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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Jahren dunkel mitbekommen. Die Stellung eines neunten Auditors, die Miles jetzt innegehabt hatte, hatte man traditionell immer für amtierende Auditoren offengehalten, Männer mit einer besonderen Sachkenntnis, die nach Bedarf des Kaiserreichs berufen und wieder entlassen wurden, wenn ihre Aufgabe erfüllt war.
    »Somit stellen wir vier hier«, fuhr Vorhovis fort, »sozusagen ein Quorum dar. Vorlaisner konnte nicht hier sein, er wird auf dem Südkontinent festgehalten, aber ich habe ihn auf dem laufenden gehalten.« »Da es sich so verhält, Mylords«, sagte Gregor, »was raten Sie Uns?« Vorhovis blickte sich im Kreise seiner Kollegen um, die ihm zunickten, und schürzte nachdenklich die Lippen. »Er ist geeignet, Gregor.« »Danke.« Gregor wandte sich Miles zu. »Wir haben gerade vorhin über offene Stellen geredet. Zufällig habe ich diese Woche auch einen Posten für die Position des achten Auditors frei. Würdest du ihn bekleiden wollen?« Miles schluckte entgeistert. »Das ist … eine Dauerstellung, Gregor. Auditoren werden auf Lebenszeit ernannt. Bist du dir sicher …?« »Nicht unbedingt auf Lebenszeit. Sie können zurücktreten, gefeuert oder unter Amtsanklage gestellt werden, ebenso können sie Opfer eines Attentats werden oder einfach tot umfallen.« »Bin ich nicht ein wenig jung für so ein Amt?« Und gerade noch war er sich so alt vorgekommen … »Wenn Sie das Amt übernehmen«, sagte Vorhovis, »dann werden Sie der jüngste Kaiserliche Auditor in der Geschichte nach dem Zeitalter der Isolation sein. Ich habe extra nachgeschaut.« »General Vorparadijs … wird sicherlich nicht einverstanden sein. Wie andere Männer seiner Gesinnung.« Verdammt, Vorparadijs denkt, ich sei ein Mutant.
    »General Vorparadijs«, erklärte Vorhovis, »dachte, ich sei zu jung für den Job, und ich war bei meiner Ernennung achtundfünfzig. Jetzt kann er seine Mißbilligung auf Sie übertragen. Mir wird sie nicht fehlen. Und neben den zehn Jahren ganz einzigartigen KBS-Trainings verfügen Sie über mehr galaktische Erfahrung als jedes Trio von uns vier hier. Ziemlich eigenartige Erfahrungen, aber sehr weitgefächert. Das wird den Horizont unseres gemeinsamen Datenspeichers beträchtlich erweitern.« »Haben Sie … äh … schon meine Personalakte gelesen?« »General Allegre war so freundlich und hat uns vor einigen Tagen komplette Kopien geliehen.« Vorhovis Blick wanderte über Miles’ Brust und die dort aufgereihten Auszeichnungen. Ein Glück für den Sitz seiner Jacke, daß die kaiserlichen Streitkräfte nicht auch materielle Symbole für tadelnswertes Verhalten verliehen.
    »Dann wissen Sie … daß es ein kleines Problem mit meinem letzten KBS-Einsatzbericht gegeben hat. Ein größeres Problem«, korrigierte er sich. Er suchte in Vorhovis’ Gesicht nach einem Urteil, das dort lauern mochte. Vorhovis’ Gesichtsausdruck war ernst, aber frei von Mißbilligung. Wußte er es denn nicht? Miles schaute einen nach dem anderen an. »Ich habe fast einen unserer Kurieroffiziere umgebracht, während ich einen meiner Anfälle hatte. Illyan hat mich entlassen, weil ich darüber gelogen habe.« Das war’s. Das war so nüchtern und kategorisch und wahr, wie er es nur ausdrücken konnte.
    »Ja, wir und Gregor haben gestern nachmittag einige Stunden mit der Erörterung dieses Punktes zugebracht. Chef Illyan war ebenfalls anwesend.« Vorhovis kniff die Augen zusammen und betrachtete Miles mit äußerstem Ernst. »Wenn man Ihre Fälschung dieses Einsatzberichtes in Betracht zieht – was hat Sie eigentlich davon abgehalten, auch Haroches außerordentliches Bestechungsgeschenk anzunehmen? Ich kann fast garantieren, daß nie jemand dahintergekommen wäre.« »Haroche hätte es gewußt. Galeni hätte es gewußt. Und ich hätte es gewußt. Zwei können ein Geheimnis bewahren, wenn einer tot ist. Drei aber nicht.« »Sie hätten sicher Hauptmann Galeni überlebt, und Sie hätten vielleicht Haroche überleben können. Was dann?« Miles stieß den Atem aus und antwortete bedächtig: »Es hätte vielleicht jemand unter meinem Namen in meinem Körper überlebt. Aber das wäre nicht mehr ich gewesen. Es wäre ein Mann gewesen, den ich nicht sehr … gemocht hätte.« »Sie achten sich selbst, was, Lord Vorkosigan?« »Das habe ich gelernt«, gab er bitter zu.
    »Dann werden wir es vielleicht auch lernen.« Vorhovis lehnte sich zurück. Ein seltsam zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Merk dir«, sagte Gregor, »als jüngstes

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