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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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herbeigeschlendert. »Was, Sie sind noch heil, Naismith?«, grinste er höhnisch. »Neun muß endlich erkannt haben, daß es an der Zeit ist, mit uns zu kooperieren, was, Neun?«
    Miles drückte ihre Hand fest und hoffte, daß sie die Botschaft richtig verstehen würde: Warte!
    Sie hob das Kinn. »Anscheinend schon«, sagte sie kühl.
    »Ist ja auch Zeit«, sagte Moglia. »Sei ein gutes Mädchen, und wir werden dich mit nach oben nehmen und dir nach all dem ein gutes Frühstück geben.«
    Gut, signalisierte Miles’ Hand. Sie schaute ihn aufmerksam an, welche Hinweise er ihr noch gäbe.
    Moglia stupste Miles mit seinem Schlagstock. »Zeit zu gehen, Zwerg. Ihre Freunde haben tatsächlich ein Lösegeld angeboten.
    Hat mich überrascht.«
    Miles war selbst überrascht. Er setzte sich in Richtung auf den Ausgang in Bewegung, Taura immer noch im Schlepptau. Er
    schaute sie nicht an und tat so wenig wie möglich, um unerwünschte Aufmerksamkeit auf ihre … hm … Nähe zu ziehen, 197
    während er sie noch aufrechterhielt. Sobald ihre Übereinstimmung gesichert war, ließ er ihre Hand los.
    Was, zum Teufel …? dachte Miles, als sie in das funkelnde Morgenlicht traten, die Rampe hinauf und dann auf einen runden Landeplatz, der mit glitzerndem Reif überzogen war. Dort erwartete sie eine äußerst eigenartige Szene.
    Bei Thorne und ein Dendarii-Söldner, mit Betäubern bewaffnet, traten unbehaglich von einem Bein aufs andere. Waren sie keine Gefangenen? Ein halbes Dutzend bewaffneter Männer in der
    grünen Uniform des Hauses Fell stand in Bereitschaft. Ein
    Schwebelaster mit Fells Logo darauf war am Rand des Landeplatzes geparkt. Und Nicol, die Quaddie, saß, gegen die Kälte in einen weißen Pelz gehüllt, in ihrem Schwebesessel in der Schußlinie des Betäubers eines großen, grüngekleideten Wächters. Das Licht war grau und golden und kühl, während die Sonne sich über die dunklen Berge in der Ferne schob und die Wolken durchbrach.
    »Ist das der Mann, den Sie haben wollen?«, fragte der grün uniformierte Wachhauptmann Bei Thorne.
    »Das ist er.« Thornes Gesicht war ganz bleich, in seiner seltsamen Mischung aus Erleichterung und Kummer. »Admiral, geht es Ihnen gut?«, rief Thorne hastig. Seine Augen weiteten sich, als er Miles’ große Begleiterin wahrnahm. »Was, zum Teufel, ist das denn?«
    » Sie ist Rekrutin Taura«, sagte Miles mit fester Stimme, wobei er hoffte, daß 1. Bei die verschiedenen Bedeutungen, die in diesem Satz enthalten waren, entschlüsseln würde, und daß 2. Ryovals Wachen sie nicht entschlüsseln würden. Bei blickte verwirrt drein, also war es Miles zumindest teilweise gelungen, sich verständlich zu machen; Sicherheitschef Moglia sah mißtrauisch, aber verdutzt aus. Miles war offensichtlich ein Problem; aber Moglia dachte, er würde sich seiner gleich entledigen können, und so schob er seine Verblüffung beiseite, um sich mit einer wichtigeren Person zu befassen, mit Fells Wachhauptmann.
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    »Was ist los? « , zischte Miles Bei zu und schlich sich näher an ihn heran, bis ein rotgekleideter Wächter seinen Nervendisruptor hob und den Kopf schüttelte. Moglia und Fells Hauptmann tauschten mit zusammengesteckten Köpfen auf einem Reportpanel elektronische Daten aus, offensichtlich die offizielle Dokumentation.
    »Als wir dich gestern abend verloren hatten, geriet ich in Panik«, sagte Bei leise zu Miles. »Ein Frontalangriff stand außer Frage.
    Also wandte ich mich an Baron Fell, um ihn um Hilfe zu bitten.
    Aber die Hilfe, die ich bekam, war nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Fell und Ryoval kungelten untereinander einen Handel aus, Nicol gegen dich umzutauschen. Ich schwöre es, ich habe die Einzelheiten erst vor einer Stunde herausgefunden!«, protestierte Bei, als er sah, wie Nicol mit zusammengepreßten Lippen wütend in seine Richtung blickte.
    »Ich … verstehe.« Miles zögerte. »Planen wir, ihr ihren Dollar zurückzugeben?«
    » Sir « , Bels Stimme klang gequält, »wir hatten keine Ahnung, was mit dir da drinnen passieren würde. Wir erwarteten, daß Ryoval jeden Augenblick eine Holosendung über obszöne und
    erfindungsreiche Foltern zu uns heraufstrahlen würde, mit dir als Hauptdarsteller. Wie Kommodore Tung zu sagen pflegt, wenn
    man eingeschlossen ist, dann soll man eine Ausflucht benutzen.«
    Miles erkannte in diesem Satz einen von Tungs bevorzugten
    Sun-Tzu-Aphorismen. An schlechten Tagen pflegte Tung den seit 4000 Jahren toten General original auf chinesisch zu

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