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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zwanglos.
    Nicht schlecht.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er Uniformen getragen wie einen Schildkrötenpanzer, der den verletzlichen Eigenheiten seines Körpers erstklassigen sozialen Schutz bot. Eine Rüstung, die seine Zugehörigkeit signalisierte und verkündete: Leg dich mit mir nicht an. Ich habe Freunde. Wann hatte er aufgehört, diesen Schutzschild so verzweifelt zu brauchen? Er war sich nicht sicher.
    Wann hatte er übrigens aufgehört, seinen Körper zu hassen?
    Zwei Jahre waren vergangen seit seiner letzten ernsthaften Verletzung damals bei der Geiselrettungsaktion, direkt nach dem unglaublichen Durcheinander mit seinem Bruder auf der Erde.
    Schon seit beträchtlicher Zeit war er voll wiederhergestellt. Er spannte seine Hände, in denen sich lauter Ersatzknochen aus Plastik befanden, und empfand sie so unbefangen als seine eigenen wie damals, bevor sie zum letztenmal zerquetscht worden waren.
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    Wie damals, bevor sie zum erstenmal zerquetscht worden waren.
    Er hatte schon seit Monaten keinen Anfall von Knochenentzündung mehr gehabt. Ich habe keine Schmerzen, erkannte er mit einem düsteren Grinsen. Und daran war nicht nur Quinn schuld, obwohl sie sehr … therapeutisch gewesen war. Werde ich auf meine alten Tage noch vernünftig?
    Genieße es, solange du kannst. Er war achtundzwanzig Jahre alt und sicher auf einer Art physischem Höhepunkt. Er fühlte den Höhepunkt, das erheiternde Schwebegefühl des Gipfels. Die absteigende Kurve war das Schicksal irgendeines zukünftigen Tages.
    Stimmen aus der Kommunikationskabine holten ihn in die Gegenwart zurück. Quinn hatte Sandy Hereid am anderen Ende und sagte: »Hallo, ich bin zurück.«
    »Hallo, Quinnie, ich habe dich erwartet. Was kann ich für dich tun?« Sandy hatte ihr Haar wieder seltsam hergerichtet. Miles konnte es sogar aus seinem seitlichen Blickwinkel sehen.
    »Ich habe gerade das Sprungschiff verlassen und bin hier auf der Transferstation. Wir planen einen kleinen Umweg. Ich brauche eine Transportmöglichkeit hinab zum Planeten, um die Überlebenden des Roten Kommandos abzuholen, und dann zurück zur Triumph. Wie ist ihr gegenwärtiger Status?«
    »Einen Augenblick mal, ich hab's in einer Sekunde …« Leutnantin Hereid rief auf einem Display zu ihrer Linken Daten auf.
    In der belebten Halle ging ein Mann in grauer Dendarii-Uniform an ihnen vorüber. Er erblickte Miles und nickte ihm zurückhaltend und vorsichtig zu, unsicher vielleicht, ob die zivile Kleidung des Admirals eine Art von Tarnung bedeutete. Miles winkte beruhigend, der Mann lächelte und ging weiter. Miles' Gehirn lieferte automatisch Daten, ohne daß er es eigentlich wollte. Der Name des Mannes war Travis Gray, er war ein Feldtechniker, der gegen43
    wärtig auf der Peregrine Dienst tat, ein Mann, der seit sechs Jahren bei den Dendarii war, Experte für Kommunikationstechnik, Sammler klassischer Musik von der Erde aus der Zeit vor den Wurmlochsprüngen … Wie viele solcher Personaldossiers trug Miles jetzt in seinem Kopf mit sich herum? Hunderte? Tausende?
    Und hier kamen noch mehr. Hereid drehte sich um und ratterte los: »Ives ist entlassen zu einem Urlaub auf dem Planeten. Boyd wurde zu weiterer Behandlung auf die Triumph zurückgebracht.
    Das Beauchene Life Center berichtet, daß Durham, Vifian und Aziz bereit zur Entlassung sind, aber man will zuerst mit einem Verantwortlichen sprechen.«
    »Okay.«
    »Kee und Zelaski … über die will man auch reden.«
    Quinn preßte die Lippen zusammen. »In Ordnung«, stimmte sie zu. Miles wurde etwas flau im Magen. Er hatte den Verdacht, daß dies kein sehr glückliches Gespräch werden würde. »Laß sie also wissen, wir sind unterwegs«, sagte Quinn.
    »Ja, Käp'tin.« Hereid blätterte auf ihrem Vid-Display Dateien durch. »Wird gemacht. Welches Shuttle soll es sein?«
    »Das kleinere Personalshuttle der Triumph reicht aus, es sei denn, es gibt gleichzeitig etwas an Fracht vom Shuttle-Hafen von Beauchene mitzunehmen.«
    »Von dort nichts, nein.«
    »In Ordnung.«
    Hereid blickte auf ihr Vid. »Nach Information der escobaranischen Flugüberwachung kann ich Shuttle Zwei in dreißig Minuten in Andockbucht J-26 anlegen lassen. Dann bekommt es sofort die Starterlaubnis hinab zum Planeten.«
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    »Danke. Sag's weiter: Wenn wir zurückkommen, gibt es eine Besprechung der Kapitäne und KapitänEigner. Wie spät ist es in Beauchene?«
    Hereid schaute zur Seite. »9:06 Uhr, bei einem Tag von 26:07
    Stunden.«
    »Also Vormittag.

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