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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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politisch. Oder er sollte es zumindest tun.« Miles reckte den Kopf. »Falls du ernsthafte Absichten in Bezug auf Kareen hegst, dann werden du und Duv miteinander auskommen müssen,
    weißt du. Er wird zur Familie gehören.«
    »Ich muss immer denken, dass er mir gegenüber…
    gemischte Gefühle haben muss.«
    »Komm schon, du hast sein Leben gerettet.« Unter anderem. »Hast du ihn gesehen, seit du von Beta zurück bist?«
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    »Einmal, etwa dreißig Sekunden lang, als ich Kareen bei ihr zu Hause absetzte und er gerade mit Delia herauskam.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Er sagte: Hallo, Mark.«
    »Das klingt ziemlich einwandfrei.«
    »Es war der Ton seiner Stimme. So absolut kühl, weißt du?«
    »Nun ja, aber daraus kannst du ja keine Schlüsse
    ziehen.«
    »Genau, was ich sagen wollte.«
    Miles grinste kurz. Und wie ernst war es Mark
    überhaupt mit Kareen? Er war so aufmerksam ihr
    gegenüber, dass es schon fast obsessiv wirkte, und die Empfindung sexueller Frustration, die von den beiden aufstieg, war wie Hitze über einem Straßenpflaster im Hochsommer. Wer weiß, was zwischen ihnen auf Kolonie Beta passiert war? Meine Mutter weiß es wahrscheinlich.
    Gräfin Vorkosigan hatte bessere Spione als der KBS. Doch falls sie miteinander schliefen, dann nicht im Palais Vorkosigan, laut Pyms informellen Sicherheitsberichten.
    An dieser Stelle kam Pym selbst herein und verkündete:
    »Lady Alys und Oberst Illyan sind eingetroffen, Mylord.«
    Diese Förmlichkeit war kaum notwendig, da Tante Alys
    direkt neben Pym kam, doch sie nickte dem Gefolgsmann anerkennend zu, als sie in das Speisezimmer trat. Illyan spazierte hinter ihr her und bedachte den Raum mit einem wohlwollenden Lächeln. Der pensionierte Chef des Sicherheitsdienstes sah ausgesprochen elegant aus in einer dunklen Kombination, die das Grau an seinen Schläfen - 340 -
    hervorhob; seit dem Aufblühen ihrer späten Romanze hatte Lady Alys mit sicherer Hand die Verbesserung seiner etwas grässlichen Zivilgarderobe übernommen. Die flotte Kleidung trug viel dazu bei, den beunruhigenden vagen Blick zu verbergen, der dann und wann seine Augen trübte.
    Verdammt sei der Feind, der Illyan so dienstuntauglich gemacht hatte.
    Tante Alys rauschte den Tisch entlang und inspizierte die Arrangements mit einer kühlen Haltung, die einen Ausbildungssergeanten eingeschüchtert hätte. »Sehr gut, Miles«, sagte sie schließlich. Besser, als ich es von dir erwartet hätte blieb unausgesprochen, konnte man sich aber hinzudenken. »Allerdings hast du eine ungerade Zahl.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Hm. Nun ja, da kann man jetzt nichts mehr machen. Ich möchte Ma Kosti mal kurz sprechen. Danke, Pym, ich finde schon meinen Weg.« Sie eilte durch die Bedienertür hinaus. Miles ließ sie gehen; er hoffte, dass sie unten alles in Ordnung finden und Abstand davon nehmen würde, ihre derzeitige Kampagne zur Abwerbung seiner Köchin mitten in der wichtigsten Dinnerparty seines Lebens weiterzuführen.
    »Guten Abend, Simon«, begrüßte Miles seinen früheren
    Boss. Illyan schüttelte herzlich Miles' Hand und ohne Zögern die von Mark. »Ich bin froh, dass Sie es heute Abend möglich machen konnten. Hat Tante Alys Sie über Eka… über Madame Vorsoisson aufgeklärt?«
    »Ja, und Ivan hat ebenfalls einige Bemerkungen
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    gemacht. Etwas über Kerle, die ins Dreckloch fallen und dann mit einem goldenen Ring zurückkommen.«
    »Bis zu dem Goldring bin ich noch nicht vorgestoßen«, erwiderte Miles wehmütig. »Aber das ist mit Sicherheit mein Plan. Ich freue mich darauf, dass ihr alle sie kennen lernt.«
    »Sie ist deine Auserwählte, oder''«
    »Ich hoffe es.«
    Miles' inbrünstiger Ton ließ Illyans Lächeln deutlicher werden. »Viel Glück, mein Sohn.«
    »Danke. Ach, noch ein Wort der Warnung. Sie befindet
    sich noch in ihrem Trauerjahr, wissen Sie. Hat Alys oder Ivan Ihnen erklärt…«
    Er wurde unterbrochen von Pym. der wiederkam und
    verkündete, dass die Koudelkas eingetroffen seien und dass er sie – wie geplant – in die Bibliothek geleitet habe. Jetzt war es Zeit, loszugehen und ernsthaft die Rolle des Gastgebers zu spielen.
    Mark, der Miles den ganzen Weg durch das Haus auf
    den Fersen folgte, hielt im Vorzimmer zu der großen
    Bibliothek inne, warf einen verzweifelten Blick in den dort befindlichen Spiegel und zog seine Jacke über seinem Bauch zurecht. In der Bibliothek warteten Kou und Drou breit lächelnd: die Koudelka-Mädchen hatten sich über die Bücherregale

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