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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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der in der Beschlagnahme der Flotte einschließlich der kostbaren Fracht des Ba geendet hatte. Miles wusste genau, wie man sich fühlte, wenn man sah, wie eine sorgfältig geplante Mission durch einen unglücklichen Zufall den Bach hinunterging. Wie würde der Ba auf diese elende, herzzerreißende Verzweiflung
    reagieren? Miles hatte fast kein Gespür für die Person, obwohl er ihr zweimal begegnet war. Der Ba war gewieft, aalglatt und selbstbeherrscht. Er konnte mit einer Berührung töten und dabei lächeln.
    Aber wenn der Ba seine Nutzlast auf eine minimale
    Masse reduzierte, dann würde er seine Flucht bestimmt
    nicht mit einem Gefangenen belasten.
    »Ich glaube«, sagte Miles, musste jedoch innehalten, um sich zu räuspern, da seine Kehle ausgetrocknet war. Bel würde auf Zeit spielen. Aber wenn Zeit und Einfallsreichtum ausgingen und niemand kam und niemand kam und niemand kam… »Ich glaube. Bel könnte noch an Bord der Idris sein. Wir müssen das Schiff durchsuchen. Sofort.«
    Roic schaute sich um und blickte verzagt drein. »Das
    ganze Schiff, Mylord?«
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    Miles wollte schreien Ja! , doch sein langsames Gehirn wandelte dies um in: »Nein. Bel hatte keine Zugangscodes über die Quaddie-Kontrolle der Luftschleuse hinaus. Der Ba hatte Codes nur für diesen Frachtraum und seine eigene Kabine. Alles, was vorher schon verschlossen war. müsste es immer noch sein. Im ersten Durchgang überprüfen Sie nur ungesicherte Räume.«
    »Sollten wir nicht auf Chef Venns Polizisten warten?«, fragte Leutwyn unsicher.
    »Wenn jemand an Bord zu kommen versucht, der noch
    nicht der Biokontamination ausgesetzt war, dann schwöre ich, ich werde ihn selbst betäuben, bevor er durch die Luftschleuse kommt. Ich mache keinen Spaß.« Miles'
    Stimme klang heiser vor Entschlossenheit.
    Leutwyn sah erschrocken aus, doch Greenlaw nickte
    nach einem Moment der Erstarrung. »Ich verstehe genau, was Sie meinen, Lord Auditor Vorkosigan. Und ich muss Ihnen zustimmen.«
    Sie verteilten sich paarweise, die forschend dreinblickende Greenlaw gefolgt von dem etwas verwirrten Richter, Roic entschlossen an Miles' Schulter. Miles versuchte es zuerst an der Kabine des Ba, doch er fand sie ebenso leer vor wie zuvor. Vier weitere Kabinen waren unverschlossen geblieben, drei davon vermutlich, weil man die Habseligkeiten daraus weggeräumt hatte, die vierte anscheinend aus bloßer Nachlässigkeit. Die Krankenstation war verschlossen, wie man sie nach Bels Inspektion mit den MedTechs am vergangenen Abend zurückgelassen hatte. Der Navigationsraum war voll gesichert. Auf dem Deck darüber war die Küche offen, wie auch einige der
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    Erholungsbereiche, aber sie fanden dort weder einen
    betanischen Hermaphroditen noch unnatürlich zersetzte
    Überreste. Greenlaw und Leutwyn kamen vorbei und
    berichteten, dass alle anderen Frachträume in dem riesigen langen Zylinder, in dem sich auch die Fracht des Ba befand, noch verschlossen waren, wie es sich gehörte.
    Venn, so entdeckten sie, hatte eine KomKonsole in der
    Lounge der Passagiere besetzt; als man ihn über Miles'
    neue Theorie ins Bild setzte, erbleichte er und schloss sich Greenlaw an. Fünf weitere Schiffsrümpfe blieben noch zu überprüfen.
    Auf dem Deck unterhalb der Passagierzone waren die
    meisten Versorgungs—

und Technikbereiche noch
    verschlossen. Doch die Tür zur Abteilung Kleine
    Reparaturen öffnete sich, als Miles ihre Steuertastatur berührte.
    Drei nebeneinander liegende Räume waren voll gestopft
    mit Werkbänken, Werkzeugen und diagnostischen Geräten.
    Im zweiten Raum stieß Miles auf eine Bank mit drei
    BodPods, aus denen die Luft herausgelassen worden war
    und die das Logo der Idris und Seriennummern trugen.
    Diese mit zäher Außenhaut ausgestatteten Ballons von
    Menschengröße waren mit einem ausreichenden Gerät zum
    Luftrecycling und genügend Energie ausgestattet, um bei einem plötzlichen Druckabfall einen Passagier am Leben zu erhalten, bis Hilfe eintraf. Man musste nur in das Pod steigen, den Reißverschluss zuziehen und den Strom einschalten. BodPods erforderten nur ein Minimum an Bedienungsanleitung, vor allem, weil man kaum etwas tun konnte, wenn man mal in einem drin war. Jede Kabine,
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    jeder Frachtraum und jeder Korridor auf dem Schiff hatte sie, aufbewahrt in Notfallschränken an den Wänden.
    Auf dem Boden neben der Werkbank stand ein Pod voll
    aufgeblasen, als hätte man es dort mitten im Test durch einen Techniker stehen gelassen, als das Schiff von den

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