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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zum Beispiel im Falle des Auditors, der General Haroches seltsamen Verrat bewies, bewältigen sie Krisen, die für die Zukunft des Reichs höchst brisant sind. Bist du bereit, das Amt des achten Auditors anzunehmen, Mylord Vorkosigan?« Später würden noch formelle öffentliche Eide und Zeremonien folgen, aber der Augenblick der Wahrheit und für Wahrheit war jetzt.
    Miles holte tief Luft. »Ja«, antwortete er.
    Die Operation zur Installation des internen Teils des Anfallkontrollgeräts war weder so langwierig noch so erschreckend, wie Miles erwartet hatte; unter anderem ließ Dr. Chenko, der sich allmählich an die leicht paranoide Weltsicht seines Starpatienten gewöhnte, ihn bei Bewußtsein bleiben und alles über einen Monitor verfolgen, der sorgfältig über seiner Kopfklammer positioniert war. Am nächsten Morgen erlaubte Chenko ihm aufzustehen und nach Hause zu gehen.
    Zwei Tage später trafen sie sich am Nachmittag wieder in Chenkos neurologischem Labor im KMK zum Praxistest.
    »Wünschen Sie es selbst zu bedienen, Mylord?«, fragte Dr.
    Chenko Miles.
    »Ja, bitte. Es könnte sein, daß ich es müßte.« »Ich empfehle Ihnen nicht, es routinemäßig allein zu tun. Besonders am Anfang sollten Sie einen Beobachter bei sich haben.« Dr. Chenko reichte Miles seinen neuen Mundschutz und die Aktivierungseinheit; das Gerät paßte genau in Miles’ Handfläche.
    Miles legte sich auf den Untersuchungstisch, überprüfte ein letztes Mal die Einstellungen am Aktivator, drückte ihn an die rechte Schläfe und schaltete ihn ein.
    Buntes Konfetti.
    Dunkelheit.
    Miles schlug die Augen auf. »Pfeg«, sagte er. Dann bewegte er seinen Unterkiefer hin und her und spie den Mundschutz aus.
    Dr. Chenko, der zufrieden neben ihm stand, hob das Ding auf und drückte mit einer Hand auf Miles’ Brust, damit er sich nicht aufsetzte. Die Aktivierungseinheit lag auf einem Monitor neben ihm; Miles fragte sich, ob er sie im Flug aufgefangen hatte.
    »Noch nicht, bitte, Lord Vorkosigan. Wir müssen noch ein paar Messungen vornehmen.« Chenko und seine Techniker machten sich an ihren Apparaten zu schaffen. Chenko summte eine Melodie, allerdings falsch. Miles nahm es als gutes Zeichen.
    »Jetzt … jetzt haben Sie also die Aktivierungssignale codiert, wie ich Sie gebeten habe, Chenko? Ich möchte nicht, daß dieses verdammte Ding zufällig losgeht, wenn ich durch einen Sicherheitsscanner oder sowas gehe.« »Ja, Mylord. Auf keinen Fall kann etwas außer dem Aktivator Ihren Anfallstimulator auslösen«, versprach Chenko ihm erneut.
    »Der Aktivator ist notwendig, um den Schaltkreis zu schließen.« »Wenn ich mir aus irgendeinem Grund meinen Kopf anhaue, etwa durch einen Leichtfliegerabsturz oder sowas, dann gibt es keine Möglichkeit, daß dieses Ding sich einschaltet und nicht mehr ausgeht?« »Nein, Mylord«, erwiderte Chenko geduldig. »Falls Sie je ein Trauma erleiden, das ausreicht, um die innere Einheit zu beschädigen, dann werden Sie nicht mehr genug Hirn übrighaben, um sich darüber Sorgen zu machen. Oder damit.« »Aha, gut.« »Hm, hm«, machte Chenko, als er mit seinen Monitoren fertig war. »Ja, ja. Ihre konvulsiven Symptome haben diesmal kaum halb so lang gedauert wie bei Ihren unkontrollierten Anfällen.
    Ihre Körperbewegungen waren auch unterdrückt. Die katerartigen Nachwirkungen, von denen Sie erzählt haben, sollten auch reduziert sein; versuchen Sie sie im Laufe des nächsten Tageszyklus zu beobachten und berichten Sie mir Ihre subjektiven Beobachtungen. Ja, das sollte ein Teil Ihrer alltäglichen Routine werden, wie das Zähneputzen. Überprüfen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit Ihre Neurotransmitterniveaus auf der Datenanzeige im Display der Aktivierungseinheit, und immer wenn sie die Hälfte überschreiten und Dreiviertel noch nicht erreicht haben, dann entladen Sie sie.« »Ja, Doktor. Kann ich schon fliegen?« »Morgen«, erwiderte Chenko.
    »Warum nicht heute?« »Morgen«, wiederholte Chenko mit mehr Nachdruck. »Nachdem ich Sie erneut untersucht habe. Vielleicht. Seien Sie bitte verständig, Mylord.« »Es sieht so aus … als müßte ich … äh … verständig sein.« »Darauf würde ich keine betanischen Dollar wetten«, murmelte Chenko bei sich. Miles tat so, als hätte er es nicht gehört.
    Von Gregor angestachelt, setzte Lady Alys die formelle Verlobungszeremonie des Kaisers als erstes gesellschaftliches Ereignis der hektischen Winterfest-Saison fest. Miles war sich nicht sicher, ob das kaiserliche

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