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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Garten. Tsipis hatte eine Holo-Landkarte und Richtungsangaben für sie organisiert, dazu zwei große, freundliche junge Männer mit Handtraktoren und einem Schwebetransporter; der Schwebetransporter folgte dem Leichtflieger, während Mark sie nach Süden flog, in
    Richtung des hochragenden grauen Rückgrats des
    Dendarii-Gebirges.
    Mark landete in einem Bergtal, an das eine Felsenschlucht angrenzte. Dieses Gebiet war ebenfalls im Besitz der Familie Vorkosigan und völlig unentwickelt. Mark sah, warum. Ein Streifen von jungfräulichem einheimischem barrayaranischem – tja. Wald konnte man es nicht recht nennen, doch Buschwerk beschrieb es ziemlich gut, erstreckte sich an den abweisenden Hängen entlang.
    Madame Vorsoisson stieg aus dem Leichtflieger, wandte
    sich um und nahm den Blick nach Norden in sich auf,
    hinweg über das besiedelte Tiefland des Vorkosigan-Distrikts. Die warme Luft ließ den fernsten Horizont zu einem magischen blauen Dunst verschwimmen, doch das Auge konnte dennoch hundert Kilometer weit sehen.
    Kumuluswolken quollen weiß auf und türmten sich – in
    drei weit voneinander getrennten Bereichen – über
    silbergrauen Fundamenten wie Burgen im Wettstreit.
    »Oh«, sagte sie, und ihr Mund schmolz zu einem
    Lächeln. »Nun, das ist ein richtiger Himmel. So sollte er sein. Ich verstehe jetzt, warum Sie sagten, Lord Vorkosigan gefalle es hier oben, Kareen.« Sie streckte, halb unbewusst, ihre Arme in voller Länge aus; ihre Finger langten dabei in den freien Raum. »Normalerweise - 264 -
    kommen mir Hügel wie eine Wand um mich herum vor,
    aber das hier – das ist sehr schön.«
    Die ochsenhaften Wesen mit dem Schwebetransporter
    landeten neben dem Leichtflieger. Madame Vorsoisson
    führte sie und ihre Gerätschaften einen steilen Weg hinab in die Schlucht, um dort ihre Lieferung an ästhetisch gefälligen echten Dendarii-Felsen und -Steinen aufzusammeln, welche die Helfer dann nach Vorbarr
    Sultana schaffen sollten. Enrique folgte wie ein schlaksiger und besonders unbeholfener Welpe. Weil hinabzusteigen bedeutete, dass man wieder keuchend und schnaufend heraufkommen musste, beschränkte sich Mark auf einen
    Blick über den Felsrand und dann auf einen Spaziergang über das weniger einschüchternde Gefälle des Tals, Hand in Hand mit Kareen.
    Als er den Arm um ihre Taille schlang und sich eng an
    sie kuschelte, schmolz sie dahin, doch als er versuchte, eine unterschwellige sexuelle Anspielung einfließen zu lassen, indem er ihre Brust liebkoste, da versteifte sie sich leider und entzog sich ihm. Verdammt.
    »Kareen«, protestierte er traurig.
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid. Tut mir Leid.«
    »Du brauchst dich nicht… zu entschuldigen. Da fühle
    ich mich nur sehr sonderbar. Ich möchte, dass du mich
    auch willst, oder es hat verdammt keinen Sinn. Ich dachte, dass du mich wolltest.«
    »Ich wollte auch. Ich will. Ich bin…«Sie brach ab und
    versuchte es aufs Neue. »Ich dachte, ich sei wirklich
    erwachsen, eine wirkliche Person, damals auf Kolonie
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    Beta. Dann bin ich hierher zurückgekommen … Mir ist
    klar geworden, dass ich für jeden Bissen Essen, den ich in den Mund stecke, für jeden Faden Kleidung, für alles von meiner Familie und dieser Umgebung abhängig bin. Und das war ich immer, selbst als ich mich auf Kolonie Beta befand. Vielleicht war alles nur… Täuschung.«
    Er packte sie fest an der Hand; die würde er zumindest nicht loslassen. »Du möchtest gut sein. In Ordnung, das kann ich verstehen. Aber du musst gut Acht geben, wen du definieren lässt, was für dich gut ist. Das haben mich die Terroristen, die mich schufen, gelehrt, ganz bestimmt.«
    Bei dieser angstbeladenen Erinnerung erwiderte sie
    seinen Händedruck und machte eine Miene des Mitgefühls.
    Zögernd fuhr sie fort: »Es sind die sich gegenseitig
    ausschließenden Definitionen, die mich verrückt machen.
    Ich kann nicht gleichzeitig für beide Planeten gut sein. Ich habe gelernt, wie man auf Kolonie Beta ein gutes Mädchen ist, und auf seine eigene Art war das fast so schwer wie hier ein gutes Mädchen zu sein. Und manchmal viel angsteinflößender. Aber… ich kam mir vor, als würde ich innerlich größer , falls du verstehst, was ich meine.«
    »Ich glaube schon.« Er hoffte, dass er nichts getan hatte, was Angst einflößend war, aber ihn beschlich der Verdacht, dass er doch etwas getan hatte. Okay, er wusste, dass er etwas getan hatte. Letztes Jahr hatte es einige dunkle Zeiten gegeben, doch

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