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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zweiten Grades, und ich hätte dir gegenüber An272
    sprüche und Verpflichtungen, die in etwa denen gegenüber einem Enkelkind gleichen. Miles war natürlich nach dem Gesetz kein Erwachsener, als du geklont wurdest, und deine Geburt war auch nicht lizenziert. Wenn du noch minderjährig wärst, dann könnten er und ich zu einem Adjudikator gehen, und deine Vormundschaft würde nach der Einschätzung deines Wohls durch den Adjudikator bestimmt werden. Du bist natürlich kein Minderjähriger mehr, weder nach betanischem noch nach barrayaranischem Recht.« Sie seufzte. »Die Zeit für eine legale Vormundschaft ist vorbei. Verloren. Das Erbe an Hab und Gut wird sich zum größten Teil in den Konfusionen des barrayaranischen Rechts verwickeln. Sobald die Zeit dafür reif ist, wird Aral dir das barrayaranische Gewohnheitsrecht bzw. dessen Lücken darstellen. Damit bleibt unsere emotionale Beziehung übrig.«
    »Haben wir eine?«, fragte er vorsichtig. Seine beiden größten Ängste schienen nachzulassen, nämlich daß sie eine Waffe herausziehen und ihn erschießen oder sich in einem völlig unpassenden Anfall von Mutterliebe auf ihn stürzen würde. Er blieb mit einem Mysterium konfrontiert, das mit ruhiger Stimme zu ihm sprach.
    »Wir haben eine, allerdings bleibt noch zu entdecken, von welcher Natur sie genau ist. Halte dir jedoch dies vor Augen: Die Hälfte der Gene in deinem Körper stammen von mir, und mein selbstsüchtiges Genom ist von der Evolution schwer darauf vorprogrammiert, auf seine Kopien aufzupassen. Die andere Hälfte ist von dem Mann kopiert, den ich in aller Welt und Zeit am meisten bewundere, deshalb ist mein Interesse doppelt auf dich gerichtet.
    Die künstlerische Kombination dieser beiden Hälften fesselt meine Aufmerksamkeit, wenn ich es so sagen darf.«
    Wenn man es so formulierte, dann schien es wirklich Sinn zu machen, logisch und ohne Bedrohung. Er spürte, wie sein Magen 273
    sich entkrampfte und seine Kehle sich entspannte. Sofort verspürte er wieder Hunger, zum erstenmal seit dem Eintritt in den Orbit des Planeten.
    »Nun, was zwischen dir und mir abläuft, hat nichts damit zu tun, was zwischen dir und Barrayar ist. Dafür ist Aral zuständig, und er wird dir seine Ansichten darlegen müssen. Es ist alles so unentschieden, außer einer Sache. Während du hier bist, bist du du selbst, Mark, Miles' sechs Jahre jüngerer Zwillingsbruder. Und keine Imitation von Miles, kein Ersatz für Miles. Also, je verschiedener von Miles du dich von Anfang an zeigst, desto besser.«
    »Oh«, flüsterte er, »bitte, ja.«
    »Ich habe mir gedacht, daß du das schon begriffen hast. Gut, da sind wir einer Meinung. Aber nur Nicht-Miles zu sein ist nichts anderes als die Umkehrung davon, eine Imitation von Miles zu sein. Ich möchte wissen, wer Mark ist.«
    »Mylady … ich weiß es nicht.« In seine Ehrlichkeit mischte sich Angst.
    Sie betrachtete ihn weise. »Es hat Zeit«, sagte sie ruhig. »Miles … wollte, daß du hierher kommst, weißt du. Er hat davon geredet, dir alles zu zeigen. Hat sich vorgestellt, dir das Reiten beizubringen.« Sie schüttelte sich verstohlen.
    »Galen wollte es mir in London beibringen lassen«, erinnerte sich Mark. »Es war schrecklich teuer, und ich war nicht sehr gut darin, so daß er schließlich sagte, ich sollte Pferden aus dem Weg gehen, wenn ich hierher käme.«
    »So?« Ihr Gesicht hellte sich etwas auf. »Hm. Miles, weißt du, hat … hatte … hat diese romantischen Vorstellungen eines Einzelkinds über Geschwister. Nun, ich habe einen Bruder, deshalb habe ich keine solchen Illusionen.« Sie hielt inne, blickte sich im Raum um und beugte sich plötzlich mit einer vertraulichen Miene 274
    vor, wobei sie ihre Stimme dämpfte. »Du hast einen Onkel, eine Großmutter und zwei Cousins auf Kolonie Beta, die genauso deine Verwandten sind wie Aral und ich und dein Cousin Ivan hier auf Barrayar. Denk daran, du hast mehr als eine Wahl. Ich habe Barrayar einen Sohn geschenkt. Und ich habe achtundzwanzig Jahre zugeschaut, wie Barrayar versuchte, ihn zu zerstören. Vielleicht hat Barrayar genug bekommen, oder?«
    »Ivan ist jetzt nicht hier, oder?«, fragte Mark zerstreut und erschrocken.
    »Er wohnt nicht im Palais Vorkosigan, nein, wenn du das meinst.
    Er ist in Vorbarr Sultana beim Hauptquartier der Kaiserlichen Streitkräfte. Vielleicht«, in ihren Augen funkelte ein Gedanke auf,
    »könnte er dich mitnehmen und dir einige der Dinge zeigen, die Miles dir zeigen wollte.«
    »Ivan

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