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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sie, wenn ich es falsch verstanden habe, aber mir schien, daß Sie ein gewisses … Mitempfinden für meine Situation hatten. Ein Verständnis für meine Lage.«
    Thorne verneigte sich ein bißchen töricht vor ihr. »Ich nehme an, Sie hängen über einem Abgrund.«
    Sie preßte die Lippen zusammen und nickte stumm.
    »Sie hat sich da selbst reingebracht«, bemerkte Miles.
    Sie hob das Kinn. »Und ich beabsichtige, mich da auch wieder herauszubringen.«
    Miles drehte eine Handfläche nach oben und nippte wieder an seinem Kaffee.
    Sie korrigierte die Höhe ihres Schwebesessels, eine nervöse Handlung, bei der sie am Ende fast die gleiche Höhe einstellte wie zuvor.
    »Mir scheint«, sagte Miles, »daß Baron Fell ein ernstzunehmender Beschützer ist. Ich bin sicher, Sie haben nichts von Ryovals … äh … sinnlichem Interesse an Ihnen zu befürchten, solange Fell das Sagen hat.«
    »Baron Fell stirbt.« Sie warf den Kopf zurück. »Oder zumindest meint er, daß er stirbt.«
    »Das habe ich mitbekommen. Warum läßt er sich nicht einen
    Klon anfertigen?«
    »Das hat er schon getan. Es war alles mit Haus Bharaputra abgesprochen. Der Klon war vierzehn Jahre alt und hatte schon die volle Größe. Dann brachte vor ein paar Monaten jemand den Klon um. Der Baron hat noch nicht mit Sicherheit herausgefunden, wer es war, aber er hat eine kleine Liste von Verdächtigen. An der Spitze steht sein Halbbruder.«
    »So ist er in seinem alternden Körper gefangen. Was für ein …
    faszinierendes taktisches Manöver«, überlegte Miles. »Was wird dieser unbekannte Feind als nächstes tun, frage ich mich. Einfach abwarten?«
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    »Ich weiß es nicht«, sagte Nicol. »Der Baron hat einen weiteren Klon anfangen lassen, aber der ist noch nicht einmal aus dem Replikator heraus. Selbst wenn Wachstumsbeschleuniger eingesetzt werden, dann würde es noch Jahre dauern, bis er reif genug für eine Transplantation ist. Und … mir ist aufgegangen, daß es eine Menge Möglichkeiten gibt, wie der Baron – abgesehen von Krankheiten – zwischen jetzt und später sterben kann.«
    »Eine labile Situation«, stimmte Miles zu.
    »Ich möchte weg. Ich möchte ein Ticket kaufen, um von Jackson’s Whole wegzukommen.«
    »Warum gehen Sie dann nicht einfach ins Büro einer der drei galaktischen Passagierlinien, die hier andocken, und kaufen ein Ticket?«, fragte Miles trocken.
    »Daran ist mein Vertrag schuld«, sagte Nicol. »Als ich ihn auf der Erde unterzeichnete, war ich mir nicht im klaren darüber, was es bedeutete, wenn ich einmal auf Jackson’s Whole wäre. Ich kann mich nicht einmal daraus freikaufen, wenn der Baron nicht will.
    Und irgendwie … scheint es mehr und mehr zu kosten, einfach hier zu leben. Ich habe es durchgerechnet … es wird noch viel schlimmer, bevor meine Zeit um ist.«
    »Wieviel Zeit noch?«, fragte Thorne.
    »Noch weitere fünf Jahre.«
    »O weh«, sagte Thorne mitfühlend.
    »Sie wollen also, daß wir Ihnen helfen, aus einem Syndikatkontrakt abzuhauen«, sagte Miles und malte mit der Unterseite seiner Tasse kleine nasse Kaffeeringe auf den Tisch. »Vermutlich sollen wir Sie insgeheim rausschmuggeln.«
    »Ich kann zahlen. Ich kann im Augenblick mehr zahlen als im nächsten Jahr. Das war nicht das Engagement, das ich mir erwartete, als ich hierher kam. Es wurde davon gesprochen, ein Demovid zu drehen … da ist nie etwas daraus geworden. Ich glaube, das wird auch nicht mehr geschehen. Ich muß ein größeres Publikum bekommen, wenn ich je meine Heimreise bezahlen soll. Heim zu meinem Volk. Ich möchte … weg von hier, bevor ich in diesen 143
    Schwerkraftschacht stürze.« Sie zeigte mit einem der oberen Daumen in die Richtung des Planeten, den sie umkreisten. »Hier fliegen Leute hinab zum Planeten und kommen nie wieder hoch.«
    Sie machte eine Pause. »Haben Sie Angst vor Baron Fell?«
    »Nein!«, sagte Thorne, und Miles sagte: »Ja.« Sie tauschten sarkastische Blicke.
    »Wir tendieren dazu, Baron Fell gegenüber vorsichtig zu sein«, sagte Miles. Thorne zuckte zustimmend die Achseln.
    Sie runzelte die Stirn und manövrierte sich an den Tisch heran.
    Dann zog sie ein Bündel mit Scheinen verschiedener planetarischer Währungen aus ihrer grünen Seidenjacke und legte es vor Miles hin. »Würde das Ihre Nerven beruhigen?«
    Thorne nahm das Bündel in die Hand und blätterte es durch. Es war, nach konservativer Schätzung, mindestens ein paar tausend betanische Dollar wert, überwiegend in mittelgroßen

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