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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wollen, Lord und Lady
    Vorkosigan, Gefolgsmann Roic.«
    »Aber gewiss doch, Eichmeisterin Greenlaw.« Miles
    verbeugte sich mitten in der Luft leicht in ihre Richtung, als wollte er sagen: Nach Ihnen, Madame, dann richtete er sich auf und trat mit einem Fuß gegen die Wand, um sich abzustoßen und ihr zu folgen. Ekaterin und Roic folgten.
    Ekaterin kam an und bremste an der runden, luftdichten 56
    Tür mit ziemlicher Anmut, während Roic krumm und mit einem hörbaren Bums landete. Er hatte sich mit zu viel Kraft abgestoßen, doch Miles konnte hier nicht innehalten, um ihm die Feinheiten beizubringen. Roic würde bald selbst dahinter kommen – oder sich einen Arm brechen.
    Die nächsten paar Korridore waren mit genügend Griffen ausgestattet. Die Planetarier bewegten sich im Tempo der Quaddies, die sowohl vorauseilten als auch folgten; zu Miles’ Befriedigung musste keine der Wachen anhalten und unkontrolliert rotierende oder hilflos in der Luft schwebende Barrayaraner einsammeln.
    Schließlich gelangten sie in einen Raum mit einer Fensterwand, die einen Panoramablick über einen Arm der Station hinweg in die tiefe, sternenübersäte Leere gewährte. Jeder Planetarier, der auch nur an einem Anflug von Agoraphobie oder von einer auf den Druckausgleich fixierten Paranoia litt, hätte es zweifellos vorgezogen, sich an der Wand an der gegenüberliegenden Seite festzuhalten. Miles schwebte sanft zu der transparenten Barriere hinauf, stoppte sich mit zwei zart abgespreizten Fingern ab und betrachtete die Raumlandschaft, wobei er unwillkürlich die Mundwinkel nach oben zog. »Das ist sehr schön«, sagte er ehrlich.
    Er blickte sich um. Roic hatte einen Wandgriff nahe der Tür gefunden, den er etwas befangen mit der unteren Hand eines Quaddie-Wächters teilte, der ihn finster anblickte, während sie beide eine gegenseitige Berührung ihrer Finger zu vermeiden versuchten. Das Gros der Ehrenwache war im benachbarten Korridor verteilt, nur zwei schwebten 57
    noch wachsam im Raum, einer von Station Graf und einer von der Union. Die beiden Seitenwände des Raums waren mit dekorativen Pflanzen geschmückt, die aus spiralartigen beleuchteten Rohren hervorwuchsen, welche ihre Wurzeln in einem hydroponischen Dunst hielten. Ekaterin hielt an einem der Gewächse an und untersuchte aufmerksam die vielfarbigen Blätter, dann riss sie ihre Aufmerksamkeit davon los und ihr flüchtiges Lächeln verschwand. Sie beobachtete Miles, beobachtete die Quaddie-Gastgeber und wartete auf ein Stichwort. Ihr Blick fiel neugierig auf Bel, der seinerseits Miles musterte; der Gesichtsausdruck des Hermaphroditen war – nun ja, jemand anderer würde ihn wahrscheinlich als höflich betrachten, Miles hatte den Verdacht, dass er zutiefst ironisch war.
    Die Quaddies gruppierten sich in einem Halbkreis um eine zentrale Vid-Scheibe. Bel hielt sich in der Nähe seines Kameraden in der schieferblauen Uniform, Boss Watts.
    Gewölbte Pfosten verschiedener Höhe trugen die Steuertafeln für Kommunikatorverbindungen, die man für gewöhnlich auf den Armlehnen von Stationssesseln fand; sie sahen ein bisschen aus wie Blumen auf Stängeln und waren zugleich genügend weit voneinander aufgestellt, um als Gelegenheit zum Festhalten zu dienen. Miles suchte sich einen Pfosten aus. bei dem er dem offenen Weltraum den Rücken zukehrte. Ekaterin schwebte herüber und nahm einen Platz etwas hinter ihm ein. Sie zeigte sich wieder schweigend und höchst reserviert, was – wie Miles gelernt hatte – nicht dahin gehend missverstanden werden durfte, dass sie unzufrieden war; es konnte einfach nur bedeuten, sie war so konzentriert, dass sie vergaß, lebhaft zu wirken.

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    Glücklicherweise vermittelte das wie aus Elfenbein geschnitzt wirkende Gesicht eine aristokratische Haltung.
    Zwei jüngere Quaddies, deren grüne Hemden und Shorts sie als Diener auswiesen, boten ringsum Trinkkolben an.
    Miles wählte etwas, das als Tee gekennzeichnet war, und Ekaterin nahm Fruchtsaft. Roic blickte auf die Quaddie-Wachen, denen nichts angeboten wurde, und lehnte ab. Ein Quaddie konnte sich mit der einen Hand festhalten und mit der anderen einen Trinkkolben nehmen, und dann hatte er immer noch zwei Hände frei, um eine Waffe zu ziehen und damit zu zielen. Das war wohl kaum fair.
    »Obereichmeisterin Greenlaw« begann Miles. »Sie haben sicherlich schon mein Beglaubigungsschreiben bekommen.« Sie nickte; ihr kurzes, feines Haar umgab dabei den Kopf wie ein dünner Nimbus. »Leider«, fuhr er

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