Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter
hauptsächlich Verletzungen.
Ich werde mir etwas ausdenken. Noch nie hatte ihm der KBS so sehr gefehlt.
»Haben die Cetagandaner irgendwelche Agenten hier im
Quaddie-Raum?«, fragte er Bel, als sie die Kabine
verließen und wieder verschlossen. »Bist du je auf deine Kollegen von der anderen Seite gestoßen?«
Bel schüttelte den Kopf. »Leute aus deiner Region sind in diesem Zweig des Nexus ziemlich dünn gesät. Barrayar unterhält nicht einmal ein Vollzeit-Konsulat auf der Station Union, und Cetaganda auch nicht. Alles, was sie haben, ist eine Quaddie-Rechtsanwältin, die sie dort auf Honorar-Basis engagiert haben und die nach Bedarf den Papierkram für ein Dutzend kleinerer Planetenstaaten erledigt. Visa und Einreisegenehmigungen und dergleichen. Tatsächlich agiert sie sowohl für Barrayar wie auch für Cetaganda, wie ich mich erinnere. Falls es cetagandanische Agenten auf Barrayar gibt, so habe ich sie nicht entdeckt. Ich kann nur hoffen, dass das Umgekehrte auch gilt. Wenn allerdings die Cetagandaner irgendwelche Spione oder Agenten oder 1165
Informanten im Quaddie-Raum haben, dann befinden sie
sich höchstwahrscheinlich auf Station Union. Ich bin nur aus, hm, persönlichen Gründen hier auf Station Graf.«
Bevor sie die Idris verließen, bestand Roic darauf, dass Bel Venn anrief, um das Neueste über die Suche nach dem mörderischen Quaddie aus der Herbergslobby zu erfahren.
Venn, dem dies offensichtlich lästig war, ratterte einen Bericht über lebhafte Aktivitäten auf Seiten seiner Polizisten herunter – und konnte keine Ergebnisse vorweisen. Auf dem kurzen Weg von der Andockbucht der Idris zum Dock der Turmfalke war Roic nervös und beäugte ihren bewaffneten Quaddie-Begleiter mit fast so viel Misstrauen, wie er Schatten und Querkorridoren entgegenbrachte. Doch sie kamen ohne weiteren Zwischenfall an ihrem Ziel an.
»Wie schwer wäre es, von Greenlaw die Erlaubnis zu
bekommen, um Dubauer unter Schnell-Penta zu
befragen?«, wollte Miles von Bel wissen, als sie durch die Luftschleuse der Turmfalke gingen.
»Nun, dafür brauchst du einen Gerichtsbeschluss. Und
eine Begründung, die einen Quaddie-Richter überzeugt.«
»Hm, dann erscheint es mir doch die einfachere
Alternative zu sein, wenn man Dubauer an Bord der Idris mit einem Hypospray auflauert.«
»Einfacher wäre es schon«, seufzte Bel. »Und es würde
mich meinen Job kosten, wenn Watts herausfände, dass ich dir dabei geholfen habe. Wenn Dubauer unschuldig wäre, dann würde er sich ohne jeden Zweifel hinterher bei den Quaddie-Behörden beschweren.«
»Dubauer ist nicht unschuldig. Zumindest hat er
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bezüglich seiner Fracht gelogen.«
»Nicht notwendigerweise. Auf seinem Frachtschein
steht einfach: Säugetiere, genetisch verändert gemischt. Du kannst nicht behaupten, es seien keine Säugetiere.«
»Dann also: Transport von Minderjährigen zu unmoralischen Zwecken. Sklavenhandel. Zum Teufel, ich werde mir etwas ausdenken.« Miles winkte Roic und Bel, sie sollten warten, und nahm wieder die Offiziersmesse der Turmfalke in Beschlag.
Er setzte sich, stellte den Sicherheitskegel ein und holte tief Luft. Er versuchte seine galoppierenden Gedanken zu sammeln. Es gab keine schnellere Methode, um eine Dichtstrahl-Botschaft – wie auch immer codiert – vom Quaddie-Raum nach Barrayar zu schicken, als über das
System der kommerziellen Kanäle. Nachrichtenstrahlen
wurden mit Lichtgeschwindigkeit durch die lokalen
Räumsysteme zwischen den Wurmloch-Sprungpunktstationen geschickt. Die Nachrichten einer Stunde oder eines Tages wurden auf den Stationen gesammelt und dann entweder auf speziellen Kommunikationsschiffen gespeichert, die nach einem regulären Plan hin und her sprangen, um dann die Nachrichten durch die Region des nächsten Lokalraums zu schicken, oder – auf weniger befahrenen Routen – auf das jeweils nächste Schiff, das einen Sprung unternahm. Die Rundreise einer so ausgestrahlten Nachricht zwischen dem Quaddie-Raum und Barrayar würde bestenfalls einige Tage dauern.
Er richtete die Botschaft dreifach an Kaiser Gregor,
KBS-Chef Allegre und an das KBS-Hauptquartier für
galaktische Operationen auf Komarr. Nach einer
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skizzenhaften Darstellung der Situation bis jetzt – inklusive der Versicherung, dass sein Angreifer schlecht zielte –, beschrieb er Dubauer so detailliert wie möglich und die erstaunliche Fracht, die er an Bord der Idris vorgefunden hatte. Er erbat volle Unterrichtung über die neuen
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