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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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das nicht. »Ja.«
    »Ach, du meine Güte.«
    Wieder Schweigen.
    »Viele Leute sind Klons«, bemerkte er.
    »Nicht hier.«
    »Das stimmt.«
    »Ah … oh!« Ihr Gesicht schmolz vor Erleichterung. »Entschul
    digen Sie mich, Lord Mark, ich sehe, meine Mutter ruft mich …«
    Sie schenkte ihm ein krampfhaftes Lächeln wie ein Lösegeld, drehte sich um und eilte auf eine Vor-Matrone am anderen Ende des Raumes zu. Mark hatte die Dame nicht winken sehen.
    Mark seufzte. Soviel zur hoffnungsvollen Theorie von der übermächtigen Anziehung des Rangs. Lady Cassia war offensichtlich nicht scharf darauf, eine Kröte zu küssen. Wenn ich Ivan wäre, dann würde ich einen Kopfstand machen für ein Mädchen, das mich so anschaut.
    »Du siehst so nachdenklich aus«, bemerkte Gräfin Vorkosigan neben ihm. Er schrak etwas zusammen.
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    »Ach, hallo, da sind Sie ja wieder. Ja. Ivan hat mich gerade diesem Mädchen vorgestellt. Keine seiner Freundinnen, nehme ich an.«
    »Ja, ich habe das kleine Spielchen über Alys Vorpatrils Schulter hinweg beobachtet. Ich hatte mich so hingestellt, damit sie der Szene den Rücken zuwandte, aus Nächstenliebe.«
    »Ich … verstehe Ivan nicht. Sie schien mir ein ziemlich nettes Mädchen zu sein.«
    Gräfin Vorkosigan lächelte. »Sie sind alle nette Mädchen. Das ist nicht der Punkt.«
    »Und was ist dann der Punkt?«
    »Siehst du es nicht? Nun ja, vielleicht, wenn du mehr Zeit gehabt haben wirst zu beobachten. Alys Vorpatril ist wirklich eine liebevolle Mutter, aber sie kann es einfach nicht lassen und versucht, Ivans Zukunft einzufädeln. Ivan ist zu nett oder zu träge, um offen zu widerstehen. Also tut er, worum sie ihn bittet – außer das eine, was sie am meisten von ihm will, nämlich zu heiraten und ihr Enkel zu schenken. Meiner Meinung nach ist seine Strategie falsch.
    Wenn er wirklich dem Druck entrinnen will, dann würden Enkel die Aufmerksamkeit der armen Alys völlig ablenken. Einstweilen schlägt ihr das Herz jedesmal bis zum Hals, wenn er eine Fahrt unternimmt.«
    »Das kann ich verstehen«, räumte Mark ein.
    »Ich könnte ihm manchmal eine Ohrfeige geben für sein kleines Spiel, nur bin ich mir nicht sicher, ob er sich dessen bewußt ist, und im übrigen ist es zu drei Vierteln Alys' Schuld.«
    Mark beobachtete, wie Lady Vorpatril Ivan am anderen Ende des Raumes einholte. Wahrscheinlich überprüfte sie, welche Fortschritte er an diesem Abend schon bei der engeren Auswahl gemacht hatte. »Hm, Sie scheinen fähig zu sein, eine vernünftig 380
    distanzierte mütterliche Einstellung durchzuhalten«, bemerkte er beiläufig.
    »Das … mag ein Fehler gewesen sein«, murmelte sie.
    Er blickte auf und zitterte innerlich angesichts der tödlichen Einsamkeit, die er für einen Moment in den Augen der Gräfin überraschte. Meine Klappe. Mist. Der Blick zuckte so schnell weg, daß er es nicht einmal wagte, um Verzeihung zu bitten.
    »Nicht ganz distanziert«, sagte sie leichthin und hängte sich wieder an seinem Ellbogen ein. »Komm, und ich zeige dir, wie man sich gegenseitig angelt, auf barrayaranische Art.«
    Sie steuerte ihn durch den langen Raum. »Es gibt, wie du gerade gesehen hast, zwei Tagesordnungen, die heute abend hier bearbeitet werden«, dozierte die Gräfin freundlich. »Die politische der alten Männer – die jährliche Erneuerung der Bräuche der Vor –
    und die genetische Tagesordnung der alten Frauen. Die Männer bilden sich ein, die ihre sei die einzige, aber das ist nur eine ihrem Ego dienende Selbsttäuschung. Das ganze Vor-System ist auf seiner Unterseite auf das Spiel der Frauen gegründet. Die alten Männer in den Regierungskommissionen bringen ihr Leben damit zu, daß sie gegen dieses oder jenes Stück militärischer Hardware von anderen Planeten argumentieren oder Pläne schmieden, um es zu finanzieren. Inzwischen schleicht sich – unbemerkt von ihnen –
    der Uterus-Replikator ein, und sie merken nicht einmal, daß die Debatte, die Barrayars Zukunft grundlegend ändern wird, genau jetzt zwischen ihren Ehefrauen und Töchtern ausgetragen wird.
    Den Replikator benutzen oder nicht? Es ist zu spät, um ihn noch von Barrayar fernzuhalten, er ist schon hier. Die mittleren Klassen übernehmen ihn in großen Scharen. Jede Mutter, die ihre Tochter liebt, verlangt nach ihm, um ihr die körperlichen Gefahren des biologischen Gebärens zu ersparen. Sie kämpfen nicht gegen die 381
    alten Männer, die von alldem nichts ahnen, sondern gegen eine alte Garde ihrer Schwestern,

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