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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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den Kopf hinein und schaltete die Lichter an.
    Es war ein eindrucksvoller Anblick. Glänzende Regale
    mit Replikatoren standen voll besetzt in dichten Reihen, füllten den Raum und ließen nur schmale Gänge zwischen sich frei. Jedes Regal saß festgeschraubt auf seiner eigenen Schwebepalette, vier Fächer zu je fünf Einheiten – also zwanzig in einem Regal, mannshoch (an Roic gemessen).
    Unter abgedunkelten Display-Anzeigen blinkten auf jedem Replikator Steuertäfeln mit beruhigend grünen Lichtern.
    Einstweilen noch.
    Miles schritt den Gang entlang, der von fünf Paletten
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    gebildet wurde, umrundete das Ende und kam zählend den nächsten Gang zurück. Noch mehr Paletten säumten die Wände. Bels Schätzung von tausend schien ziemlich genau zuzutreffen. »Man sollte meinen, die Plazentakammern für Tiere wären größer. Die hier scheinen fast identisch mit denen bei uns zu Hause zu sein.« Mit denen Miles in letzter Zeit intim vertraut geworden war. Diese Mengen hier waren sichtlich für Massenproduktion bestimmt. Alle zwanzig Einheiten, die auf einer Palette aufgestapelt waren, hatten sparsamerweise Reservoirs, Pumpen, Filtergeräte und die Steuertafel gemeinsam. Miles beugte sich vor. »Ich sehe kein Markenzeichen eines Herstellers.« Und keine Seriennummern oder etwas anderes, was den Herkunftsplaneten dieser sichtlich erstklassigen Maschinen verraten würde. Er tippte ein Steuerzeichen ein, um den Monitorschirm zu aktivieren.
    Der leuchtende Schirm zeigte ebenfalls keine Herstellungsdaten oder Seriennummern an. Nur ein stilisiertes Muster eines scharlachroten schreienden Vogels auf einem silbernen Hintergrund … Miles' Herz begann zu holpern.
    Was zum Teufel tat das hier…?
    »Miles«, meldete sich Bels Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien, »wenn du ohnmächtig werden solltest, dann leg deinen Kopf hin.«
    »Zwischen meine Knie«, keuchte Miles, »ich sag dann
    meinem Arsch Lebewohl. Bel, weiß du, was das für ein
    Zeichen ist?«
    »Nein«, erwiderte Bel in einem misstrauischen Ton, der zu besagen schien: Was denn jetzt?
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    »Das ist das Zeichen der cetagandanischen Sternenkrippe. Nicht der militärischen Ghem-Lords, nicht ihrer kultivierten – und ich meine das in beiderlei Sinn – Herren, der Haud-Lords – nicht einmal des Kaiserlichen Himmlischen Gartens. Noch höher. Die Sternenkrippe ist der innerste Kern des innersten Rings des ganzen verdammten gigantischen gentechnischen Projekts, welches das cetagandanische Imperium darstellt. Die eigene Gen-Bank der Haud-Ladys. Dort planen sie ihre Kaiser. Die Haud-Ladys arbeiten nicht mit Tier-Genen. Sie glauben, das sei unter ihrer Würde. Das überlassen sie den Ghem-Ladys.
    Nicht, wohlgemerkt, den Ghem-Lords…«
    Mit leicht zitternder Hand berührte er den Monitor und rief die nächste Steuerebene auf. Allgemeine Strom-und Reservoir-Anzeige, alles im grünen Bereich. Die nächste Ebene gestattete die individuelle Überwachung eines jeden Fötus, der in einer der zwanzig separaten plazentalen Kammern aufbewahrt wurde. Menschliche Bluttemperatur, Baby-Körpermasse und – als ob das noch nicht genug wäre – winzige eingebaute individuelle Vid-Beobachtungskameras, mit Lichtern, um die Insassen der Replikatoren in Echtzeit zu betrachten, die friedlich in ihren Fruchtblasen schwammen. Der eine auf dem Monitor zuckte mit winzigen Fingern in Richtung des sanften roten Leuchtens und schien die großen dunklen Augen aufzureißen. Wenn auch noch nicht ganz geburtsreif, so war er –nein, sie –doch schon verdammt weit, wie Miles vermutete. Er dachte an Helen Natalia und Aral Alexander.
    Roic erhob sich auf seine Stiefelabsätze, öffnete bestürzt den Mund und blickte an den Regalreihen mit den
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    glitzernden Geräten entlang. »Heißt das, Mylord, dass all diese Dinger hier voll sind mit menschlichen Babys?«
    »Nun ja, das ist eine Frage. Genau genommen sind es
    zwei Fragen. Sind sie voll, und sind sie menschlich? Falls es sich um Haud-Kinder handelt, dann ist Letzteres ein höchst umstrittener Punkt. Was Ersteres angeht, können wir zumindest einmal schauen…«Ein Dutzend weiterer Palettenmonitore, in zufälligen Stichproben im ganzen Raum überprüft, ergab ähnliche Ergebnisse. Als Miles die Prüfung abbrach und es als erwiesen ansah, ging sein Atem rasend schnell.
    »Was macht also ein betanischer Herrn mit einem
    Haufen cetagandanischer Replikatoren?«, fragte Roic
    verwirrt. »Und bloß weil sie aus cetagandanischer Produktion sind,

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