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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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um jene ergebnislose kleine politische Diskussion über dieses Thema zu erwähnen, an der er vor einigen Wochen in der kaiserlichen Residenz teilgenommen hatte.
    Er blickte sich in der Runde um. Martya war wütend,
    Olivia betroffen, die Gräfin entmutigt, René rot im Gesicht
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    und steif. Da hatte er eine Eingebung. Neunundsechzig Stühle. »Übermorgen gebe ich eine kleine private Dinnerparty zu Ehren von Kareen Koudelka und meinem Bruder Mark, die von Kolonie Beta heimgekehrt sind.
    Olivia wird da sein, und alle Koudelkas und Lady Alys
    Vorpatril und Simon Illyan, und mein Cousin Ivan und
    einige andere geschätzte Freunde. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ihr beide auch kämet.«
    René lächelte gequält über diesen spürbaren Akt von
    Mildtätigkeit. »Danke, Miles, aber ich glaube nicht…«
    »O Tatya, doch, ihr müsst kommen«, mischte sich Olivia ein und drückte den Arm ihrer alten Freundin. »Miles stellt uns allen endlich seine Angebetete vor. Bis jetzt hat nur Kareen sie gesehen. Wir sterben ja alle vor Neugier.«
    René zog die Augenbrauen hoch. »Du, Miles? Ich
    dachte schon, du wärest ein so eingefleischter Junggeselle wie dein Cousin Ivan. Nur mit deiner Karriere verheiratet.«
    Miles machte Olivia gegenüber ein grimmiges Gesicht
    und zuckte bei Renés letzten Worten zusammen. »Ich bin aus medizinischen Gründen von meiner Karriere
    geschieden worden. Olivia, wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dass Madame Vorsoisson – sie ist meine Landschaftsgärtnerin, weißt du, René, aber sie ist Lord Auditor Vorthys' Nichte, ich habe sie auf Komarr kennen gelernt, sie ist erst seit kurzem verwitwet und bestimmt nicht – nicht bereit, irgendjemandes Angebetete zu sein.
    Lord Auditor Vorthys und die Professora werden auch
    kommen, weißt du. es handelt sich um eine Familienparty, da ist nicht unschickliches für sie dabei.«
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    »Für wen?«, fragte Martya.
    »Für Ekaterin«, entfuhr es seinem Mund, bevor er seine Zunge stoppen konnte. Alle vier lieblichen Silben.
    Martya grinste ihn an, ohne Reue zu zeigen. René und
    seine Frau blickten einander an – Tatyas Grübchen wurde sichtbar, und René schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Kareen sagte, Lord Mark habe gesagt, du hättest es
    gesagt«, verkündete Olivia unschuldig. »Wer hat dann
    gelogen?«
    »Niemand, verdammt, aber – aber…«Miles schluckte
    und schickte sich erneut an. sein Sprüchlein aufzusagen.
    »Madame Vorsoisson ist… ist…« Wieso wurde es jedes
    Mal schwerer zu erklären, anstatt leichter? »Sie ist noch in Trauer um ihren verstorbenen Gatten. Ich habe durchaus die Absicht, mich ihr zu erklären, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber die ist noch nicht da. Also muss ich warten.« Er knirschte mit den Zähnen. René stützte jetzt das Kinn auf die Hand, hatte den Finger auf die Lippen gelegt, und seine Augen funkelten. »Und ich hasse es zu warten«, platzte Miles heraus.
    »Oh«, erwiderte René. »Ich verstehe.«
    »Liebt sie dich auch?«, fragte Tatya mit einem verstohlenen zärtlichen Blick auf ihren Mann.
    Du lieber Himmel, die Vorbrettens waren so sentimental wie Gregor und Laisa, und das nach drei Jahren Ehe. Diese eheliche Begeisterung war eine verdammt ansteckende Krankheit. »Ich weiß es nicht«, gestand Miles etwas leiser.
    »Er hat Mark erzählt, dass er im Geheimen um sie
    wirbt«, erklärte Martya den Vorbrettens. »Es ist ein
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    Geheimnis vor ihr. Wir alle versuchen noch, das zu kapieren.«
    »Ist die ganze Stadt an meinen Privatgesprächen
    beteiligt?«, knurrte Miles. »Ich werde Mark erwürgen.«
    Martya zwinkerte ihm mit gespielter Unschuld zu.
    »Kareen hat es von Mark erfahren. Ich von Ivan, Mama von Gregor. Und Papa von Pym. Wenn du ein Geheimnis bewahren möchtest, Miles, warum gehst du dann herum und erzählst es allen?«
    Miles holte tief Luft.
    »Danke, Lord Vorkosigan«, sagte Gräfin Vorbretten
    ernst. »Mein Mann und ich würden gern zu Ihrer Dinnerparty kommen.« Sie lächelte ihm mit ihren Grübchen zu.
    Miles stieß dem Atem aus und sagte: »Nichts zu
    danken.«
    »Werden der Vizekönig und die Vizekönigin von
    Sergyar zurück sein?«, fragte René Miles. In seiner Stimme klang politische Neugier an.
    »Nein. Allerdings werden sie bald zurückerwartet. Aber das ist meine Party. Meine letzte Chance, Palais Vorkosigan für mich zu haben, bevor es wieder den Wanderzirkus beherbergt.« Nicht, dass er sich nicht auf die Rückkehr seiner Eltern freute, aber

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