Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter
Venns Stimme meldete sich wieder
an seinem Ohr, diesmal angespannt. »Sind Sie das?«
»Bin ich was?«
»Der die Sektionen abschließt.«
»Ist nicht…«, Miles versuchte vergeblich, seine Stimme auf eine vernünftigere Tonhöhe zu senken. »Sind Sie nicht im Navigationsraum?«
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»Nein, wir sind noch einmal in Rumpf Nr. 2 zurückgegangen, um unsere Ausrüstung mitzunehmen. Wir waren jetzt gerade dabei, hier wegzugehen.«
Hoffnung flackerte in Miles' pochendem Herzen auf.
»Roic«, rief er eindringlich. »Wo sind Sie?«
»Nicht im Navigationsraum, Mylord«, meldete sich
Roics grimmige Stimme.
»Aber wenn wir hier sind und er ist dort, wer macht
dann das?«, fragte Leutwyn beklommen.
»Was denken Sie denn, wer?«, erwiderte Greenlaw. Ihr Atem keuchte nervös. »Fünf Leute, und nicht einer von uns hat daran gedacht, dafür zu sorgen, dass die Tür hinter uns geschlossen wurde, als wir weggingen – verdammt!«
Ein leises Knurren, wie von einem Mann, der von einem
Pfeil oder einer Erkenntnis getroffen wurde, drang an
Miles Ohr: Roic.
»Wer den Navigationsraum besetzt hält«, sagte Miles
eindringlich, »hat Zugang zu allen Kommunikatorkanälen des Schiffes oder wird ihn in Kürze haben. Wir müssen abschalten.«
Die Quaddies hatten durch ihre Anzüge unabhängige
Verbindungen zur Station und zu Vorpatril; das Gleiche galt für die Mediziner. Miles und Roic jedoch würden jetzt, was die Kommunikation betraf, in ein Niemandsland gestürzt werden.
Dann plötzlich erstarb der Laut in seinem Helm. Aha, es sieht so aus, als habe der Ba die Kommunikationssteuerung entdeckt…
Miles sprang zur Steuerung der Umgebungskontrolle für
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die Krankenstation links von der Tür, öffnete sie und
deaktivierte manuell jede Fernsteuerung. Wenn diese
äußere Tür geschlossen blieb, konnten sie den Luftdruck aufrechterhalten, obwohl die Zirkulation blockiert sein würde. Die Mediziner in ihren Anzügen würden davon unberührt bleiben; nur Miles und Bel würden in Gefahr schweben. Er beäugte den BodPod-Schrank an der Wand
ungnädig. Im Krankensaal, der gegen biologische Attacken gesichert war, funktionierte Gott sei Dank schon der interne Luftkreislauf, und das konnte so bleiben – solange sie Strom hatten. Aber wie konnten sie Bel kühl halten, wenn man den Hermaphroditen in ein Pod umlagern musste?
Miles eilte in den Krankensaal zurück. Er trat an
Clogston heran und schrie durch seine Gesichtsscheibe
hindurch: »Wir haben gerade unsere Verbindungen über
die Kommunikatoren in den Anzügen verloren. Halten Sie sich nur an Ihre militärischen Dichtstrahlkanäle.«
»Ich habe es gehört«, schrie Clogston zurück.
»Wie kommen Sie mit diesem Filter-Kühler voran?«
»Der Kühler ist fertig. Wir arbeiten noch an dem Filter.
Ich wünschte, ich hätte mehr Leute mitgebracht, allerdings ist hier drin kaum Platz für mehr.«
»Ich glaube, ich bin fast fertig«, rief der MedTech, der über den Labortisch gebeugt war. »Überprüfen Sie das bitte, Sir.« Er wies auf einen der Analysatoren, an dessen Anzeige jetzt eine Reihe von blinkenden Lichtern die Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Clogston ging um ihn herum und beugte sich über den
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Apparat. Gleich darauf murmelte er: »Oh. das ist ja schlau.«
Miles. der sich nah genug herangedrängt hatte, um das
mitzuhören, fand es nicht beruhigend. »Was ist schlau?«
Clogston zeigte auf die Anzeigen seines Analysators, die jetzt in fröhlichen Farben unverständliche Ketten von Buchstaben und Zahlen präsentierten. »Ich hatte nicht verstanden, wie die Parasiten in einer Matrix jenes Enzyms überleben konnten, das Ihre Biotainer-Handschuhe auffraß.
Aber sie waren mikroverkapselt.«
»Was?«
»Ein Standardtrick, wenn man Drogen durch eine
feindliche Umgebung – wie Ihren Magen oder vielleicht
Ihren Blutstrom – in den Zielbereich schicken möchte. Nur wurde er diesmal verwendet, um eine Krankheit zu schicken. Wenn die Mikroverkapselung aus der feindlichen Umgebung in die – chemisch ausgedrückt – freundliche Zone gelangt, öffnet sie sich und gibt ihre Ladung frei.
Kein Verlust, keine Verschwendung.«
»Oh, wundervoll. Wollen Sie mir damit sagen, dass ich
jetzt den gleichen Mist habe wie Bel?«
»Hm.« Clogston blickte auf ein Chrono an der Wand.
»Wie lange ist es her, dass Sie mit dem Zeug in Kontakt kamen, Mylord?«
Miles folgte seinem Blick. »Vielleicht eine halbe
Stunde?«
»Sie könnten inzwischen in Ihrem Blutstrom nachweisbar
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