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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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daß es sich um eine einmalige Anfertigung für einen einzigen Kunden handelt.« »Zufällig illegale jacksonische Arbeit?«, fragte Miles. Das würden Sie wissen.
    »Die Art der abgekürzten Verfahren, die man bei seinem Entwurf verwendet hat, lassen das stark vermuten. Unglücklicherweise bin ich nicht persönlich damit vertraut.« Also nichts aus den Labors des Hauses Bharaputra, Weddell/Canabas früherem Arbeitgeber. Das wäre ein glücklicher Zufall gewesen. Aber es gab ein Dutzend weiterer jacksonischer Häuser, die eine kleine Arbeit wie diese übernommen hätten. Gegen das entsprechende Honorar.
    »Was hat es denn gekostet, dieses Ding herzustellen? Oder vielmehr: es herstellen zu lassen?« »Mm …« Weddell starrte nachdenklich ins Leere. »Die tatsächlichen Laborkosten etwas unter fünfzigtausend betanische Dollar. Wer weiß, wie hoch die Handelsspanne wohl war? Jeder besondere Wunsch nach Geheimhaltung auf Seiten der Käufer dürfte die Kosten um … ah … das etwa Fünfzigfache hochgetrieben haben. Oder mehr, abhängig davon, was der Markt hergibt.« Also nicht die Arbeit eines einsamen Irren, es sei denn, es handelte sich dabei um einen fabelhaft reichen einsamen Irren. Vielleicht eine Organisation. Miles fielen komarranische Terroristen ein – unglücklicherweise mußte man immer an sie denken.
    »Könnte es sich dabei um eine cetagandanische Arbeit handeln?«, fragte General Haroche.
    »O nein, das glaube ich nicht«, erwiderte Weddell. »Das ist überhaupt nicht ihr Stil. Vom Standpunkt der Genetik aus gesehen. Cetagandanische Arbeit zeichnet sich durch ihre Qualität, Originalität und – wie soll ich es formulieren – Eleganz aus. Im Vergleich dazu ist das hier Schluderzeug. Effektiv, wohlgemerkt, aber Schluderzeug. Auf molekularer Ebene.« Illyan verzog die Lippen, aber er sagte nichts.
    »Bei der Sequenzierung zur Selbstzerstörung«, fuhr Weddell fort, »könnte es sich um eine Sicherheitsmaßnahme handeln, die einfach vom ursprünglichen Entwurf übrig geblieben war. Oder … sie könnte bewußt beabsichtigt gewesen sein, um das Beweismaterial zu vernichten.« »Können Sie sagen, was von beiden zutrifft?« »Es gab darin einige leichte Modifikationen, verglichen mit dem ursprünglichen medizinischen Prokaryoten … auf jeden Fall wurde diese Sequenzierung absichtlich im Design dringelassen.
    Ich kann Ihnen Fakten liefern, Mylord; ich kann Ihnen nicht die Absichten unbekannter Personen mitteilen.« Das ist meine Aufgabe, ganz recht. »Wann also … wurde er Illyan verabreicht? Und wie?« »Verabreicht‹ ist ein Ausdruck, der einen Verdacht impliziert; allerdings ist er unter diesen Umständen wahrscheinlich zulässig.
    Wann sind die ersten schweren Symptome für einen Zusammenbruch aufgetreten?« »Vor vier Wochen«, antwortete Haroche. »Bei der Besprechung mit allen Abteilungen.« »Eigentlich eine Woche davor«, sagte Miles, »laut meinem Informanten.« Haroche warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Illyan rührte sich, als wollte er etwas hinzufügen, verzichtete dann aber doch.
    »Hm. Der Prokaryot reproduziert sich nicht sehr schnell. Viel hängt davon ab, wie groß die ursprünglich eingebrachte Dosis war.« »Ja, und wie wurde es gemacht?«, warf Miles ein. »Übrigens, wie wird dieses Zeug aufbewahrt und transportiert? Wie steht es mit seiner Haltbarkeit? Braucht es besondere Bedingungen?« »Es wird trocken aufbewahrt, in verkapselter Form, bei Zimmertemperatur; allerdings würde geringes Einfrieren ihm keinen Schaden zufügen. Haltbarkeit – du lieber Himmel! Jahre. Allerdings ist es offensichtlich weniger als ein Jahrzehnt alt. Aktiviert wird es durch Befeuchtung, vermutlich bei der Verabreichung, die feuchten Kontakt erfordert. Durch Schleimhäute – es könnte als Staub inhaliert worden sein –, als Lösung injiziert oder als Schadstoff in eine Schramme eingebracht. Aufgesprungene Haut und Feuchtigkeit würden schon ausreichen. Es müßte kein große Schramme sein.« »Geschluckt?« »Die meisten Prokaryoten würden von Magensäuren zerstört werden. Man könnte es schaffen, aber das würde eine größere Anfangsdosis erforderlich machen, um ausreichend sicher zu gehen, daß sie in den Blutkreislauf gelangen und zu dem Chip transportiert werden.« »Also … wann? Wie groß ist das maximal mögliche Zeitfenster für die Infektion? Können Sie nicht die Reproduktionsrate nehmen und daraus errechnen, wann das Zeug verabreicht wurde?« »Nur grob. Ich fürchte, da gibt es

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