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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nach – fünfzehn Jahre dauern würde, bis der Park diesen Gipfel an Reife erreicht hätte…
    Das virtuelle Gartenprogramm sollte helfen, zeitraubende und teure Planungsfehler zu vermeiden. Doch wenn der ganze Garten, den man haben konnte, in dem bestand, was man in seinem Gepäck mitnehmen durfte, dann
    handelte es sich dabei vermutlich um ein Hobby um seiner selbst willen. Das Programm war sicher ordentlicher, sauberer und leichter als ein echter Garten. Also dann…
    warum gewann er den Eindruck, sie finde es nahezu so befriedigend, wie wenn man ein Holovid von einem Dinner anschaute, anstatt es zu verzehren?
    Oder vielleicht hat sie nur Heimweh? Mit Bedauern beendete er das Display.
    Aus purer antrainierter Gewohnheit rief er als Nächstes ihr Finanzprogramm auf, um es einer kurzen Analyse zu unterziehen. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um 50
    ihr Haushaltskonto handelte. Sie führt ihren Haushalt nach einem ziemlich knappen Budget, wenn man bedenkt, wie hoch Administrator Tiens Gehalt sein müsste, dachte Miles; ihr zweiwöchentliches Haushaltsgeld war wirklich knickerig. Auf ihre botanischen Hobbys verwendete sie nicht sonderlich viel, wie die Ergebnisse nahe legten.
    Andere Hobbys, andere Laster? Die Spur des Geldes offenbarte immer am meisten von den wahren Beschäftigungen eines Menschen; aus genau diesem Grund beschäftigte der KBS die besten Buchhalter des Kaiserreichs, um geniale Wege zu suchen, wie der KBS seine eigenen Aktivitäten verbergen konnte. Sie gab verdammt wenig für Kleidung aus, außer für die von Nikolai. Er hatte Eltern aus seinem Bekanntenkreis über die Kosten für die Bekleidung ihrer Kinder jammern hören, aber bestimmt war das hier außergewöhnlich… halt, das war keine Ausgabe für Kleider.
    Gelder, die hier, da und dort abgezwackt wurden, kamen alle in ein spezielles kleines privates Konto, das den Namen »Nikolais Behandlung« trug. Warum? Als Angehörige eines barrayaranischen Beamten auf Komarr hatten die Vorsoissons doch Anspruch auf Erstattung ihrer Arztkosten durch die kaiserliche Regierung, oder?
    Er rief das Konto auf. Die Ersparnisse eines Jahres aus ihrem Haushaltsbudget ergäben keine sonderlich eindrucksvolle Summe, aber das Muster der Einzahlungen war so beständig, dass es schon fast zwanghaft erschien.
    Verwirrt verließ er die Datei wieder und rief die gesamte Programmliste auf. Gab es da irgendwelche Hinweise?
    Eine Datei, unten am Ende der Liste, hatte keinen
    Namen. Er rief sie auf. Es stellte sich heraus, dass dies das 51
    einzige Objekt auf ihrer KomKonsole war, zu dessen
    Öffnung man ein Passwort brauchte. Interessant.
    Ihr KomKonsolen-Programm war das einfachste und
    billigste, das kommerziell angeboten wurde. Kadetten des KBS sezierten Dateien wie diese als Aufwärmübung zu Beginn des Unterrichts. Ein Hauch von Heimweh überkam Miles. Er ging zum Basisteil des Programms über und hatte nach etwa fünfzehn Minuten das Passwort herausgefunden.
    Vorzohns Dystrophie? Tja, das war kein Schlüsselwort, das er auf Anhieb erraten hätte.
    Seine Reflexe überrumpelten sein zunehmendes Unbehagen. Als er die Datei geöffnet hatte, kamen ihm verspätete Bedenken. Du gehörst nicht mehr zum KBS, weißt du.
    Darfst du das überhaupt tun?
    Es stellte sich heraus, dass die Datei so viele Artikel enthielt, um fast einem Einführungskurs in Medizin gleichzukommen. Sie waren aus jeder vorstellbaren barrayaranischen und galaktischen Quelle herausgesucht worden und befassten sich mit einer von Barrayars selteneren und unbekannteren heimischen genetischen Störungen. Vorzohns Dystrophie war im Zeitalter der Isolation aufgetreten, vor allem, wie ihr Name andeutete, bei der Vor-Kaste, war jedoch erst nach der Rückkehr der galaktischen Medizin als Mutation identifiziert worden. Zum einen fehlten der Krankheit die Art äußerer Kennzeichen, die veranlasst hätten, dass man – nun ja – ihm zum Beispiel gleich nach der Geburt die Kehle durchgeschnitten hätte. Es handelt sich um eine Krankheit, die erst im Erwachsenenalter ausbrach, mit einer verwirrenden Vielfalt körperlicher Beeinträchtigungen begann und mit einem geistigen
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    Zusammenbruch und dem Tod endete. In der raueren Welt der barrayaranischen Vergangenheit hatten die Träger der Veranlagung den Tod oft aus anderen Gründen gefunden, nachdem sie Kinder geboren oder gezeugt hatten, doch bevor das Syndrom sich manifestierte. In genug Familien –
    einige meiner lieben Vorrutyer-Vorfahren eingeschlossen

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