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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Alters war sie sich unsicher;
    vielleicht nicht viel älter als sie selbst? Im dunklen Haar war noch kein Grau, aber Lachfältchen um seine Augen und Leidensfalten um seinen Mund durchzogen seine
    winterblasse Haut. Er bewegte sich steif, als er seine Reisetasche absetzte, sich umwandte und beobachtete, wie Nikolai seinen Großonkel in Beschlag nahm. Ansonsten wirkte der Mann nicht sehr verkrüppelt. Er war keine unauffällige Gestalt, aber seine Haltung war bemerkenswert unaufdringlich. Fühlte er sich in Gesellschaft wohl?
    Abrupt wurde Ekaterin an ihre Pflichten als Tochter der Vor erinnert.
17
    Sie trat zu ihrem überraschenden Gast. »Willkommen in meinem Haus…«, ach je, Tien hatte seinen Namen gar nicht erwähnt,»… Mylord Auditor.«
    Er streckte seine Hand aus und fasste die ihre zu einem völlig normalen, nüchternen Händedruck. »Miles Vorkosigan.« Seine Hand war trocken und warm, kleiner als die ihre, aber durch und durch männlich. Saubere Fingernägel!
    »Und Sie, Madame?«
    »Oh! Ekaterin Vorsoisson.«
    Zu ihrer Erleichterung gab er ihre Hand frei, ohne sie zu küssen. Sie schaute kurz auf seinen Scheitel, der sich auf gleicher Höhe mit ihrem Schlüsselbein befand, und dabei ging ihr auf, dass er zu ihrem Dekolleté sprechen würde, deshalb trat sie ein wenig zurück. Er schaute zu ihr auf und lächelte dabei immer noch leicht.
    Nikolai schleifte derweil Onkel Vorthys’ größere Reisetasche in Richtung auf den Gästeraum und demonstrierte dabei stolz seine Kraft. Tien folgte schicklicherweise seinem älteren Gast. Ekaterin überlegte schnell. Diesen Burschen Vorkosigan konnte sie nicht gut in Nikolais Zimmer unterbringen; das Kinderbett würde so peinlich gut passen. Einen Kaiserlichen Auditor einladen, er solle auf ihrer Wohnzimmercouch schlafen? Wohl kaum. Sie bedeutete ihm mit einer Geste, er solle ihr in den entgegengesetzten Korridor folgen, in ihren Pflanzenraum, der zugleich ihr Büro war. Eine ganze Seite des Zimmers war einem Arbeitstisch und einem Regal gewidmet, die beide mit Pflanzentöpfen besetzt waren. Kaskaden von Beleuchtungskörpern in den Ecken nährten zarte neue Schösslinge in einer verwirrenden Vielfalt von Grüntönen (von der 18
    Erde) und rotbrauen Farben (von Barrayar). Vor einem schönen breiten Fenster gab es einen großen freien Platz auf dem Boden.
    »Wir haben nicht viel Platz«, entschuldigte sie sich.
    »Leider müssen hier sogar barrayaranische Beamte akzeptieren, was ihnen zugewiesen wird. Ich werde ein Grav-Bett für Sie kommen lassen, man wird es sicher geliefert haben, bevor das Abendessen um ist. Aber in dem Zimmer sind Sie wenigstens ungestört. Mein Onkel schnarcht gewaltig… Das Bad ist gleich den Korridor hinunter
    rechts.«
    »Es gefällt mir«, versicherte er ihr. Er trat zu dem Fenster und blickte über den von der Kuppel überwölbten Park hinweg. Die Lichter in den umliegenden Gebäuden schimmerten warm im Zwielicht des halb erloschenen
    Sonnenspiegels.
    »Ich weiß, dass Sie Besseres gewohnt sind.«
    Er zog einen Mundwinkel hoch. »Ich habe einmal sechs Wochen auf dem nackten Boden geschlafen. Zusammen
    mit zehntausend extrem schmuddeligen Marilacanern, von denen viele geschnarcht haben. Ich kann Ihnen versichern, hier gefällt es mir.«
    Sie erwiderte sein Lächeln, obwohl sie nicht sicher war, wie sie diesen Scherz nehmen sollte, falls es sich um einen Scherz handelte. Dann überließ sie es ihm, seine Sachen nach eigenem Belieben auszupacken, und eilte davon, um die Firma anzurufen, die Grav-Betten vermietete, und um die Vorbereitungen für das Abendessen abzuschließen.
    Trotz ihrer besten Absichten, es formeller angehen zu 19
    lassen, trafen sie sich alle in ihrer Küche, wo der kleine Auditor erneut ihre Erwartungen zunichte machte, indem er ihr nur gestattete, ihm ein halbes Glas Wein einzugießen.
    »Ich habe den heutigen Tag mit sieben Stunden in einem Druckanzug begonnen«, sagte er. »Noch vor dem Dessert würde ich mit dem Gesicht auf meinem Teller einschlafen.« Seine grauen Augen funkelten.
    Ekaterin scheuchte sie alle hinaus zu dem Tisch auf dem Balkon und servierte den mild gewürzten Eintopf aus künstlich gezüchtetem Eiweiß, von dem sie richtig vermutet hatte, dass ihr Onkel ihn mögen würde. Als sie das Brot und den Wein herumreichte, hatte sie schließlich ihre Pflichten so weit erfüllt, dass sie endlich selbst ein Wort mit ihrem Onkel wechseln konnte.
    »Was geschieht jetzt mit deinen Ermittlungen? Wie
    lange kannst du

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