Vorkosigan 12 Viren des Vergessens
einen Erfolg handelt, ist er außerhalb der Kaiserlichen Sicherheit praktisch unbekannt. Das ist die Natur des Jobs.
Erfolge sind geheim und undankbar, Mißerfolge sind auffällig und bringen einem nur Schande ein.« Nimm zum Beispiel meine Karriere … »Es hätte gefährlich ins Auge gehen können«, sagte Galeni.
»Eine hyperisolationistische Gruppe, die mit Graf Vortifrani im Bunde stand, schmiedete ein Komplott, einen alten Sprung-Frachter namens Yarrow in einem Selbstmordattentat direkt auf die kaiserliche Residenz stürzen zu lassen. Auch ohne den Sprengstoff, den sie in das Schiff hineingepackt hatten, wäre das Gebäude zum größten Teil vernichtet worden. Der Sprengstoff war ihr einziger Fehler, denn er war der lose Faden, der Haroches Team zu ihnen führte. Vortifrani distanzierte sich davon wie verrückt, doch damit brach seine Unterstützung zusammen, und das Kaiserreich ist von ihm seitdem weniger in … äh … Verlegenheit versetzt worden.« Ivan blinzelte. »Die Wohnung meiner Mutter ist nicht weit von der Residenz entfernt …« »Ja, man fragt sich, wie viele Menschen sie in Vorbarr Sultana umgebracht hätten, wenn sie ihr Ziel nicht verfehlt hätten.« »Tausende«, murmelte Miles.
»Ich muß mir merken, daß ich Haroche danke, wenn ich ihn nächstes Mal sehe«, sagte Ivan. Er klang beeindruckt.
»Damals war ich nicht auf Barrayar.« Miles seufzte. »Wie üblich.« Er unterdrückte einen irrationalen Anflug von Eifersucht.
»Niemand hat mir etwas über diese vorgesehene Beförderung gesagt. Wann … sollte mir denn diese scheußliche Überraschung präsentiert werden?« »Im Laufe des Jahres, anscheinend.« »Ich dachte, ich hätte die Dendarii für den KBS zu wertvoll gemacht, als daß man auch nur im Traum an eine andere Aufgabe für mich denken würde.« »Also haben Sie Ihre Sache etwas zu gut gemacht.« »Chef der Kaiserlichen Sicherheit mit fünfunddreißig. Ha. Gott sei gelobt, das ist mir wenigstens erspart geblieben. Na ja. Haroche hätte es nicht gefreut, wenn er ein Vor-Fohlen hätte am Schreibtisch trainieren müssen, und das nur zu dem Zweck, daß es über seinen Kopf hinweg befördert werden sollte. Eigentlich müßte er sehr erleichtert sein.« »Soviel ich mitbekommen habe, ist er das tatsächlich«, erwiderte Galeni kleinlaut.
»Ha«, sagte Miles düster. »Übrigens, Duv«, fügte er einen Moment später hinzu. »Ich hoffe, es ist offensichtlich, daß alles, was ich Ihnen gesagt habe, geheim ist. Die offizielle Version für das HQ des KBS und jedermann sonstwo ist, daß ich aus medizinischen Gründen ehrenhaft entlassen wurde.« »Das hat auch Illyan gesagt, als Haroche ihn danach fragte. Illyan war verdammt wortkarg. Doch man konnte sehen, daß mehr dahinterstecken muß.« Ivan verließ den Tisch. Miles brütete über seiner Teetasse. Er glaubte, er könnte jetzt schlafen. Tatsächlich gab es nichts, was er lieber gemocht hätte. Ivan kehrte allzu schnell zurück und stellte eine Reisetasche neben dem Küchentisch ab.
»Was ist das?«, fragte Miles mißtrauisch.
»Meine Sachen«, sagte Ivan. »Für ein paar Tage.« »Du ziehst doch nicht hier ein!« »Was, hast du nicht genug Platz? Du hast hier mehr Zimmer als in einem Hotel, Miles.« Miles gab wieder nach, da er erkannte, daß er diesen Streit nicht gewinnen würde. »Das ist eine Idee für meine nächste Karriere. Pension Vorkosigan.« »Billige Zimmer?« Ivan zog eine Augenbraue hoch.
»Zum Teufel, nein. Ich verlange ein Vermögen.« Miles hielt inne. »Wann planst du dann, wieder auszuziehen?« »Erst, wenn du ein paar Leute hier bei dir hast. Bis dein Kopf in Ordnung ist, brauchst du sicherlich mindestens einen Fahrer.
Ich habe übrigens unten in der Garage deinen Leichtflieger gesehen. In der Werkstatt zur Reparatur, daß ich nicht lache! Und jemanden, der dir Essen kocht und danebensteht und aufpaßt, daß du es auch aufißt. Und jemand, der hinter dir her aufräumt.« »Ich mache nicht soviel Durcheinander …« »Und hinter allen anderen Leuten aufräumt«, fuhr Ivan erbarmungslos fort. »Dieses Haus braucht Personal, Miles.« »Genau wie jedes andere Museum, was? Ich weiß nicht.« »Wenn du sagst, du weißt nicht, ob du sie haben möchtest, dann hör mir mal zu. Du hast keine Wahl. Wenn du sagst, du weißt nicht, wie du sie engagierst … möchtest du dann, daß meine Mutter es für dich macht?« »Äh … ich glaube, ich würde mir mein Personal lieber selbst aussuchen. Sie würde es alles zu korrekt und
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