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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Das Shuttle landete ordentlich neben ihnen unter ohrenbetäubendem Krachen und Knacken der Büsche. Seine Luke öffnete sich in einer Art sanften, selbstzufriedenen Saluts.
    »Angeberei«, murmelte Miles. Bei war leicht benommen. Miles zog Thornes Arm über seine Schulter. Taura trug den betäubten Söldner. Nicols ramponierter Schwebesessel stotterte durch die Luft, und sie stolperten alle dankbar ihrer Rettung entgegen.
    Subtile Protestlaute erklangen aus dem Schiff um ihn herum, als Miles den Shuttlelukenkorridor der Ariel betrat. Er fühlte eine leichte Übelkeit im Magen von einer künstlichen Gravitation, die nicht ganz im Einklang stand mit den überlasteten Maschinen. Sie waren auf ihrem Weg und verließen schon den Orbit. Miles wollte so schnell wie möglich in den Navigatationsraum, obwohl es so aussah, als machte Murka seine Sache ziemlich gut. Anderson und Nout hoben den betäubten Söldner herein, der stöhnte und allmählich wieder zu sich kam, dann reichten sie ihn an den Medtech weiter, der mit einer Schwebepalette wartete. Thorne, der ein Pflaster dort auf seiner Stirn trug, wo er sich während des Shuttle-Fluges verletzt hatte, schickte Nicol in ihrem beschädigten Schwebesessel hinter ihnen her und machte sich auf den Weg in den Navigationsraum. Miles wandte sich der Begegnung mit dem Mann zu, den er jetzt am wenigsten zu sehen wünschte. Dr. Canaba wartete ängstlich im Korridor; sein gebräuntes Gesicht sah angespannt aus.
    »Sie«, sagte Miles zu Canaba in einer Stimme, die düster vor Wut klang. Canaba wich unwillkürlich zurück. Miles hätte am liebsten Canaba an der Wand aufgehängt, doch dazu war er zu klein, und mit Bedauern verwarf er die Idee, dem Gefreiten Nout zu befehlen, es an seiner Stelle zu tun. Statt dessen nagelte er Canaba mit einem zornigen Blick fest. »Sie kaltblütiger, betrügerischer Bastard. Sie schicken mich, ein sechzehnjähriges Mädchen zu ermorden!«
    Canaba hob protestierend die Hände. »Sie verstehen nicht …«
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    Taura kam geduckt durch die Shuttleluke. Ihre gelbbraunen
    Augen weiteten sich in einer Überraschung, die nur von Canabas Überraschung übertroffen wurde. »Was, Dr. Canaba! Was machen Sie denn hier?«
    Miles zeigte auf Canaba. »Sie bleiben hier«, befahl er mit belegter Stimme. Er schluckte seinen Ärger hinunter und wandte sich an die Shuttlepilotin. »Laureen?«
    »Jawohl, Sir?«
    Miles nahm Taura bei der Hand und führte sie zu Sergeantin Anderson. »Laureen, nehmen Sie Rekrutin Taura hier ins
    Schlepptau und besorgen sie ihr eine anständige Mahlzeit. Alles, was sie essen kann, und ich meine damit wirklich alles. Dann sorgen Sie dafür, daß sie ein Bad bekommt, eine Uniform, und unterrichten Sie sie über das Schiff.«
    Anderson beäugte vorsichtig die riesige Taura. »Hm … jawohl, Sir.«
    »Sie hat eine ziemlich schlimme Zeit hinter sich«, fühlte Miles sich gezwungen zu erklären, dann zögerte er und fügte hinzu:
    »Machen Sie uns alle Ehre. Es ist wichtig.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Anderson unerschütterlich und ging voran.
    Taura folgte ihr und warf einen unsicheren Blick auf Miles und Canaba zurück.
    Miles rieb sein stoppeliges Kinn. Er war sich seiner Unsauberkeit und seines Geruches bewußt; die Müdigkeit nach der durchlebten Angst belastete seine Nerven. Er wandte sich dem verwirrten Genetiker zu. »Also gut, Doktor«, knurrte er, »lassen Sie mich verstehen. Versuchen Sie es wirklich gut.«
    »Ich konnte sie nicht in Ryovals Händen zurücklassen!«, sagte Canaba erregt. »Sie wäre ein Opfer geworden, oder schlimmer, eine Ausführerin seiner, seiner in den Handel eingeführten Perversitäten …«
    »Sind Sie nie auf die Idee gekommen, uns zu bitten, sie zu retten?«
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    »Aber«, sagte Canaba verwirrt, »warum sollten Sie das tun? Das war nicht in Ihrem Kontrakt – ein Söldner …«
    »Doktor, Sie haben zu lange auf Jackson’s Whole gelebt!«
    »Das wußte ich, als mir jeden Morgen schlecht wurde, bevor ich zur Arbeit ging.« Canaba straffte sich mit trockener Würde. »Aber Admiral, Sie verstehen nicht.« Er blickte den Korridor hinab, in die Richtung, wo Taura verschwunden war. »Ich konnte sie nicht in Ryovals Händen zurücklassen. Aber ich kann sie auch nicht nach Barrayar mitnehmen. Dort tötet man Mutanten!«
    »Hm …«, sagte Miles und zögerte. »Man versucht dort jetzt
    diese Vorurteile zu beseitigen. Habe ich wenigstens gehört. Aber Sie haben völlig recht. Barrayar ist nicht der richtige Ort für

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