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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ein Lächeln für Miles übrig. An zweiter Stelle.
    Von allen Personen im Inneren Kreis der Dendarii, die ihn als Leutnant Lord Vorkosigan kannten, war Elena gewiß die ihm Vertrauteste. Ihr Vater, der verstorbene Sergeant Bothari, war vom Tag von Miles' Geburt an sein geschworener Lehensmann und persönlicher Beschützer gewesen. Als Altersgenossen waren Miles und Elena praktisch zusammen aufgezogen worden, da Gräfin Vorkosigan ein mütterliches Interesse für das mutterlose Mädchen entwickelt hatte. Elena kannte Admiral Naismith, Lord Vorkosigan und auch schlicht Miles besser als sonst jemand im Universum.
    Und hatte sich statt dessen entschieden, Baz Jesek zu heiraten …
    Miles fand es tröstlich und nützlich, von Elena als seiner Schwester zu denken. Eine Pflegeschwester war sie ja fast wirklich. Sie war so groß wie ihr großer Mann, mit kurzgeschnittenem ebenholzschwarzem Haar und bleicher elfenbeinfarbener Haut. In ihren adlerhaften Gesichtszügen konnte er immer noch das Echo des 86
    Barsoi-Gesichtes von Sergeant Bothari erkennen. Botharis bleierne Häßlichkeit war durch irgendeine genetische Alchemie in ihre goldene Schönheit verwandelt worden. Elena, ich liebe dich immer noch, verdammt … Er brach den Gedanken ab. Jetzt hatte er Quinn. Oder die Admiral-Naismith-Hälfte seiner Persönlichkeit jedenfalls hatte Quinn.
    Als Dendarii-Offizierin war Elena seine schönste Schöpfung. Er hatte beobachtet, wie sie von einem scheuen, zornigen, aus dem Gleichgewicht geworfenen Mädchen, das durch sein Geschlecht auf Barrayar vom Militärdienst ausgeschlossen war, zu einer Kommando-Führerin, dann zu einer Geheimagentin, zur Stabsoffizierin und jetzt zur Kapitänin wurde. Der in Ruhestand getretene Kommodore Tung hatte sie einmal seine zweitbeste Schülerin in Militärdingen genannt. Miles fragte sich manchmal, wieviel von seinem Bemühen, die Dendarii-Söldner aufrechtzuerhalten, wirklich ein Dienst an der Kaiserlichen Sicherheit war, wieviel davon einfach Nachgiebigkeit gegenüber einem sehr fragwürdigen Aspekt seiner eigenen vielseitigen – oder gebrochenen – Persönlichkeit war, und wieviel ein geheimes Geschenk an Elena Bothari.
    Bothari-Jesek. Die wahren Quellen von Geschichte konnten in der Tat dunkel sein.
    »Es gibt immer noch keine Nachricht von der Ariel«, begann Miles ohne lange Einleitung. Dieser Gruppe gegenüber waren keine Formalitäten notwendig. Sie waren alle Insider, er konnte es wagen, in ihrer Gegenwart laut zu denken. Er spürte, wie sein Geist sich entspannte, wie Admiral Naismith und Lord Vorkosigan sich wieder vermischten. Er konnte sogar in seinem Akzent von Naismiths gedehnter betanischer Sprechweise abweichen und ein paar barrayaranische Kehllaute einflechten. »Ich möchte ihnen hinterherfliegen.«
    87
    Quinn trommelte mit den Fingernägeln auf den Tisch. Einmal.
    »Ich habe erwartet, daß du das tun würdest. Deshalb stellt sich die Frage: Konnte Klein-Mark es auch erwarten? Er hat dich studiert.
    Er durchschaut dich. Könnte es eine Falle sein? Denk dran, wie er dich letztes Mal übers Ohr gehauen hat.«
    Miles zuckte zusammen. »Ich erinnere mich daran. Der Gedanke, daß dies eine Falle sein könnte, ist mir auch schon gekommen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich nicht schon vor zwanzig Stunden hinter ihnen her bin.« Direkt nach der peinlichen, eilends beendeten Sitzung des gesamten Stabes. Da war er in der Stimmung gewesen, auf der Stelle einen Brudermord zu begehen.
    »Wenn wir einmal annehmen, daß Bel am Anfang getäuscht wurde
    – und diese Annahme erscheint sinnvoll, warum auch nicht, schließlich sind auch alle anderen getäuscht worden –, dann könnte die Zeitverzögerung Mark eine Gelegenheit gegeben haben, einen Fehler zu begehen, und Bel könnte ein Licht aufgegangen sein. Aber in diesem Fall hätte die Ariel den Befehl zur Rückkehr befolgen und schon wieder zurücksein sollen.«
    »Mark spielt dich schrecklich gut«, bemerkte Quinn aufgrund persönlicher Erfahrung. »Oder zumindest hat er es vor zwei Jahren getan. Wenn man nicht die Möglichkeit eines Doppelgängers erwartet, dann wirkt er einfach wie du an einem Tag, wo du nicht ganz in Form bist. Seine äußere Erscheinung war perfekt.«
    »Aber Bel weiß von dieser Möglichkeit«, warf Elena ein.
    »Ja«, sagte Miles. »Vielleicht ist Bel also nicht getäuscht worden.
    Vielleicht ist Bel in den Weltraum hinausgestoßen worden.«
    »Mark braucht die Mannschaft, oder eine Mannschaft, um das Schiff

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