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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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verliebt bist was, alter Junge?
    »Ich dachte an deinen Klon Lord Mark«, fuhr René fort,
    »und die Bestrebungen deiner Familie, ihn als deinen
    Bruder anerkannt zu bekommen.«
    »Er ist mein Bruder, René. Mein gesetzlicher Erbe und
    so weiter.«
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    »Ja, ja, so hat deine Familie argumentiert. Aber was,
    wenn Lady Donna diese Kontroverse, und wie ihr sie zu
    Ende gebracht habt, verfolgt hat? Ich wette, sie ist nach Kolonie Beta gereist, um einen Klon des armen alten Pierre produzieren zu lassen, und dann bringt sie ihn her und offeriert ihn als Pierres Erben anstelle von Richars.
    Irgendjemand musste das doch früher oder später einmal versuchen.«
    »Das ist… gewiss möglich. Ich weiß nicht, wie das bei
    den Fossilen im Rat ankäme. Vorletztes Jahr sind sie ja an Mark fast erstickt.« Miles runzelte nachdenklich die Stirn.
    Konnte dieser Fall Marks Stellung schaden? »Ich habe
    gehört, dass sie in diesen letzten fünf Jahren praktisch den Distrikt für Pierre verwaltete. Wenn sie es durchbrächte, dass sie zum gesetzlichen Vormund des Klons ernannt wird, dann könnte sie auch die nächsten zwanzig Jahre die Verwaltung des Distrikts fortsetzen. Es ist ungewöhnlich, dass eine weibliche Verwandte Vormund eines Grafen ist, aber es gibt durchaus ein paar historische Präzedenzfälle.«
    »Darunter auch die Gräfin, die juristisch zu einem Mann erklärt wurde, um erben zu können«, warf René ein. »Und die dann später diesen bizarren Prozess wegen ihrer Heirat hatte.«
    »O ja, ich erinnere mich, darüber gelesen zu haben. Aber damals war ein Bürgerkrieg im Gange, der die Schranken für sie niederriss. Es geht doch nichts darüber, auf Seiten der richtigen Bataillone zu stehen. Hier gibt es keinen Bürgerkrieg, ausgenommen die Sache zwischen Donna und Richars, und über diese Fehde habe ich nie eine Insidergeschichte gehört. Ich frage mich… falls du Recht - 240 -
    hast – würde sie einen Uterusreplikator für den Klon
    verwenden, oder würde sie sich den Embryo für eine
    Leibesgeburt einpflanzen lassen?«
    »Eine Leibesgeburt käme mir irgendwie inzestuös vor«,
    sagte René angewidert. »Man stellt sich ja manchmal
    Fragen über die Vorrutyers. Ich hoffe, sie benutzt einen Replikator.«
    »Hm, aber sie hatte nie ein eigenes Kind. Wie alt ist sie denn? Vierzig oder so … und wenn der Klon in ihrem eigenen Leib heranwächst, dann würde sie zumindest sicher sein, dass sie ihn so sorgfältig persönlich bewachen lässt wie es nur möglich ist. Auf diese Weise wäre es viel schwieriger, ihn ihr wegzunehmen oder zu argumentieren, jemand anderer solle sein Vormund sein. Richars. zum Beispiel. Nun, das wäre eine jähe Wendung der Ereignisse.«
    »Was meinst du, wie lange würde das Kind mit Richars
    als Vormund leben?«
    »Vermutlich nicht bis zu seiner Volljährigkeit.« Miles runzelte die Stirn ob dieses Szenarios. »Nicht, dass der Tod des Klons nicht rechtlich einwandfrei wäre.«
    »Nun, wir werden bald von Lady Donnas Plan
    erfahren«, sagte René. »Ansonsten würde ihre Sache
    wegen Nichterscheinens scheitern. Ihre Frist von drei
    Monaten zur Beibringung von Beweisen ist fast um. Mir
    kommt diese Zeitspanne großzügig vor, aber vermutlich
    musste man in den alten Zeiten jedermann eine Chance
    geben, hoch zu Ross herumzukommen.«
    »Ja, es ist nicht gut für einen Distrikt, wenn man seinen
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    Grafentitel so lange vakant lässt.« Miles zog einen
    Mundwinkel hoch. »Schließlich würden wir nicht wollen, dass die Volksmassen darauf kommen, auch ohne uns leben zu können.«
    Mit einem Zucken seiner Augenbrauen bestätigte René,
    dass er den Spott mitbekommen hatte. »Dein betanisches Blut macht sich bemerkbar, Miles.«
    »Nein, nur meine betanische Erziehung.«
    »Die Biologie ist nicht Schicksal?«
    »Nicht mehr.«
    Die helle Musik weiblicher Stimmen drang durch das
    Treppenhaus herauf in das Wohnzimmer. Dem Geplapper
    einer Altstimme, die Miles zu erkennen glaubte, antwortete das silberne Geläut von Gelächter.
    René richtete sich auf und wandte sich um; seine Lippen öffneten sich zu einem vagen Lächeln. »Sie sind wieder da.
    Und sie lacht. Ich habe Tatya seit Wochen nicht mehr
    lachen hören. Martya sei Dank.«
    War das Martya Koudelkas Stimme gewesen? Weibliche
    Schritte kamen die Treppe herauf, drei Frauen erschienen in Miles' Blickfeld. Ja . Die beiden blonden Koudelka-Schwestern Martya und Olivia umrahmten die dunkle Schönheit der kleineren dritten Frau. Die junge Gräfin

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