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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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er gerade hier erlebt hatte. Ziemlich hübsch, vom eleganten, intelligenten brünetten Typ, den Miles mochte. Gelassen? Vielleicht.
    Zurückhaltend, gewiss. Nicht sehr ausdrucksvoll. Runde Blondinen waren erotisch viel attraktiver. Kareen war wunderbar ausdrucksvoll, es war ihr sogar gelungen, einige dieser menschlichen Fertigkeiten auf ihn zu übertragen, dachte er in seinen optimistischeren Momenten. Miles war auch höchst ausdrucksvoll, auf seine eigene, unzuverlässige Art. Die Hälfte davon war zwar Unsinn, aber man war sich nie sicher, welche Hälfte.
    Kareen, Kareen, Kareen. Er durfte nicht ihre Nervenattacke als Zurückweisung seiner Person nehmen. Sie ist jemandem begegnet, den sie lieber mag, und sie lässt uns fallen, flüsterte jemand von seiner Schwarzen Gang im Hinterkopf, und zwar nicht der lüsterne Grunz. Ich kenne ein paar Methoden, wie man derartige überflüssige Kerle - 206 -
    los wird. Man würde nicht einmal mehr die Leiche finden.
    Mark ignorierte den gemeinen Vorschlag. Du hast in dieser Sache nichts zu suchen, Killer.
    Selbst wenn sie jemand anderem begegnet wäre, zum
    Beispiel auf der Heimreise, wo sie ganz allein gewesen war, weil er darauf bestanden hatte, die Route über Escobar zu nehmen, so besaß sie die zwanghafte Ehrlichkeit, es ihm zu sagen, wenn es so wäre. Ihre Ehrlichkeit war die Wurzel ihrer derzeitigen Schwierigkeiten. Sie war von Natur aus unfähig, herumzulaufen und so zu tun, als wäre sie eine keusche barrayaranische Maid, wenn sie es nicht war. Es war ihre unbewusste Lösung für die kognitive Dissonanz, mit einem Fuß auf Barrayar und mit dem anderen auf Kolonie Beta verwurzelt zu sein.
    Mark wusste nur eins: Falls es darauf hinauslief, dass er zwischen Kareen und Sauerstoff wählen musste, dann würde er eher den Sauerstoff aufgeben. Einen Moment lang überlegte er, ob er seine sexuellen Frustrationen Miles offenbaren und seinen Bruder um Rat bitten sollte. Jetzt wäre die perfekte Gelegenheit dafür, wenn er Miles' frisch offenbarte Verliebtheit ausnutzte. Das Problem war, dass Mark sich keineswegs sicher war. auf welcher Seite Miles stehen würde. Kommodore Koudelka war Miles' Mentor und Freund gewesen, damals, als Miles ein zarter Jüngling gewesen war. hoffnungslos auf eine militärische Karriere erpicht. Würde Miles Mitgefühl zeigen, oder würde er auf barrayaranische Art den Haufen anführen, der auf Marks Kopf aus war? Miles benahm sich dieser Tage schrecklich nach Art der Vor.
    Tja. und so hatte sich Miles nach all seinen exotischen - 207 -
    galaktischen Romanzen schließlich der Vor-Dame aus der Nachbarschaft zugewandt. Falls »zugewandt« der richtige Ausdruck war – der Kerl sprach Gewissheiten aus, welche das Zucken seines Körpers Lügen strafte. Mark runzelte verwundert die Stirn. »Weiß Madame Vorsoisson es?«, fragte er schließlich.
    »Was soll sie wissen?«
    »Dass du sie, hm … zur nächsten Lady Vorkosigan
    machen möchtest.« Und was für eine seltsame Art und
    Weise war das, um zu sagen: Ich liebe sie und ich will sie heiraten. Allerdings sah dies Miles sehr ähnlich.
    »Ach so.« Miles führte einen Finger an die Lippen. »Das ist ja der heikle Teil. Sie ist erst vor kurzem Witwe geworden. Tien Vorsoisson ist vor weniger als zwei Monaten auf sehr schreckliche Weise umgekommen, und
    zwar auf Komarr.«
    »Und was hattest du damit zu tun?«
    Miles verzog das Gesicht. »Ich kann dir keine Details erzählen, das ist geheim. Die Erklärung für die Öffentlichkeit besagt, dass es sich um einen Unfall mit der Atemmaske handelte. Aber in Wirklichkeit stand ich neben ihm. Du weißt, wie man sich da fühlt.«
    Mark warf eine Hand hoch, zum Zeichen, dass er die
    Waffen streckte; Miles nickte und fuhr fort: »Aber sie ist immer noch ziemlich mitgenommen. Keineswegs bereit umworben zu werden. Leider hält das die Rivalen hierzulande nicht ab. Kein Geld, aber sie ist schön, und ihre Abstammung ist tadellos.«
    »Suchst du dir eine Frau aus oder kaufst ein Pferd?«
    - 208 -
    »Ich beschreibe, wie meine Rivalen unter den Vor
    denken. Zumindest einige von ihnen.« Er runzelte die Stirn. »Diesem Major Zamori traue ich nicht. Er ist vielleicht intelligenter.«
    »Du hast schon Rivalen?« Kusch. Killer. Er hat nicht um unsere Hilfe gebeten.
    »O Gott. ja. Und ich habe eine Theorie darüber, aus
    welcher Ecke sie gekommen sind… schon gut. Das
    Wichtige für mich ist, dass ich mich mit ihr anfreunde, dass ich ihr nahe komme, ohne ihre Alarmglocken

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