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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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brillanteste Intellekt der ganzen Welt wäre völlig einerlei. Wenn du gerade jetzt entdeckst, dass diese Welt ungerecht ist, dann bist du hinter der Zeit zurück.«
    Miles schnitt eine Grimasse. »Das ist mir nicht neu,
    Martya.« Der Wagen hielt vor Kommodore Koudelkas
    - 251 -
    Stadthaus. »Aber Gerechtigkeit war früher nicht mein
    Job.« Und die Macht ist auch nicht annähernd so mächtig, wie es von außen aussieht. »Aber das ist wahrscheinlich der eine Punkt, bei dem ich dir nicht weiterhelfen kann«, fügte er hinzu. »Ich habe stärkste persönliche Gründe dafür, dass ich die Erbfolge durch die weibliche Linie nicht wieder ins barrayaranische Recht einführen möchte. Ein Grund ist zum Beispiel mein Überleben. Mir gefällt mein Job sehr gut. Ich möchte den von Gregor nicht haben.«
    Er öffnete das Verdeck. Sie stieg aus und machte eine
    Verbeugung, mit der sie sowohl seine letzte Aussage
    quittierte als auch sich fürs Mitnehmen bedankte. »Dann sehe ich dich bei deiner Dinnerparty.«
    »Grüße den Kommodore und Drou von mir«, rief er
    hinter ihr her.
    Sie warf ihm ein strahlendes Team-Koudelka-Lächeln
    über die Schulter zu und hüpfte davon.
    - 252 -
    7
    Mark steuerte den Leichtflieger in eine
    sanfte Kurve, damit die Passagiere auf den Rücksitzen.
    Kareen und Madame Vorsoisson, eine bessere Sicht auf
    Hassadar bekamen, die Hauptstadt des Distrikts der
    Vorkosigan, die am Horizont glitzerte. Das Wetter spielte mit: ein schöner, sonniger Tag, der das Versprechen auf einen bevorstehenden Sommer atmete. Mit Miles'
    Leichtflieger war es ein Vergnügen: schnittig, schnell und leicht manövrierbar schoss er durch die weiche, warme Luft. Am allerbesten war, dass die Steuerung ergonomisch perfekt auf einen Mann von genau Marks Körpergröße abgestimmt war. Deshalb machte es wenig aus, dass der Pilotensitz etwas schmal war. Man konnte nicht alles
    haben. Zum Beispiel konnte Miles diesen Ausflug nicht mehr haben. Mark verzog das Gesicht bei diesem Gedanken und schob ihn beiseite.
    »Ein schönes Land«, bemerkte Madame Vorsoisson. Sie
    drückte ihr Gesicht an das Glasverdeck, um alles
    mitzubekommen.
    »Miles wäre geschmeichelt, wenn er Sie das sagen
    hörte«, ermutigte Mark vorsichtig diesen Gedankengang.
    »Er ist ziemlich vernarrt in diese Gegend.«
    Bestimmt betrachteten sie die Landschaft an diesem
    Morgen buchstäblich im bestmöglichen Licht. Ein
    Fleckenteppich aus Frühlingsgrün auf den Bauernhöfen
    und in den Wäldern – die Wälder waren nicht weniger das Ergebnis zermürbender menschlicher Kultivierungsarbeit - 253 -
    als die Felder –zog sich über das Land. In den Schluchten und Bachbetten und entlang unbebaubarer Hänge wurde das Grün von unregelmäßigen Streifen Barrayaranischen einheimischen Rotbrauns aufgebrochen und eingerahmt.
    »So etwas habe ich überhaupt nicht von Barrayar
    erwartet«, sagte Enrique, der ebenfalls seine Nase an das Verdeck drückte.
    »Was haben Sie denn erwartet?«, fragte Madame
    Vorsoisson neugierig.
    »Kilometer von ebenem grauem Beton vermutlich.
    Kasernen und Menschen in Uniform, die in dicht
    geschlossenen Formationen herummarschieren.«
    »Ökonomisch unwahrscheinlich für eine ganze
    Planetenoberfläche. Uniformen haben wir allerdings«,
    räumte Mark ein.
    »Aber sobald es davon einige hundert verschiedene
    Arten gibt, ist die Wirkung nicht mehr so uniform. Und einige von den Farben sind ein bisschen…unerwartet.«
    »Ja. mir tun die Grafen leid, die als Letzte die Farben für ihre Häuser auswählen mussten«, stimmte ihm Mark zu.
    »Ich glaube, die Vorkosigans müssen irgendwo in der
    Mitte gewesen sein. Ich meine damit, Braun und Silber
    sind nicht schlecht, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Burschen mit Blau und Gold – oder Schwarz und Silber – einen kleidungstechnischen Vorteil haben.« Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie er in Schwarz und Silber aussah, mit Kareen – blond und groß – am Arm.
    »Es könnte schlimmer sein«, mischte sich Kareen
    fröhlich ein. »Was meinst du, wie du in einer hellgrün - 254 -
    scharlachroten Hausuniform aussehen würdest, wie der
    arme Vorharopulos, Mark?«
    »Wie eine Verkehrsampel in Stiefeln.« Mark verzog das
    Gesicht. »Die dichten Formationen fehlen auch, wie mir allmählich klar geworden ist. Es sieht mehr aus wie das Herumirren einer verwirrten Herde. Es war zuerst … fast enttäuschend; selbst wenn man die feindliche Propaganda nicht beachtet, so ist es nicht das Image, das

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