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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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weiß man deshalb schon, ob Cetagandaner drin sind? Vielleicht hat der Betaner die Replikatoren gebraucht gekauft?«
    Miles wandte sich grinsend an Bel. »Betaner? Was
    meinst du. Bel? Wie viel habt ihr beide euch über den alten Sandkasten Beta unterhalten, als du seinen Besuch hier überwacht hast?«
    »Wir haben überhaupt nicht viel geredet.« Bel schüttelte den Kopf. »Aber das beweist nichts. Ich selber neige nicht so sehr dazu, das Thema Heimat anzuschneiden, und selbst wenn ich es getan hätte, wäre ich sowieso auch viel zu wenig auf dem Laufenden, was Beta angeht, um unrichtige Aussagen über aktuelle Ereignisse zu entdecken. Nicht Dubauers Konversation war das Problem. Da war einfach etwas… Fremdartiges in seiner Körpersprache.«
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    »Körpersprache. Genau.« Miles trat zu Bel heran, langte hinauf und drehte das Gesicht des Hermaphroditen ins Licht. Bel zuckte bei dieser körperlichen Nähe nicht zusammen, sondern lächelte nur. Feine Haare schimmerten auf Kinn und Wange. Miles kniff die Augen zusammen, während er noch einmal den Schnitt auf Dubauers Backe sorgfältig visualisierte.
    »Du hast einen Gesichtsflaum, wie Frauen. Jeder Herm
    hat das, stimmt's?«
    »Gewiss. Es sei denn, sie benützen ein wirklich
    gründliches Enthaarungsmittel. Einige lassen sich sogar Bärte wachsen.«
    »Dubauer hat keinen Flaum. Nicht ein Haar in Sicht,
    außer den hübschen silbrigen Augenbrauen und dem
    Haupthaar, und ich würde betanische Dollar gegen Sand
    wetten, dass es sich dabei um Implantate aus jüngster Zeit handelt. Körpersprache, ha! Dubauer ist überhaupt kein Zwitter – was haben sich deine Vorfahren dabei gedacht?«
    Bel grinste fröhlich.
    »Er ist völlig geschlechtslos. Dubauer ist kein Herm.
    Dubauer ist ein Ba.«
    »Ein was?«
    »Für den beiläufigen Blick eines Außenseiters scheinen die Ba die speziell gezüchteten Diener des Himmlischen Gartens zu sein, wo der Kaiser von Cetaganda heiter und gelassen in einer Umgebung von ästhetischer Vollkommenheit wohnt, zumindest wollen die Haud-Lords einen das glauben machen. Die Ba scheinen die absolut loyale Dienerrasse zu sein, gewissermaßen menschliche Hunde.
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    Natürlich schön, weil alles im Himmlischen Garten schön sein muss. Ich bin zum ersten Mal vor zehn Jahren auf die Ba gestoßen, als ich in einer diplomatischen Mission nach Cetaganda geschickt wurde – nicht als Admiral Naismith, sondern als Leutnant Lord Vorkosigan. Um an der Beisetzung der Mutter des Kaisers Fletchir Giaja teilzunehmen, der alten Kaiserinwitwe Lisbet. Damals bekam ich viele Ba aus der Nähe zu sehen. Die eines bestimmten Alters – hauptsächlich Überbleibsel aus Lisbets Jugend ein Jahrhundert zuvor – waren alle haarlos gemacht worden. Es war eine Mode, die inzwischen vergangen ist.
    Aber die Ba sind keine Diener, oder sind jedenfalls nicht nur Diener der kaiserlichen Haud. Erinnerst du dich daran, was ich über die Haud-Ladys der Sternenkrippe sagte, dass sie nur mit menschlichen Genen arbeiten? An den Ba testen die Haud-Ladys zukünftige neue Gen-Komplexe aus, Verbesserungen der Haud-Rasse, bevor sie entscheiden, ob diese gut genug sind, um sie den jeweils neuen Modellen der Haud hinzuzufügen. In einem bestimmten Sinn sind die Ba Geschwister der Haud. Fast ältere Geschwister. Sogar Kinder, von einem bestimmten Blickwinkel aus gesehen. Die Haud und die Ba sind zwei Seiten einer einzigen Medaille.
    Ein Ba ist genauso klug und gefährlich wie ein Haud-Lord. Aber nicht so autonom. Die Ba sind ebenso loyal, wie sie geschlechtslos sind, weil sie eben so geschaffen sind, und das aus teilweise denselben Gründen der Kontrolle. Das erklärt zumindest, warum ich immerzu dachte, ich sei Dubauer schon einmal irgendwo begegnet. Wenn dieser Ba nicht die meisten seiner Gene mit Fletchir Giaja höchst1161
    persönlich teilt, dann fresse ich meine, meine, meine…«
    »Fingernägel?«, schlug Bel vor.
    Miles nahm schnell die Hand vom Mund. »Wenn
    Dubauer ein Ba ist«, fuhr er fort, »und ich würde
    schwören, dass er einer ist, dann müssen diese Replikatoren voll sein mit cetagandanischen … Irgendwas. Aber warum hier? Warum transportiert er sie getarnt und zwar ausgerechnet auf einem Schiff eines einst und vielleicht zukünftig feindlichen Reiches? Nun, ich hoffe, zukünftig nicht mehr – die letzten drei Runden offener Kriege, die wir mit unseren cetagandanischen Nachbarn hatten, waren gewiss genug. Wenn das hier eine offene und korrekte Sache wäre, warum reist er

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