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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dir die Passage weg von Jackson's Whole verschafft.« Und Miles war sich nicht sicher, ob er an den Preis denken wollte. »Ich bin nur hinterhergezockelt.
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    Komm, sag ihm wenigstens hallo und adieu und danke. Es kostet dich nichts, und ich nehme an, es würde ihm etwas bedeuten.«
    Schweren Herzens erhob sie sich und erlaubte ihm, sie hinter sich herzuziehen. Rowan nickte ihnen zustimmend zu und kehrte zu ihrer hastigen Packerei zurück.
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KAPITEL 31
    Hast du sie gefunden?«, fragte Lord Mark.
    »Ja«, sagte Bothari-Jesek knapp.
    »Hast du sie zerstört?«
    »Ja«.
    Mark errötete und lehnte seinen Kopf an Lillys Sessel. Dabei spürte er den Zug der Schwerkraft. Er seufzte. »Du hast sie angeschaut. Ich hatte dir gesagt, du solltest es nicht tun.«
    »Ich mußte sie anschauen, damit ich sicher war, daß ich die richtigen hatte.«
    »Nein, mußtest du nicht. Du hättest sie einfach alle zerstören können.«
    »Das habe ich am Ende auch getan. Ich fing damit an, sie anzuschauen. Dann schaltete ich den Ton aus. Dann schaltete ich sie auf Schnellvorlauf. Dann ging ich dazu über, nur Stichproben zu machen.«
    »Ich wünschte, du hättest das nicht getan.«
    »Ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Mark, da gab es Hunderte von Stunden dieser Holovids. Ich konnte gar nicht glauben, daß es so viele waren.«
    »Tatsächlich gab es nur etwa fünfzig Stunden. Oder vielleicht waren es fünfzig Jahre. Aber es gab mehrfache simultane Aufzeichnungen. Aus meinen Augenwinkeln konnte ich immer irgendwo eine Holovid-Kamera sehen, ganz gleich, was gerade geschah. Ich weiß nicht, ob Ryoval sie zum Zwecke des Studiums und der Analyse gemacht hat oder nur, um sie zu genießen. Ein bißchen von beidem, nehme ich an. Seine analytischen Fähigkeiten waren erschreckend.«
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    »Ich … habe einiges nicht verstanden, was ich da sah.«
    »Möchtest du, daß ich es dir erkläre?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    »Ich kann verstehen, warum du wolltest, daß sie zerstört werden.
    Aus dem Zusammenhang gerissen … hätten sie ein schreckliches Druckmittel für Erpressungen dargestellt. Wenn du möchtest, daß ich Verschwiegenheit gelobe, dann werde ich dir alles schwören.«
    »Das ist nicht der Grund. Ich habe nicht die Absicht, etwas davon geheimzuhalten. Niemand wird mich jemals wieder im Griff haben, je wieder an meinen geheimen Strippen ziehen. Im großen und ganzen kannst du es meinetwegen dem ganzen Wurmlochnexus erzählen. Aber – wenn Leute vom Sicherheitsdienst diese Holovid-Aufzeichnungen zu fassen bekommen hätten, dann würden sie in Illyans Händen landen. Und er könnte sie nicht dem Grafen oder auch der Gräfin vorenthalten, obwohl ich mir sicher bin, daß er es versuchen würde. Oder am Ende Miles. Kannst du dir vorstellen, wie sich der Graf oder die Gräfin oder Miles diese Scheiße anschauen?«
    Sie pfiff leise. »Ich beginne zu verstehen.«
    »Denk darüber nach. Ich habe es getan.«
    »Leutnant Iverson war wütend, als er hereinkam und die geschmolzenen Kassetten sah. Er wird auf dem Dienstweg eine Beschwerde nach oben schicken.«
    »Laß ihn nur. Falls der Sicherheitsdienst irgendwelche Beschwerden über mich oder die Meinigen zur Sprache bringen möchte, dann werde ich meine Beschwerden über den Sicherheitsdienst zur Sprache bringen. Wie etwa: wo, zum Teufel, haben sie sich in den letzten fünf Tagen herumgetrieben? Mich werden keine Bedenken und kein Mitleid hindern, diese Schuld von allen, 677
    von Illyan angefangen, einzufordern. Wenn sie mir in die Quere kommen …« Seine Worten gingen in ein feindseliges Gemurmel über.
    Ihr Gesicht war grünlich-weiß. »Es tut mir … so leid, Mark.«
    Zögernd berührte ihre Hand die seine.
    Er packte ihr Handgelenk und hielt es fest. Ihre Nasenflügel bebten, aber sie zuckte nicht zurück. Er setzte sich hoch, oder versuchte es zumindest. »Wage bloß nicht, mich zu bemitleiden.
    Ich habe gewonnen. Spar dir dein Mitempfinden für Baron Ryoval, wenn nötig. Ich habe ihn … hinweggerafft. Ausgemerzt. Ich habe ihn in seinem eigenen Spiel geschlagen, auf seinem eigenen Grund und Boden. Ich werde nicht zulassen, daß du wegen deiner verdammten … Gefühle meinen Sieg in eine Niederlage verdrehst.«
    Er ließ ihr Handgelenk los. Sie rieb es und beobachtete ihn ruhig.
    »Das ist der springende Punkt. Ich kann Ryoval hinter mir lassen, wenn die Vorkosigans mich lassen. Aber wenn sie zuviel wüßten –
    falls sie diese verdammten Vids hätten –, würden sie die Sache nie auf

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