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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Instrumente. Die Frage ist nur: Wie kann ich sie Ihnen bringen?«
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    »Bleiben Sie von allen luftdichten Türen weg – sie
    werden überwacht. Haben Sie zufällig Schneidewerkzeuge gefunden?«
    »Ich bin mir… äh… ziemlich sicher, dass solche dabei
    sind, ja.«
    »Dann begeben Sie sich so weit wie möglich zum Heck
    und schneiden Sie gerade nach oben durch die Decke zum Mitteldeck. Versuchen Sie eine Beschädigung der Luftleitungen und Gravitationsgitter sowie der Steuerungen und der Flüssigkeitsrohre zu vermeiden. Und aller anderen Sachen, die im Navigationsraum die Warnlichter aufleuchten lassen würden. Dann können wir Sie für den nächsten Schnitt platzieren.«
    »In Ordnung, Mylord. Ich dachte mir, dass so etwas
    gehen würde.«
    Ein paar Minuten vergingen, in denen nichts zu hören
    war als Roics Atem, unterbrochen von ein paar halblauten Flüchen, als er nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum entdeckte, wie er die unbekannten Gerätschaften handhaben musste. Ein Knurren, ein Zischen, ein Klirren, das abrupt verstummte.
    Diese behelfsmäßige Prozedur würde die atmosphärische Integrität der Sektionen ganz schön durcheinander bringen, aber machte das die Dinge notwendigerweise schlimmer, vom Standpunkt der Geiseln aus gesehen? Und ein Druckanzug, o Himmel! Miles überlegte, ob einer der energiebetriebenen Arbeitsanzüge extra klein gewesen war.
    Fast so gut wie eine Raumrüstung, in der Tat.
    »In Ordnung, Mylord«, ertönte die willkommene
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    Stimme aus dem Kommunikator. »Ich habe es zum mittleren Deck geschafft. Ich bewege mich jetzt nach hinten…
    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie nah ich unter Ihnen bin.«
    »Können Sie hochlangen und an die Decke klopfen?
    Sanft. Wir wollen nicht, dass es durch die Schotten bis hin zum Navigationsraum widerhallt.« Miles warf sich auf den Boden, öffnete seine Gesichtsscheibe, drehte den Kopf zur Seite und lauschte. Ein leises Hämmern, anscheinend von draußen im Korridor. »Können Sie sich weiter in Richtung Heck bewegen?«
    »Ich werde es versuchen, Mylord. Es ist eine Frage, wie man diese Deckenpaneele auseinander bekommt…« Noch mehr schwere Atmung. »So, ich versuche es jetzt.«
    Diesmal schien das Klopfen direkt von unten zu
    kommen. »Ich glaube, das passt, Roic.«
    »In Ordnung, Mylord. Passen Sie auf, dass Sie nicht da stehen, wo ich durchschneide. Ich glaube, Lady Vorkosigan wäre ziemlich sauer auf mich, wenn ich Ihnen aus Versehen einen Körperteil absäbeln würde.«
    »Das glaube ich auch.« Miles erhob sich, riss einen
    Abschnitt der Friktionsmatte ab, huschte zum äußeren
    Raum der Krankenstation und hielt den Atem an.
    Ein rotes Glühen in der nackten Deckplatte darunter
    wurde gelb, dann weiß … Der Punkt wurde zu einer Linie, die wuchs und in einem unregelmäßigen Kreis zu ihrem Ausgangspunkt zurückzitterte. Ein dumpfer Schlag, als Roics behandschuhte Faust, angetrieben von seinem
    Anzug, durch den Boden nach oben stieß und den
    geschwächten Kreis aus seiner Matrix riss.
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    Miles sprang hinüber, blickte hinab und grinste, als
    Roics Gesicht besorgt durch die Gesichtsscheibe eines
    anderen Reparaturanzugs heraufschaute. Das Loch war zu klein, als dass sich diese massige Gestalt hätte hindurchquetschen können, aber nicht zu klein für den Druckanzug, den er nach oben hindurchreichte.
    »Gute Arbeit«, rief Miles hinunter. »Bleiben Sie. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    »Mylord?«
    Miles riss den nutzlosen Biotainer-Anzug herunter und
    schob sich in Rekordzeit in den Druckanzug. Unvermeidlicherweise war die sanitäre Vorrichtung für Frauen gedacht, deshalb schloss er sie nicht an. So oder so glaubte er nicht, dass er sehr lange in dem Anzug bleiben würde.
    Er war rot im Gesicht und schwitzte; im einen Moment war ihm zu heiß, im nächsten zu kalt, allerdings wusste er kaum, ob dies von der beginnenden Infektion stammte oder bloß von seinen schlicht überreizten Nerven.
    Der Helm bot keine Halterung, um seinen Armbandkommunikator aufzuhängen, aber ein bisschen medizinisches Klebeband löste dieses Problem auf der Stelle. Er senkte den Helm über seinen Kopf und verschloss ihn, dann atmete er tief eine Luft ein. die niemand kontrollierte außer ihm selbst. Zögernd stellte er die Temperatur des Anzugs auf kühl.
    Dann glitt er zu dem Loch und ließ seine Beine
    hindurchbaumeln. »Fangen Sie mich auf. Drücken Sie
    nicht zu fest – denken Sie daran, Sie sind energiegetrieben.«
1344
    »In Ordnung, Mylord.«
    »Lord

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