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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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erfahren, vielseitig gebildet, aufgrund eigener Leistung wohlhabend. In anderer Hinsicht waren sie ausgesprochen exzentrisch, außerhalb oder vielleicht oberhalb der Normen. Mehr als feuerfest, waren sie Gregors Feuerwehrmänner.
    Vorhovis setzte sich links vom Kaiser nieder.
    »Also«, sagte Gregor zu ihm, »was meinen die Herren?« »Das«, Vorhovis beugte sich vor und legte die Datenhülle mit Miles’ Auditorenbericht auf die Komkonsole, »ist ein außerordentliches Dokument, Gregor.« »Ja«, pflichtete ihm Vorthys bei. »Prägnant, verständlich, vollständig. Wissen Sie, wie selten das ist? Ich gratuliere Ihnen dazu, junger Mann.« Bekomme ich eine gute Note, Herr Professor? »Simon Illyan hat mich trainiert. Er hatte nicht viel übrig für Gewäsch. Wenn ihm meine Einsatzberichte nicht gefielen, dann hat er sie mir zurückgeschickt, damit ich sie ergänze. Es muß bei ihm so etwas wie ein Hobby gewesen sein, glaube ich. Ich wußte es immer gleich, wenn das Hauptquartier des KBS eine wirklich langweilige Woche hatte, denn dann kam mein Bericht immer schnell zurück mit einer Menge kleiner Kästchen mit diesen trocken formulierten Verbesserungen hinsichtlich Grammatik und Stil.
    Wenn man das zehn Jahre lang mitmacht, dann lernt man, wie man einen Bericht schon beim ersten Mal richtig schreibt.« Vorkalloner lächelte. »Der alte Vorsmythe«, bemerkte er, »pflegte handgeschriebene Plastikfolien einzureichen. Niemals mehr als zwei Seiten. Er bestand darauf, alles, was wichtig sei, könne immer auf zwei Seiten mitgeteilt werden.« »Unleserlich handgeschrieben«, murmelte Gregor.
    »Wir mußten dann immer zu ihm gehen und die Fußnoten höchstpersönlich aus ihm herausquetschen. Das wurde mit der Zeit etwas irritierend«, fügte Vorkalloner hinzu.
    Mit einer Geste in Richtung der Datenhülle fuhr Vorhovis an Miles gerichtet fort: »Sie scheinen dem Militärstaatsanwalt sehr wenig übriggelassen zu haben.« »Nichts, genaugenommen«, bemerkte Gregor. »Allegre hat mir gestern abend berichtet, Haroche habe aufgegeben und würde sich für schuldig erklären, wobei er versucht, sein Strafmaß durch Kooperation zu verringern. Nun ja, er könnte ja wohl kaum Uns gegenüber ein Geständnis ablegen und dann kehrtmachen und vor einem Militärrichter versuchen so zu tun, als sei er unschuldig.« »Darauf hätte ich nicht gewettet. Er hätte den Nerv dazu«, sagte Miles. »Aber ich bin froh zu hören, daß die Sache nicht in die Länge gezogen wird.« »Das war ein wirklich bizarrer Fall«, fuhr Vorhovis fort. »Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, daß etwas völlig falsch läuft, als ich erfuhr, daß Illyan einen Zusammenbruch hatte. Aber ich hätte die Ereignisse nicht so aufklären können wie Sie, Lord Vorkosigan.« »Ich bin sicher, Sie hätten Sie auf Ihre eigene Art und Weise aufgeklärt, Sir«, erwiderte Miles.
    »Nein«, sagte Vorhovis. Er tippte auf die Datenhülle. »Nach meiner Analyse war der kritische Punkt, als Sie diesen galaktischen Biochemiker, Dr. Weddell, ins Spiel brachten. Von dem Zeitpunkt an liefen Haroches Pläne unrettbar aus dem Ruder. Ich hätte nicht einmal etwas von Weddells Existenz gewußt und hätte die Auswahl des Teams zur Chip-Autopsie völlig Admiral Avakli überlassen.« »Avakli war gut«, stellte Miles fest und war sich dabei unsicher, ob das eine Kritik war. Der Biocybernetiker hatte gewiß sein Bestes getan.
    »Wir«, mit einer kreisförmigen Geste seines Fingers umschrieb Vorhovis die versammelten Auditoren, »arbeiten nicht oft direkt zusammen. Aber wir konsultieren einander. ›Welche Ressourcen kennen Sie, von denen ich nichts weiß und die vielleicht einen Bezug zu diesem Problem haben?‹ Dadurch verfünffacht sich unser Zugriff auf ausgefallene Wissensgebiete.« »Verfünffacht? Ich dachte, Sie seien zu siebt?« Vorthys lächelte. »Wir betrachten General Vorparadijs als eine Art Auditor Emeritus. Er wird geachtet, aber wir lassen ihn nicht mehr zu unseren Treffen kommen.« »Genaugenommen«, murmelte Vorgustafson, »erwähnen wir sie ihm gegenüber gar nicht mehr.« »Und Admiral Valentine ist seit einigen Jahren zu gebrechlich, um aktiv daran teilzunehmen«, fügte Vorhovis hinzu. »Ich hätte ihn schon gedrängt zurückzutreten, aber solange die Lücke, die der Tod von General Vorsmythe hinterlassen hat, noch nicht gefüllt war, schien es nicht notwendig zu sein, ihn um seinen Sitz zu bitten.« Miles hatte den Verlust des achten Auditors, des ältlichen Vorsmythe, vor zwei

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