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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Gemäldes beschrieb, hätte sich kaum heftiger äußern können. »Ich habe ältere Komarraner davon reden hören«, sagte Ekaterin, »was sie empfanden, als Admiral Vorkosigans Invasionsstreitkräfte den Spiegel besetzten, praktisch als Erstes. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass er bei dem hohen Tempo, mit dem die Raumschlachten vor sich gingen, einen hohen taktischen Wert hatte, aber seine Besetzung hatte ohne Zweifel eine ungeheure psychologische Wirkung. Es war fast, als hätten wir ihre Sonne selbst besetzt. Ich meine auch, es war ein sehr guter politischer Schritt, als man ihn vor ein paar Jahren wieder der zivilen Kontrolle durch die Komarraner übergab. Ich hoffe, dass dieser Zwischenfall das nicht wieder zunichte macht.«
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    »Schwer zu sagen.« Erneut diese ungewohnte Vorsicht…
    »Man hat davon geredet, seine Beobachtungsplattform wieder für den Tourismus zu öffnen. Allerdings stelle ich mir vor, dass man jetzt erleichtert ist, dass man dies noch nicht getan hat.«
    »Es gibt immer noch jede Menge Besichtigungen durch Ehrengäste. Ich habe selbst an einer teilgenommen, als ich vor einigen Jahren hier war und einen kurzen Kurs an der Universität von Solstice abhielt. Glücklicherweise waren am Tag der Kollision keine Besucher an Bord. Aber er sollte der Öffentlichkeit zugänglich sein, als Sehenswürdigkeit und als Unterrichtsobjekt. Und das sollte man richtig machen, mit vielleicht einem Museum an Ort und Stelle, in dem dargestellt wird, wie er erbaut wurde. Der Sonnenspiegel ist ein großartiges Werk. Seltsam, wenn man daran denkt, dass sein vorrangiger praktischer Nutzen darin besteht, Sümpfe anzulegen.«
    »Sümpfe erzeugen atembare Luft. Letzten Endes.« Sie lächelte. Im Denken ihres Onkels überschattete die pure technische Ästhetik deutlich die schmutzige biologische Szenerie, die am Ende dabei herauskommen würde.
    »Als Nächstes wirst du die Ratten verteidigen. Hier gibt es doch wirklich Ratten, wie ich gehört habe, oder?«
    »O ja, in den Tunneln zwischen den Kuppeln gibt es
    Ratten. Und Hamster und Rennmäuse. Alle Kinder fangen sie als Schoßtiere, und wenn man es recht überlegt, waren sie dies ja auch am Anfang. Ich finde die schwarzweißen Ratten niedlich. Die Kammerjäger müssen ihre Arbeit vor 60
    ihren jüngeren Verwandten absolut geheim halten. Und wir haben hier natürlich auch Küchenschaben, wer hat sie nicht? Drüben in Equinox gibt es sogar wilde Kakadus.
    Einige Paare von ihnen sind vor einigen Jahrzehnten entflohen oder freigelassen worden. Jetzt findet man dort überall diese großen, regenbogenfarbigen Vögel, und die Leute füttern sie tatsächlich. Die Gesundheitsbehörden wollten sie beseitigen, aber die Gesellschafter der Kuppel haben sie überstimmt.«
    Die Kellnerin servierte ihre Salate und den Eistee, und es gab eine kurze Unterbrechung im Gespräch, als ihr Onkel dem frischen Spinat, den Mangos, Zwiebeln und kandierten Pekannüssen zusprach. Ekaterin hatte schon vermutet, dass die kandierten Nüsse seinen Zuspruch finden würden.
    Die Hydrokultur-Produktion der Handelsgärtnereien in Serifosa zählte zu den besten auf Komarr.
    Sie benutzte die Pause, um das Gespräch wieder auf den Gegenstand zu lenken, der im Augenblick im Mittelpunkt ihrer Neugier stand. »Dein Kollege Lord Vorkosigan – hat er wirklich eine dreizehnjährige Karriere beim KBS hinter sich?« Oder hat dich Tien zu einer Übertreibung gereizt?
    »Drei Jahre Kaiserliche Militärakademie und ein Jahrzehnt im KBS, um genau zu sein.«
    »Wie ist er denn da überhaupt hineingekommen? Wie
    hat er die körperlichen Aufnahmeprüfungen bestanden?«
    »Durch Nepotismus, glaube ich. Irgendwie. Man muss
    ihm zugestehen, dass es so aussieht, als hätte er später diesen Vorteil nur sparsam eingesetzt. Mir wurde das faszinierende Erlebnis zuteil, seine komplette geheime mili61
    tärische Personalakte zu lesen, als Gregor mich und meine Auditorenkollegen bat, Vorkosigans Kandidatur zu überprüfen, bevor er die Ernennung aussprach.«
    Sie ließ leichte Enttäuschung erkennen. »Geheim. In diesem Fall kannst du mir wahrscheinlich nichts darüber erzählen.«
    »Tja.« Er grinste, den Mund voller Salat. »Da war die Episode auf Dagoola IV. Du musst davon gehört haben, jener gigantische Ausbruch aus dem cetagandanischen Kriegsgefangenenlager, den die Marilacaner vor ein paar Jahren inszenierten?«
    Sie erinnerte sich nur undeutlich daran. Damals war sie ganz mit ihrer Mutterschaft beschäftigt

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