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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Hewlet und ich wollten Urlaub auf der Station nehmen und etwas von unserem Bonus ausgeben, aber Gras-Grace sagte, wir könnten später noch feiern, und Firka sagte, das barrayaranische Reich sei kein gesunder Ort für Leute wie uns, um dort zu verweilen.« Ein verwirrtes Lachen, das nichts mit Humor zu tun hatte, kam von seinen Lippen. Also, dieser erstaunliche Schrei, den Guppy ausgestoßen hatte, als Miles das Testpflaster auf die Haut des Amphibiers legte, war keine Überreaktion, sondern ein Flashback gewesen. Miles unterdrückte ein Schaudern. Tut mir Leid, tut mir Leid.
    »Es war sechs Tage nach Komarr, nach dem Sprung
    nach Pol, als das Fieber begann. Gras-Grace ahnte es als Erste, von der Art, wie es begann. Sie war immer die Schnellste von uns. Vier kleine rosafarbene Schwielen, wie eine Art Wanzenbiss, auf Hewlets und Firkas Handrücken, auf ihrer Wange, auf meinem Arm, wo der cetagandanische Mistkerl mich berührt hatte. Sie schwollen an, bis sie so groß waren wie Eier, und in ihnen war ein pochender Schmerz, allerdings nicht so stark wie in unseren Köpfen.
    Es dauerte nur eine Stunde. Mein Kopf tat so weh, dass ich kaum sehen konnte, und Gras-Grace, der es nicht besser 288
    ging, half mir in meine Kabine, sodass ich in meinen Tank konnte.«
    »Tank?«
    »Ich hatte einen großen Tank in meiner Kabine aufgebaut, mit einem Deckel, den ich von der Innenseite her zuschließen konnte, weil die Gravitation auf diesem alten Schiff nicht sonderlich zuverlässig war. Darin konnte ich wirklich bequem ruhen, in meiner eigenen Art von Wasserbett. Ich konnte mich ganz ausstrecken und umdrehen.
    Dank einem guten Filtersystem gab es gutes und sauberes Wasser, und von einem Trinkwasserbrunnen, den ich eingebaut hatte, sprudelte zusätzlicher Sauerstoff auf, dazu noch hübsche bunte Lichter. Und Musik. Mir fehlt mein Tank.« Er stieß einen Seufzer aus.
    »Sie … scheinen auch Lungen zu haben. Halten Sie unter Wasser die Luft an, oder wie geht das?«
    Gupta zuckte die Achseln. »Ich habe extra Schließmuskeln in Nase, Ohren und Kehle, die sich automatisch schließen, wenn meine Atmung umschaltet. Das ist immer ein etwas unangenehmer Augenblick, dieses Umschalten; meine Lungen scheinen nicht immer aufhören zu wollen.
    Oder wieder anfangen, manchmal. Aber ich kann nicht immerzu in meinem Tank bleiben, sonst würde ich am Ende in das Wasser pinkeln, durch das ich atme. Das ist damals passiert. Ich schwebte stundenlang in meinem Tank.
    Ich weiß nicht, wie lange. Ich glaube, ich war nicht ganz bei Verstand, so starke Schmerzen hatte ich. Doch dann musste ich pinkeln. Wirklich dringend. Also musste ich heraussteigen.
    Ich wurde fast ohnmächtig, als ich wieder stand. Ich 289
    übergab mich auf den Boden. Aber ich konnte gehen. Ich schaffte es schließlich bis zur Stirnseite meiner Kabine.
    Das Schiff funktionierte noch, ich konnte die Vibrationen durch meine Füße spüren, aber es war ganz still geworden.
    Niemand sprach oder stritt oder schnarchte, es gab keine Musik. Kein Gelächter. Mir war kalt, ich war nass. Ich zog ein Gewand an – es war eines von Gras-Grace, die es mir gegeben hatte, weil sie behauptete, dick zu sein heize ihr ein, und ich war immer zu kalt. Sie sagte, es liege daran, dass meine Schöpfer mir Froschgene gegeben hatten. Nach allem, was ich weiß, könnte das wahr sein.
    Ich fand ihre Leiche …«Er hielt inne: der Blick in seinen Augen wurde intensiver. »Etwa fünf Schritte den Korridor hinunter. Zumindest dachte ich, dass sie es sei. Es war ihr Zopf, er schwamm auf dem … Zumindest dachte ich, es sei ihre Leiche. Die Größe der Pfütze schien ungefähr zu stimmen. Es stank wie … Welche Art von verfluchter
    Krankheit macht Knochen flüssig?«
    Er holte Luft und fuhr unsicher fort: »Firka hatte es noch bis zur Krankenstation geschafft, und was hat es ihm genutzt? Er war ganz schlaff, als würde die Luft aus ihm entweichen. Und er tropfte. Über den Rand des Krankenbettes. Er stank noch schlimmer als Gras-Grace. Und er dampfte.
    Hewlet – oder was von ihm übrig war – befand sich in seinem Pilotensessel im Navigationsraum. Ich weiß nicht, warum er dort hinaufgekrochen war, vielleicht war es ein Trost für ihn. Piloten sind seltsam in dieser Hinsicht. Sein Pilotenkopfaggregat hielt irgendwie seinen Schädel aufrecht, aber sein Gesicht … seine Gesichtszüge … sie 290
    rutschten einfach herunter. Ich dachte, er hätte vielleicht versucht, eine Notfallnachricht abzuschicken. Helfen Sie uns.

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