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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Dubauer unglücklich über die Verspätung ist. Wenn er seine Fracht verliert, dann erleidet er einen mächtigen finanziellen Verlust.«
    »Hm. Die meisten Tierzüchter versenden eingefrorene
    Embryos«, sagte Miles. »So hat mein Großvater seine
    speziell gezüchteten Vollblutpferde von der Erde
    importiert. Dann implantierte er sie nach der Ankunft in eine aufgekreuzte Stute, um die Sache zu vollenden.
    Billiger, leichter, weniger Pflege – und eventuelle Verzögerungen beim Transport waren kein Thema. Allerdings nutzt vermutlich Dubauers Methode die Reisezeit für die Reifung.«
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    »Dubauer sagte, die Zeit sei ein wesentlicher Faktor.«
    Bel zog die Schultern hoch und runzelte unbehaglich die Stirn. »Was haben im Übrigen die Logbücher der Idris über Dubauer und seine Fracht zu sagen?«
    Miles rief die Daten auf. »An Bord gekommen, als die
    Flotte sich im Orbit von Komarr versammelte. Unterwegs nach Xerxes – dem nächsten Halt nach Station Graf, was für ihn diesen Schlamassel besonders frustrierend machen muss. Reservierung durchgeführt etwa … sechs Wochen, bevor die Flotte abreiste, und zwar über einen komarranischen Schiffsagenten.« Eine legale Firma; Miles erkannte den Namen wieder. Die Daten zeigten nicht, wo Dubauer und seine Fracht ursprünglich herkamen, und auch nicht, ob der Hermaphrodit beabsichtigt hatte, auf Xerxes auf einen anderen kommerziellen – oder privaten – Transport umzusteigen, um ein weiteres, endgültiges Ziel anzusteuern. Miles blickte Bel fragend an. »Beschäftigt dich irgendetwas?«
    »Ich… weiß nicht. Irgendwas ist komisch an Dubauer.«
    »In welcher Hinsicht? Würde ich den Witz verstehen?«
    »Wenn ich es sagen könnte, dann würde es mich nicht so sehr beschäftigen.«
    »Er scheint ein pedantischer älterer Herrn zu sein …
    vielleicht ist er irgendwas im akademischen Bereich?«
    Universitäre biotechnische Forschung und Entwicklung –
    das würde zu der seltsam präzisen und höflichen Art
    passen. Und auch seine persönliche Schüchternheit.
    »Das könnte eine Erklärung sein«, erwiderte Bel, doch
    es klang nicht überzeugt.
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    »Komisch. Stimmt.« Miles machte sich eine Notiz, dass
    er bei seiner Durchsuchung der Vid-Aufzeichnungen die
    Bewegungen des Hermaphroditen an und von Bord der
    Idris verfolgen wollte.
    Bel, der ihn beobachtete, bemerkte: »Greenlaw war
    übrigens insgeheim von dir beeindruckt.«
    »War sie das? Es ist ihr sicherlich gelungen, das vor mir geheim zu halten.«
    Bel grinste. »Sie sagte mir, du wirktest sehr
    aufgabenorientiert. Im Quaddie-Raum ist das ein Kompliment. Ich habe ihr nicht erklärt, dass du es als einen normalen Teil deiner täglichen Routine betrachtest, wenn man auf dich schießt.«
    »Na ja, nicht unbedingt täglich. Wäre mir lieber.« Miles verzog das Gesicht. »Und auch nicht normalerweise, in dem neuen Job. Ich gehöre jetzt angeblich zum rückwärtigen Stab. Ich werde alt, Bel.«
    Aus Bels Grinsen sprach jetzt sardonisches Vergnügen.
    »Als jemand, der nicht ganz doppelt so alt ist wie du, sage ich es dir in eurem schönen alten barrayaranischen Ausdruck von anno dunnemals: Pferdekacke, Miles.«
    Miles zuckte die Achseln. »Vielleicht ist es die
    bevorstehende Vaterschaft.«
    »Die ist dir richtig unheimlich, oder?« Bel zog die
    Augenbrauen hoch.
    »Nein, natürlich nicht. Oder – nun ja, aber nicht in dieser Weise. Mein Vater war… ich habe ein großes Vorbild, dem ich gerecht werden muss. Und vielleicht muss ich sogar ein paar Sachen anders machen.«
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    Bel neigte den Kopf zur Seite, doch bevor er etwas
    sagen konnte, hörte man Schritte auf dem Korridor.
    Dubauers helle, kultivierte Stimme fragte: »Hafenmeister Thorne? Ach, da sind Sie ja.«
    Bel trat in den Raum, als der große Hermaphrodit in der Tür erschien. Miles bemerkte, wie Roic einen schnellen, taxierenden Blick auf Dubauer warf, bevor der Leibwächter so tat, als richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Vid-Display.
    Dubauer wirkte etwas nervös, als er Bel fragte: »Kehren Sie bald zur Herberge zurück?«
    »Nein. Das heißt, ich gehe überhaupt nicht zu der
    Herberge zurück.«
    »So, aha.« Der Hermaphrodit zögerte. »Sehen Sie, wo
    da draußen seltsame Quaddies herumfliegen und auf Leute schießen, da möchte ich wirklich nicht allein auf der Station herumspazieren. Hat man schon etwas gehört – er ist noch nicht gefasst worden, oder? Nein? Ich hatte gehofft… kann jemand mich begleiten?«
    Bel lächelte mitfühlend

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