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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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an Elli Quinn schicken. Würde er jemals die Chance bekommen, es mit ihr wieder einzurenken? Von Angesicht zu Angesicht, von Leib zu Leib? Dies mit einer Komkonsolennachricht zu versuchen, war schrecklich kompliziert: da war bloß sein dünnes elektronisches Phantom, das schlecht ausgewählte oder mißverstandene Worte von sich gab, die erst Wochen später ankamen. Und alle seine Nachrichten an die Dendarii wurden von den Zensoren des KBS abgehört.
    Ich bin dem jetzt nicht gewachsen. Ich werde es später tun.
    Bald. Ich verspreche es.
    Statt dessen richtete er seine Gedanken auf das weniger beängstigende Problem der Auswahl des Personals für Palais Vorkosigan. Wie hoch belief sich das Budget für dieses Projekt? Seine Pension nach der Entlassung aus medizinischen Gründen belief sich auf die Hälfte seines Leutnantssolds und würde kaum ausreichen, um den Lohn und die Verpflegung eines Vollzeitdieners zu decken, selbst wenn er freies Logis bot; zumindest galt dies für die erstklassigen Leute, die normalerweise von der Aristokratie in der Hauptstadt beschäftigt wurden – auf diesem Arbeitsmarkt würde er sich mit den Haushalten von sechzig weiteren Distrikts grafen im Wettbewerb befinden, dazu mit einer Menge geringerer Adliger und den industriellen Neureichen, die keine Vor waren, aber derzeit einen so beunruhigend hohen Prozentanteil heiratsfähiger Vor-Jungfrauen entführten, damit diese ihre Haushalte in dem von ihnen ersehnten Stil führten.
    Miles tippte einen Komkonsolencode ein. Mit überraschender Schnelligkeit erschien das angenehme, lächelnde Gesicht des Geschäftsverwalters der Vorkosigans, Tsipis, über der Vid-Scheibe, als Antwort auf Miles’ Anruf in seinem Büro in Hassadar.
    »Guten Morgen, Lord Vorkosigan! Ich wußte gar nicht, daß Sie schon von Ihrem Dienst außerhalb des Planeten zurückgekommen sind. Was kann ich für Sie tun?« Anscheinend wußte er auch noch nichts von Miles’ Entlassung aus medizinischen Gründen. Miles fühlte sich selbst von der für die Öffentlichkeit bestimmten Version der Ereignisse überfordert und sagte deshalb nur: »Ja, ich bin vor ein paar Wochen zurückgekommen. Es … sieht aus, als würde ich länger als erwartet auf Barrayar bleiben. Auf welche Geldmittel kann ich zurückgreifen?
    Hat Vater Ihnen diesbezüglich Instruktionen hinterlassen?« »Alle«, antwortete Tsipis.
    »Entschuldigen Sie, ich habe nicht verstanden.« »Auf alle Konten und Depots wurde für Sie eine Vollmacht ausgestellt, kurz bevor der Graf und die Gräfin nach Sergyar abgereist sind. Für den Fall des Falles. Sie sind der Testamentsvollstrecker Ihres Vaters, wissen Sie.« »Ja, aber …« Er hatte nicht geglaubt, daß Sergyar eine so wilde Grenzregion darstellte. »Hm … was kann ich tun?« »Es ist viel einfacher zu sagen, was Sie nicht tun können. Sie können nicht die Familienerbgüter verkaufen, nämlich die Residenz in Hassadar und Palais Vorkosigan. Sie können natürlich kaufen, was Sie wollen, oder alles verkaufen, was Ihr Großvater Ihnen allein hinterlassen hat.« »Also … kann ich es mir leisten, einen Fahrer auf Vollzeit einzustellen?« »O Gott, ja, Sie können es sich leisten, Palais Vorkosigan mit vollem Personal auszustatten. Das Geld ist da und wächst ständig weiter.« »Braucht man es nicht für den Palast des Vizekönigs auf Sergyar?« »Gräfin Vorkosigan hat einen gewissen Teil ihres Privatvermögens angezapft, anscheinend, um da alles umzudekorieren, aber Ihr Vater unterhält augenblicklich nur seine zwanzig Gefolgsleute. Alles andere auf Sergyar kommt aus dem kaiserlichen Budget.« »Ach so.« Tsipis’ Gesicht erhellte sich. »Erwägen Sie, Palais Vorkosigan wieder zu öffnen, Mylord? Das wäre großartig. Es war so ein schönes Bild, als ich beim letztjährigen Winterfest dort dinieren durfte.« »Im Augenblick … nicht.« Tsipis ließ den Kopf hängen. »Ach«, murmelte er enttäuscht.
    Dann endlich zeigte sein Gesichtsausdruck, daß er verstanden hatte. »Mylord … brauchen Sie Geld?« »Äh … ja. Das war es, woran ich dachte. Um etwa einen Fahrer zu zahlen, vielleicht eine Köchin, um Rechnungen zu begleichen, Sachen zu kaufen … einen angemessenen Unterhalt eben, wissen Sie.« Sein Sold vom KBS, der sich während seiner längeren dienstbedingten Abwesenheiten angesammelt hatte, war immer mehr als genug gewesen. Er überlegte, um wieviel er Tsipis bitten sollte.
    »Aber natürlich. Wie hätten Sie es gerne? Vielleicht als wöchentliche

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