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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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in ein nahegelegenes Restaurant geschleift hatte. Dort flüsterte er ihm Drohungen zu, bis Miles sich ein paar Bissen von dem Essen in den Mund stopfte, kaute und schluckte. Sobald er begonnen hatte zu essen, stellte er fest, daß er sehr hungrig war. Befriedigt von seinem Erfolg ließ Ivan von ihm ab.
    »Also«, sagte Ivan, als er sich den letzten Bissen seines Desserts einverleibt, »was ist, verdammt noch mal, mit dir los?« Miles schaute zu den beiden Hauptleuten hoch, auf Galenis Nadeln mit dem Horusauge. »Du zuerst. Hat Illyan euch beide geschickt?« »Er hat mich gebeten, nach Ihnen zu schauen«, sagte Galeni, »da er der Meinung war, wir seien irgendwie befreundet. Da die Torwache berichtete, Sie seien hineingegangen, aber nicht mehr herausgekommen, und da Sie auf wiederholte Anrufe und Nachrichten an Ihrer Komkonsole nicht antworteten, hielt ich es für besser, persönlich nachzuschauen. Da es mir … unbehaglich war, allein in Palais Vorkosigan einzudringen, holte ich Ivan, der, wie ich annahm, dort über Familienrechte verfügt. Auf meine Vollmacht hin, die ich von Illyan bekommen hatte, deaktivierte die Torwache Ihre Schlösser und ließ uns ein, und so mußten wir kein Fenster einschlagen.« Galeni zögerte. »Mir gefiel auch die Vorstellung nicht, ich müßte ganz allein Ihre Leiche von einem Balken abschneiden.« »Ich hab Ihnen doch gesagt, daß dies nicht der Fall ist«, sagte Ivan. »Das ist nicht sein Stil. Falls er sich jemals umbringt, dann – da gehe ich jede Wette ein – mit irgendwas, wo große Explosionen dabei sind. Und wahrscheinlich jede Menge unschuldiger Zuschauer.« Miles und Ivan grinsten einander höhnisch an.
    »Ich … war mir nicht so sicher«, sagte Galeni. »Sie haben ihn nicht gesehen, Ivan, als er aus Illyans Büro herauskam. Der letzte, den ich so geschockt sah, war ein Kerl, den ich aus seinem abgestürzten Leichtflieger herauszuziehen half.« »Ich werde es euch erklären«, seufzte Miles, »aber nicht hier.
    An einem etwas privateren Ort. Hat zuviel mit dem Geschäft zu tun.« Er wandte den Blick von Galenis Silberaugen ab. »Mit meinem früheren Geschäft.« »Ganz recht«, stimmte Galeni höflich zu.
    Sie landeten schließlich in der Küche von Palais Vorkosigan.
    Miles hoffte düster, Ivan würde ihm helfen, sich zu besaufen, doch sein Cousin kochte statt dessen Tee und zwang ihn, zwei Tassen zur Rehydration zu trinken, bevor er sich rittlings auf einen Stuhl setzte, die Arme über der Lehne kreuzte und sagte: »Also gut, schieß los! Du weißt, du mußt auspacken.« »Ja, das weiß ich.« Miles schloß kurz die Augen und überlegte, wo er anfangen sollte. Wahrscheinlich am Anfang. Entschuldigungen und Verneinungen, die er alle so gut geübt hatte, brodelten in seinem Kopf empor. Ihr Geschmack war, wenn er sie auf der Zunge abwog, abscheulicher als der eines sauberen Geständnisses, und er hielt auch länger an. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten war eine Gerade. »Nach meiner Kryo-Wiederbelebung letztes Jahr … hatte ich gesundheitliche Probleme. Ich bekam diese Anfälle. Konvulsionen, die zwei bis fünf Minuten dauerten. Sie schienen durch Momente von extremem Stress ausgelöst zu werden. Meine Ärztin erklärte, wie die Amnesie würden sie vielleicht von selbst wieder vergehen. Sie kamen selten und schienen wie versprochen zu vergehen. Also … erwähnte ich nichts gegenüber meinen Ärzten vom KBS, als ich heimkehrte.« »So ein Mist«, murmelte Ivan. »Ich sehe schon, worauf das hinausläuft. Hast du es jemandem erzählt?« »Mark wußte es.« »Du hast es Mark erzählt, aber nicht mir?« »Ich konnte Mark vertrauen … daß er tut, um was ich ihn bitte.
    Bei dir konnte ich nur darauf vertrauen, daß du tust, was du für richtig hältst.« Fast das Gleiche hatte er Quinn gesagt, nicht wahr? Ach Gott!
    Ivans Lippen zuckten, doch er konnte nicht leugnen, daß es so war.
    »Du kannst verstehen, warum ich die Angst hatte, es würde schlimmstenfalls ein einfaches Ticket zu einer Entlassung aus medizinischen Gründen. Bestenfalls ein Schreibtischjob, und keine Dendarii-Söldner mehr, kein Feldeinsatz mehr. Doch ich dachte, wenn ich oder eher meine Dendarii-Ärztin es im stillen einrenken könnte, dann brauchte Illyan es nicht zu erfahren. Sie gab mir Medikamente. Ich dachte, die wirkten.« Nein. Keine Entschuldigungen, verdammt!
    »Und Illyan hat dich erwischt und dafür gefeuert? Ist das nicht ein wenig extrem, nach allem, was du für ihn getan hast?« »Da war

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