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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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über die Schulter.
    Miles hastete nach vorn.
    Zwei Luftwagen kamen schnell hinter ihnen her und holten auf.
    Ryovals Sicherheitsdienst. Zweifellos stärker ausgerüstet als der durchschnittliche zivile Polizeiwagen – ja gewiß. Bei wich wieder geschickt aus, während ein Plasmastrahl an ihnen vorüberschoß 206
    und auf Miles’ Netzhaut helle grüne Streifen hinterließ. Ihre Verfolger waren paramilitärisch ausgerüstet und ernsthaft verärgert.
    »Das ist einer von Fells Lastern, wir müßten eigentlich etwas haben, das wir ihnen zurückgeben könnten.« Vor Miles’ Platz gab es nichts, das wie eine Waffensteuerung aussah.
    Es gab einen Knall, Nicol schrie auf, und der Schwebelaster taumelte in der Luft. Unter Bels Händen richtete er sich wieder auf und bekam wieder Fahrt. Dröhnen von Luft und Vibrationen –
    Miles fuhr herum – eine obere hintere Ecke des Ladebereichs des Lasters war weggeschossen. Die hintere Tür war an einer Seite zugeschweißt und krachte auf der anderen Seite lose hin und her.
    Taura hielt immer noch den Schwebesessel fest. Nicol hatte die oberen Hände um Tauras Knöchel geklammert. »Aha«, sagte
    Thorne. »Keine Panzerung.«
    »Was hatten die sich vorgestellt, was das werden sollte, etwa eine friedliche Mission?« Miles rief in seinen Kommunikator: »Laureen, seid ihr schon in der Luft?«
    »Wir kommen, Sir.«
    »Also, wenn es Sie schon einmal gereizt hat, volle Pulle zu geben, dann haben Sie jetzt die Gelegenheit dazu. Diesmal wird sich niemand beschweren, daß Sie die Maschine überstrapazieren.«
    »Danke, Sir«, antwortete sie fröhlich.
    Sie verloren an Geschwindigkeit und Höhe. »Haltet euch fest!«
    schrie Bei über die Schulter und kehrte plötzlich den Schub um.
    Ihre Verfolger, die ihnen immer näher gekommen waren, schossen an ihnen vorbei, begannen aber sofort zu wenden. Bei beschleunigte erneut. Von hinten kam erneut ein Schrei, als ihre lebende Fracht dadurch in Richtung auf die zweifelhafte Hintertür geschoben wurde.
    Die Handbetäuber der Dendarii waren völlig nutzlos. Miles
    krabbelte wieder nach hinten und schaute sich nach einer Art Gepäckfach um, einem Waffenhalter, nach irgend etwas – gewiß 207
    verließen sich Fells Leute bei ihrem Schutz nicht nur auf den einschüchternden Ruf ihres Hauses …
    Die gepolsterten Bänke zu beiden Seiten des Frachtbereichs, auf denen Fells Wachkommando wahrscheinlich gesessen war, konnte man hochklappen, darunter war Lagerraum. Der erste war leer, der zweite enthielt persönliche Sachen – Miles sah kurz ein Bild vor sich, wie er einen Feind mit jemandes Pyjamahose erdrosselte und Unterwäsche in die Einlaßöffnung von Triebwerken schleuderte –
    das dritte Fach war auch leer, das vierte verschlossen.
    Der Schwebelaster schwankte unter einem erneuten Treffer. Ein Teil des Daches wurde vom Wind weggerissen. Miles packte
    Taura. Der Laster sackte nach unten. Miles’ Magen schien nach oben zu schweben. Sie wurden alle an den Boden gepreßt, als Bei wieder hochzog. Der Schwebelaster zitterte und schaukelte, und sie alle, Miles und Taura, der bewußtlose Söldner und Nicol in ihrem Schwebesessel, wurden in einem Durcheinander nach vorne geschleudert, als der Laster den Boden entlang pflügte und vorn
    über geneigt in einem Dickicht aus frostschwarzem Gestrüpp zum Halten kam.
    Bei, dem das Blut über das Gesicht strömte, krabbelte zu ihnen nach hinten und schrie: »Raus, raus, raus!« Miles streckte sich nach der neuen Öffnung im Dach aus und zog mit einem Ruck
    seine Hand zurück, als er heißes Metall und verbranntes Plastik berührte. Taura stand auf, steckte den Kopf durch das Loch, dann beugte sie sich wieder nieder und schob Miles hindurch. Er rutschte auf den Boden und schaute sich um. Sie befanden sich in einem unbesiedelten Tal voller einheimischer Vegetation, das von kahlen Hügelketten eingefaßt war. Durch die Talenge kamen die beiden verfolgenden Luftwagen auf sie zugeflogen, wurden immer größer, immer langsamer – kamen sie, um Miles und seine Leute gefangenzunehmen, oder wollten sie nur sorgfältig zielen?
    Das Kampfshuttle der Ariel dröhnte über die Hügelkette und kam herab wie die schwarze Hand Gottes. Die beiden Luftwagen sahen auf einmal viel kleiner aus. Einer schwenkte ab und floh, der andere wurde zu Boden geschleudert, und zwar nicht von Plasma208
    feuer, sondern von einem schnellen, wuchtigen Treffer mit einem Traktorstrahl. Nicht das kleinste bißchen Rauch markierte die Absturzstelle.

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