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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sich nicht die Mühe gemacht, das kleine Problem mit den Anfällen ihnen gegenüber zu erwähnen. Vielleicht war der erste nur ein idiosynkratischer Effekt des Schnell-Penta gewesen. Bestimmt, und der zweite und dritte waren Nachwirkungen der Medikamente gewesen. Aber danach hatte er keine mehr gehabt. Miles lächelte schüchtern und versuchte, sehr gesund auszusehen. Illyan schüttelte nur den Kopf und schaute ihn an.
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    »Guten Abend, Sir«, sagte Mark seinerseits zu Illyan. »Hat der Sicherheitsdienst meinen Klons mein Winterfest-Geschenk korrekt überreichen können?«
    Illyan nickte. »Hundert Mark für jeden, einzeln adressiert und rechtzeitig, ja, Mylord.«
    »Gut.« Mark schenkte ihm ein nervöses Lächeln von der Art, daß man unwillkürlich überlegte, was er wohl dachte. Die Klons waren der Vorwand gewesen, den Mark Illyan dafür genannt hatte, daß er dem Sicherheitsdienst die Million betanischer Dollar überreichte, wie er es sich vorgenommen hatte; die Mittel wurden nun treuhänderisch für ihre Bedürfnisse verwaltet, unter anderem für die Bezahlung ihrer Plätze in dieser exklusiven Schule. Illyan war so fassungslos gewesen, daß er sich wie ein Roboter verhalten hatte, eine Wirkung, die Miles mit großer Faszination beobachtete. Um die Zeit, wo die Klons fertig und selbständig sein würden, wäre die Million in etwa aufgebraucht, so hatte Mark es sich ausgerechnet.
    Aber die Geschenke zum Winterfest waren persönlich und extra gewesen.
    Mark fragte nicht, wie sein Geschenk aufgenommen worden war, obwohl Miles es unbedingt wissen wollte, statt dessen ging er mit einem höflichen Kopfnicken weiter, als wäre Illyan ein Angestellter, mit dem er gerade eine kleinere Angelegenheit geklärt hatte. Miles salutierte und holte seinen Bruder ein. Mark unterdrückte ein Grinsen, wodurch sein Gesicht einen blöde lächelnden Ausdruck annahm.
    »Die ganze Zeit«, gestand Mark Miles leise, »hatte ich mir Gedanken gemacht, weil ich nie ein Geschenk bekommen habe. Aber nie war mir eingefallen, mir darüber Gedanken zu machen, daß ich nie eines gegeben hatte. Das Winterfest ist ein entzückendes Fest, weißt du?« Er seufzte. »Ich wünschte, ich würde diese Klonkinder 700
    gut genug kennen, um für jeden etwas Richtiges auszusuchen.
    Aber auf diese Weise haben sie wenigstens das Geschenk der Wahl. Das ist, als würde man ihnen zwei Geschenke gleichzeitig geben. Wie, zum Teufel, schenkt ihr eigentlich Gregor etwas?«
    »Da greifen wir zur Tradition. Zweihundert Liter Ahornsirup aus den Dendarii-Bergen, die jährlich an seinen Haushalt geliefert werden. Damit ist es erledigt. Wenn du meinst, mit Gregor sei es schwierig, dann denk an unseren Vater. Bei ihm ist es, als versuchte man Väterchen Frost persönlich zum Winterfest ein Geschenk zu machen.«
    »Ja, darüber habe ich schon nachgedacht.«
    »Manchmal kann man ein Geschenk nicht erwidern. Man muß
    einfach weiter schenken. Hast du … äh … diese Geldüberweisungen an die Klons unterschrieben?«
    »Gewissermaßen. Tatsächlich habe ich sie unterschrieben mit
    ›Väterchen Frost‹.« Mark räusperte sich. »Das ist der Zweck des Winterfestes, meine ich. Daß es einen lehrt, wie man … weiter schenkt. Väterchen Frost zu sein ist dann das Ziel des Spiels?«
    »Ich glaube schon.«
    »Allmählich komme ich dahinter«, sagte Mark mit einem entschlossenen Nicken.
    Sie gingen zusammen in die Empfangshalle im ersten Stock und schnappten sich Drinks. Sie zogen eine Menge Aufmerksamkeit auf sich, wie Miles amüsiert bemerkte, verstohlene Blicke der dort versammelten Vor-Blüten. O Barrayar. Wir haben eine Überraschung für dich.
    Er hat auf jeden Fall mich überrascht.
    Es würde riesig Spaß machen, Mark als Bruder zu haben. Endlich einen Verbündeten! Ich glaube … Miles überlegte, ob er je Mark dazu bringen konnte, Barrayar so zu lieben, wie er selbst es tat. Der 701
    Gedanke machte ihn auf seltsame Weise nervös. Am besten war es, nicht zu viel zu lieben. Barrayar konnte tödlich sein, wenn man es zur Geliebten nahm. Doch … es war eine Herausforderung. Hier gab es genügend Herausforderungen, es herrschte kein künstlicher Mangel daran.
    Miles würde jedoch bei allem vorsichtig sein müssen, was Mark als einen Versuch, ihn zu dominieren, interpretieren würde. Marks heftige Allergie gegen das kleinste Anzeichen von Kontrolle war völlig verständlich, dachte Miles, aber das machte seine Mentoraufgabe zu einer heiklen Sache.
    Mach es besser nicht zu

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