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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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der Lobby der Herberge verzeichnet worden waren. Alle Teile sind nachgewiesen. Es scheint 1392
    nur diese eine Bombe gegeben zu haben.« Sie fuhr sich mit der oberen Hand durch das silberne Haar, massierte müde ihre Kopfhaut und kniff die Augen zusammen, unter denen sich kleine dunkle Halbmonde aus Schatten abzeichneten.
    »Das … passt mit dem Zeitplan zusammen, wie ich ihn
    sehe«, sagte Miles. »Bis zu dem Augenblick, als Guppy
    mit seiner Nietenkanone auftauchte, dachte der Ba
    offensichtlich, er sei mit seiner gestohlenen Fracht
    problemlos davongekommen. Und mit Solians Tod. Alles
    glatt und perfekt. Sein Plan war, in aller Ruhe durch den Quaddie-Raum zu passieren, ohne eine Spur zu hinterlassen. Vorher hätte er keinen Grund gehabt, einen solchen Apparat herzustellen. Aber seit dem misslungenen Mordversuch rannte er erschrocken durch die Gegend und musste schnell improvisieren. Ein seltsames Stück Voraussicht. Er kann gewiss nicht geplant haben, auf der Idris gefangen zu sein, wie es dann geschah.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat etwas geplant. Die
    Sprengladung hatte zwei Leitungen zum Auslöser. Eine
    war ein Empfänger für das Signalgerät, das der Ba in seiner Tasche hatte. Das andere war ein einfacher Geräuschsensor, Eingestellt auf einen ziemlich hohen Dezibelwert.
    Und zwar auf den einer Halle voller Applaus, zum
    Beispiel.«
    Miles schlug die Zähne aufeinander. O ja. »So wäre der Knall der Sprengladung übertönt und gleichzeitig die kontaminierende Substanz über eine maximale Anzahl von Personen verteilt worden.« Sofort stellte sich eine schreckliche Vision ein.
    »Der Meinung sind wir auch. Es kommen Leute von
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    anderen Stationen aus dem ganzen Quaddie-Raum, um
    Vorstellungen des Minchenko-Balletts zu sehen. Mit ihnen hätte sich die Ansteckung durch das halbe System verbreitet, bevor sie augenscheinlich geworden wäre.«
    »Handelt es sich um dasselbe – nein, es kann nicht das sein, was der Ba mir und Bel verpasst hat. Oder? War es tödlich, oder lediglich etwas Schwächendes, oder was?«
    »Die Probe befindet sich jetzt in den Händen unserer
    Mediziner. Wir dürften es bald wissen.«
    »Also hat der Ba seine Bio-Bombe angebracht…
    nachdem er wusste, echte cetagandanische Agenten
    würden ihm folgen, nachdem er wusste, er würde
    gezwungen sein, die äußerst belastenden Replikatoren und ihren Inhalt aufzugeben… Bestimmt hat er die Bombe in Eile zusammengebaut und dort draußen angebracht.«
    Vielleicht war es Rache. Rache an den Quaddies für die ganzen erzwungenen Verzögerungen, die den perfekten Plan des Ba zunichte gemacht hatten…? Nach Bels Bericht zu schließen, war der Ba über solche Motive nicht erhaben; der Cetgandaner hatte einen grausamen Humor an den Tag gelegt, und einen Geschmack für sich verzweigende Strategien. Wenn der Ba nicht auf der Idris in Schwierigkeiten geraten wäre, hätte er dann die Bombe zurückgeholt? Oder hätte er sie einfach ruhig zurückgelassen, damit sie von selbst losging? Nun ja, wenn Miles'
    eigene Männer aus dem Gefangenen nicht die ganze
    Geschichte herausbekommen konnten, dann kannte er
    einige andere Leute verdammt gut, die das konnten.
    »Gut«, flüsterte er. »Jetzt können wir abreisen.«
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    Greenlaw riss die müden Augen auf. »Was?«
    »Ich meine – mit Ihrer Erlaubnis, Madame Eichmeisterin.« Er erweiterte den Aufnahmewinkel seiner Vid-Kamera, um seine bedrückende medizinische Umgebung mit zu erfassen. Zu spät, um noch die Farbbalance in Richtung eines kränklicheren Grün zu verändern.
    Möglicherweise wäre es auch redundant gewesen.
    Greenlaw verzog bestürzt den Mund und schaute ihn an.
    »Admiral Vorpatril hat ein äußerst alarmierendes
    militärisches Kommunique aus der Heimat erhalten …«
    Schnell erklärte Miles seinen Schluss über die Verbindung der plötzlich angewachsenen Spannungen zwischen Barrayar und dessen gefährlichem Nachbarn Cetaganda mit den jüngsten Ereignissen auf Station Graf. Er umging sorgfältig die taktische Verwendung der Eskorten von Handelsflotten als Schnelleinsatzkräfte, allerdings bezweifelte er, dass der Eichmeisterin die Implikationen entgingen.
    »Mein Plan ist es, mich, den Ba, die Replikatoren und so viele Beweise für die Verbrechen des Ba, wie ich zusammenbringen kann, nach Rho Ceta zu verfrachten, um Barrayar von jeder Beschuldigung der Kollision reinzuwaschen, die diese Krise vorantreibt. So schnell wie möglich. Bevor ein Hitzkopf-auf beiden Seiten – etwas

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