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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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setzte sich an die Steuerung. Sie stiegen in einer Spirale in die Luft und schossen davon. Der Sanitäter kauerte auf dem Boden neben seinem Patienten und tat logische Dinge, wie das Anbringen einer Sauerstoffmaske und die Verabreichung eines Hypnosprays mit Synergin als Stabilisierung gegen Schock.
    Mark keuchte lauter als der Graf, und das so sehr, daß der auf seine Arbeit konzentrierte Sanitäter ihm einen kritischen Blick zuwarf. Doch anders als der Graf brachte Mark seine Atmung nach einer Weile unter Kontrolle. Er schwitzte und zitterte innerlich.
    Beim letztenmal, als er sich so schlecht gefühlt hatte, hatten bharaputranische Sicherheitskräfte mit tödlichen Waffen auf ihn gefeuert. Fliegen Luftwagen wirklich so schnell? Mark betete darum, daß nichts Größeres als ein Insekt in die Ansaugöffnungen der Triebwerke geriete.
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    Trotz des Synergins zeigten die Augen des Grafen, daß er in einen Schockzustand geriet. Sein Blick wurde verschwommen. Er fingerte an der kleinen Sauerstoffmaske aus Plastik herum, wehrte die besorgten Versuche des Sanitäters ab, seine Hände zu kontrollieren, und winkte hartnäckig Mark zu. Ganz deutlich wollte er etwas sagen, und es war weniger traumatisch, ihm seinen Willen zu lassen, als zu versuchen, ihn davon abzubringen. Mark ließ sich neben dem Kopf des Grafen auf die Knie sinken.
    In einem Ton, als teilte er ihm ein ernstes Geheimnis mit, flüsterte der Graf Mark zu: »Aller … wahrer Reichtum … ist biologisch.«
    Der Sanitäter blickte Mark verstört an, als wollte er von ihm eine Erläuterung dieser Worte. Mark konnte nur hilflos mit den Achseln zucken. »Ich glaube, er stirbt.«
    Nur noch einmal auf diesem rasenden Flug versuchte der Graf zu sprechen. Er schob seine Maske zur Seite und sagte: »Spucken«.
    Der Sanitäter hielt ihm den Kopf, damit er es tun konnte. Mit einem schlimmen stoßweisen Husten machte der Graf seine
    Atemwege frei, doch es hielt nur eine Weile an.
    Die letzten Worte des Großen Mannes, dachte Mark düster.
    Dieses ganze monströse, erstaunliche Leben schrumpfte am Ende zusammen zu Spucken. Biologisch, in der Tat. Er verschränkte die Arme und saß zusammengekauert auf dem Boden. Geistesabweisend kaute er an seinen Fingerknöcheln.
    Als sie auf der Landestelle am Distriktskrankenhaus von Hassadar aufsetzten, stürmte sofort eine kleine Armee aus medizinischem Personal auf sie los und holte den Grafen weg. Der Sanitäter und der Gefolgsmann wurden mitgenommen. Mark und Elena
    wurden in einen privaten Wartebereich geleitet, wo sie notgedrungen warteten.
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    Irgendwann rauschte eine Frau mit einem Berichtspanel herein und fragte: »Sind Sie der nächste Verwandte?«
    Mark öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Er konnte buchstäblich nicht antworten. Elena kam ihm zu Hilfe und sagte: »Gräfin Vorkosigan fliegt von Vorbarr Sultana herüber. Sie dürfte in ein paar Minuten hier eintreffen.« Das schien die Frau zufriedenzustellen, und sie rauschte wieder hinaus.
    Elena hatte recht. Es dauerte keine zehn Minuten, da ertönten Stiefelschritte auf dem Korridor. Die Gräfin fegte herein, gefolgt von zwei livrierten Gefolgsleuten im Laufschritt. Sie rauschte vorüber und lächelte Mark und Elena aufmunternd zu, aber sie hielt nicht an, sondern stürmte auf die Doppeltür zu. Ein ahnungsloser Arzt, der auf der anderen Seite vorüberging, versuchte tatsächlich, sie aufzuhalten: »Verzeihung, Madame, hier ist kein Zutritt für Besucher …«
    Ihre Stimme übertönte die seine: »Erzählen Sie mir keinen Quatsch, mein Kleiner, Sie gehören mir.« Seine Proteste erstarben in einem entschuldigenden Gegurgel, als er die Uniformen der Leibwächter sah und den richtigen Schluß zog. »In diese Richtung, Mylady«. Ihre Stimmen entfernten sich.
    »Das war ihr Ernst«, bemerkte Elena mit einem leicht sarkastischen Lächeln. »Das medizinische Netzwerk im Distrikt der Vorkosigans war immer eines ihrer Lieblingsprojekte. Die Hälfte des hiesigen Personals hat ihr im Austausch für die medizinische Ausbildung den Lehenseid geschworen.«
    Die Zeit tröpfelte vorüber. Mark wanderte zum Fenster und schaute auf die Distriktshauptstadt der Vorkosigans hinaus. Hassadar war eine sogenannte Neue Stadt, Erbin des zerstörten Vorkosigan Vashnoi. Fast alle Gebäude waren nach dem Ende des Zeitalters der Isolation errichtet worden, zum größten Teil in den 359
    letzten dreißig Jahren. Für modernere Transportmittel als den Pferdewagen entworfen, breitete

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