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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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bevor alle seine Gäste gegangen waren. Sie betrachtete das als einen schmählichen Verstoß gegen die guten Sitten.«
    »Es war ein Chaos.« Eines, das – wie es schien – sie alle durchleben würden. Leider. Mark nahm einen weiteren kräftigen Schluck. »Was ist geschehen … nachdem die Koudelkas gingen?« Miles war bald abgehauen; Marks
    eigene Courage war zusammengebrochen, als der Kommodore so sehr die Fassung verloren hatte, dass er die Mutter der Gräfin als eine verdammte betanische Zuhälterin bezeichnete, und als Kareen zur Tür hinausgestürmt war - 389 -
    und ausgerufen hatte, sie würde eher zu Fuß nach Hause laufen oder vielleicht ans andere Ende des Kontinents, als auch nur einen Meter in einem Wagen zu fahren mit zwei so hoffnungslos unkultivierten, ignoranten, rückständigen barrayaranischen Wilden. Mark war mit einem Stapel von Käferbutterfässchen und einem Löffel in sein Schlafzimmer geflohen und hatte die Tür versperrt; Schling und Jaul hatten ihr Bestes getan, um seine strapazierten Nerven zu retten.
    Ein Rückfall unter Stress, so hätte es ohne Zweifel seine Therapeutin bezeichnet. Das Gefühl, nicht mehr Herr in seinem eigenen Körper zu sein, hatte er halb gehasst, halb bejubelt, aber dass er Schling bis an dessen Grenzen nachgegeben hatte, hatte den weitaus gefährlicheren Anderen blockiert. Es war ein böses Zeichen, wenn Killer namenlos wurde. Mark war es gelungen, das Bewusstsein zu verlieren, bevor es ihn zerriss, doch nur um ein Haar.
    Jetzt fühlte er sich erschöpft, sein Kopf war neblig und still wie eine Landschaft nach einem Sturm.
    »Aral und ich hatten ein höchst aufschlussreiches
    Gespräch mit Professor und Professora Vorthys«, fuhr die Gräfin fort. »Tja, sie ist eine Frau, die nicht auf den Kopf gefallen ist. Ich wünschte, ich hätte schon früher ihre Bekanntschaft gemacht. Sie gingen dann weg, um sich um ihre Nichte zu kümmern, und wir hatten noch ein längeres Gespräch mit Alys und Simon.« Sie nahm einen langsamen Schluck. »Habe ich es richtig verstanden, dass die dunkelhaarige junge Dame, die gestern Abend an uns vorübergestürmt ist, meine potenzielle Schwiegertochter war?«
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    »Nicht mehr, glaube ich«, erwiderte Mark grämlich.
    »Verdammt.« Die Gräfin blickte stirnrunzelnd in ihren
    Becher. »Miles hat uns in seinen Schriftsätzen – so darf ich sie wohl nennen – an uns auf Sergyar praktisch gar nichts über sie berichtet. Wenn ich nur die Hälfte von dem gewusst hätte, was mir die Professora später erzählte, dann hätte ich die junge Frau selbst aufgehalten.«
    »Es war nicht meine Schuld, dass sie davongelaufen
    ist«, beeilte sich Mark zu erklären. »Miles hat den Mund aufgemacht und ist dabei ganz allein ins Fettnäpfchen getreten.« Dann fügte er widerstrebend hinzu: »Tja.
    vermutlich hat ihm Illyan dabei geholfen.«
    »Ja. Simon war ziemlich außer sich, als Alys ihm alles erklärte. Er bedauerte, dass er von Miles' großem Geheimnis gehört und es dann vergessen hatte. Ich bin ziemlich verärgert, dass Miles ihn so reingelegt hat.« In ihren Augen erschien ein gefährliches Funkeln.
    Mark war an Miles' Problemen beträchtlich weniger interessiert als an seinen eigenen. Vorsichtig fragte er: »Hat… äh … Enrique seine fehlende Königin schon gefunden?«
    »Bis jetzt nicht.« Die Gräfin drehte sich auf dem Stuhl um und betrachtete ihn gedankenverloren. »Nachdem Alys und Illyan gegangen waren, hatte ich auch schönes langes Gespräch mit Dr. Borgos. Er zeigte mir euer Labor. Das ist Kareens Werk, soweit ich mitbekommen habe. Ich versprach ihm einen Aufschub von Miles' Exekutionsbefehl für seine Mädels, und danach hat er sich beträchtlich beruhigt. Seine wissenschaftlichen Pläne erscheinen mir vernünftig.«
    - 391 -
    »Oh, er ist brillant in den Dingen, die seine Aufmerksamkeit erregen. Seine Interessen sind nur ein wenig, hm, beschränkt, das ist alles.«
    Die Gräfin zuckte mit den Schultern. »Ich habe den
    größten Teil meines Lebens mit besessenen Männern
    verbracht. Ich glaube, dein Enrique passt da gut rein.«
    »Also… hast du unsere Butterkäfer gesehen.«
    »Ja.«
    Sie schien völlig ruhig zu sein; sie ist halt Betanerin.
    weißt du. Wenn doch Miles mehr von ihren Charakterzügen geerbt hätte. »Und, hm… hat der Graf sie schon gesehen?«
    »Ja, in der Tat. Als wir heute Morgen aufwachten,
    wanderte einer dieser Käfer auf unserem Nachttisch
    herum.«
    Mark zuckte zusammen. »Was habt ihr

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