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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wahren Posthumanen sein? Selbst die Haud-Ladys versuchen nicht, ihre Ur-ur-ur-was-auch-immer-Enkel
    vorauszusehen. Ich möchte sagen, es ist ungemütlich, sie zu Nachbarn zu haben.«
    »Haben die Haud nicht einmal versucht, Ihr Barrayar zu erobern?«, fragte Leutwyn.
    »Nicht die Haud. Die Ghem-Lords. Die Pufferrasse,
    wenn Sie so wollen, zwischen den Haud und dem Rest der Menschheit. Vermutlich könnte man sich die Ghem als die Bastardkinder der Haud vorstellen, außer dass sie keine Bastarde sind. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne, die Haud lassen ausgewählte genetische Linien in die Ghem durchsickern, und zwar über Haud-Ehefrauen, welche die Ghem quasi als Trophäen bekommen –es ist ein kompliziertes System. Aber die Ghem-Lords sind der
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    militärische Arm des Kaiserreichs, immer erpicht darauf, ihren Herren, den Haud, ihre Würdigkeit zu beweisen.«
    »Die Ghem, die habe ich gesehen«, sagte Venn. »Ab
    und zu kommen sie hier bei uns durch. Ich dachte, die
    Haud wären, nun ja, irgendwie degeneriert. Aristokratische Parasiten. Und sie hätten Angst, sich die Hände schmutzig zu machen. Sie arbeiten nicht.« Er rümpfte sehr quaddiehaft geringschätzig die Nase. »Oder kämpfen. Man muss sich fragen, wie lange die Ghem-Krieger sich das von ihnen bieten lassen.«
    »Oberflächlich gesehen scheinen die Haud die Ghem
    durch reine moralische Überzeugung zu dominieren.
    Einzuschüchtern durch ihre Schönheit und Intelligenz und Kultiviertheit, und indem sie sich zur Quelle aller möglichen Arten von Statusbelohnungen machen, die in den Haud-Ehefrauen gipfeln. All das stimmt. Aber
    darunter… erhebt sich der starke Verdacht, dass die Haud ein biologisches und biochemisches Arsenal zur Verfügung haben, das selbst die Ghem erschreckend finden.«
    »Ich habe noch nicht gehört, dass so etwas benutzt wurde«, warf Venn in skeptischem Ton ein.
    »Oh, sicher haben Sie noch nicht davon gehört.«
    »Warum haben sie es damals nicht gegen euch
    Barrayaraner benutzt, wenn sie es doch besaßen?«, fragte Greenlaw langsam.
    »Das ist ein Problem, das auf bestimmten Ebenen
    meiner Regierung ausgiebig untersucht wurde und immer
    noch wird. Erstens hätte es die Nachbarschaft alarmiert.
    Biowaffen sind nicht die einzigen Waffen. Das Kaiserreich 1265
    von Cetaganda war anscheinend nicht bereit, sich einem Aufgebot von Leuten zu konfrontieren, die so viel Angst hatten, dass sie sich zusammentaten, um die Planeten der Cetagandaner abzubrennen und jede lebende Mikrobe zu sterilisieren. Noch wichtiger ist: Wir glauben, dass es eine Frage der Ziele war. Die Ghem-Lords wollten das Territorium und den Wohlstand haben, die persönliche Glorifizierung, die auf eine erfolgreiche Eroberung gefolgt wäre. Die Haud-Ladys waren einfach nicht so interessiert daran. Nicht genug, um ihre Ressourcen zu verschwenden – nicht Ressourcen an Waffen per se. sondern an Reputation, Geheimhaltung, an einer stummen Drohung
    von unbekannter Schlagkraft. Unsere Geheimdienste haben in den letzten dreißig Jahren vielleicht ein halbes Dutzend Fälle von Verdacht auf Anwendung von Biowaffen im Stil der Haud gesammelt, und in jedem Fall handelte es sich um eine innere Angelegenheit der Cetagandaner.« Er blickte Greenlaw in das höchst beunruhigte Gesicht und fügte hinzu, in der Hoffnung, dass es nicht wie eine hohle Beruhigungsformel klang: »Von den Vorfällen, die uns bekannt sind, gab es keine absichtliche oder unabsichtliche Verbreitung von Biosubstanzen.«
    Venn sah Greenlaw an. »Bringen wir also diesen
    Gefangenen in eine Klinik oder in eine Zelle?«
    Greenlaw schwieg eine Weile, dann sagte sie: »In die
    Universitätsklinik der Station. Direkt zur Isolationseinheit für Infektionen. Ich glaube, wir holen unsere besten Experten auf diesem Gebiet her, und das so schnell wie möglich.«
    »Aber ich bin ein offenes Ziel!«, widersprach Gupta.
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    »Ich habe den cetagandanischen Bastard gejagt, jetzt wird er mich jagen!«
    »Ich stimme dieser Einschätzung zu«, sagte Miles
    schnell. »Wohin auch immer Sie Gupta bringen, die
    Örtlichkeit sollte absolut geheim gehalten werden. Sogar die Tatsache, dass er verhaftet wurde, sollte unterdrückt werden – lieber Gott, die Nachricht von dieser Verhaftung ist doch noch nicht von Ihren Informationsdiensten verbreitet worden, oder?« Das hätte die Meldung über Guptas Aufenthaltsort in jeden Winkel der Station trompetet …
    »Nicht offiziell«, erwiderte Venn unsicher.
    Das spielte vermutlich kaum

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