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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wurde bezaubernd, mitfühlend, und seine Stimme wirkte noch sanfter. »Erzählen Sie mir von dem cetagandanischen Mistkerl. Guppy.«
    Die Schar der Quaddie-Zuhörer hatte aufgehört zu rascheln und atmete sogar ruhiger. Roic hatte sich an eine Stelle im Schatten gegenüber Miles zurückgezogen. Gupta blickte auf die Leute von der Station Graf, dann auf Miles und sich selbst, die jetzt als einzige Personen mit Beinen in der Mitte des Kreises zu sehen waren. »Was bringt das?«
    Der Ton war nicht ein Aufheulen der Verzweiflung, sondern eine bittere Frage.
    »Ich bin Barrayaraner. Ich habe ein besonderes Interesse 282
    an cetagandanischen Mistkerlen. Die cetagandanischen Ghem-Lords haben fünf Millionen Menschen aus der Generation meines Großvaters tot zurückgelassen, als sie schließlich aufgaben und von Barrayar abzogen. Ich habe noch meines Großvaters Beutel mit Ghem-Skalps. Für eine bestimmte Art von Cetagandanern wüsste ich vielleicht eine Verwendung, die Sie interessant finden würden.«
    Der umherschweifende Blick des Gefangenen blieb an
    Miles hängen und heftete sich auf sein Gesicht. Zum ersten Mal hatte Miles Guptas vollkommene Aufmerksamkeit
    gewonnen. Zum ersten Mal hatte er angedeutet, dass er vielleicht etwas hatte, das Guppy wirklich haben wollte.
    Haben wollte? Nach dem er brannte, gelüstete, mit einem verrückten besessenen Hunger gierte. Seine glasigen Augen verrieten einen Heißhunger nach … vielleicht Rache, vielleicht Gerechtigkeit – auf jeden Fall nach Blut. Aber dem Froschkönig fehlten sichtlich persönliche Kenntnisse auf dem Gebiet der Vergeltung. Die Quaddies befassten sich nicht mit Blut. Die Barrayaraner … hatten eine blutigere Reputation. Die – zum ersten Mal im Verlauf dieser Mission – sich tatsächlich von einem gewissen Nutzen erweisen könnte.
    Gupta holte tief Luft. »Ich weiß nicht, was für einer das war. Ist. Er war ganz anders als alle, denen ich jemals zuvor begegnet bin. Ein cetegandanischer Mistkerl. Er hat uns weggeschmolzen.«
    »Erzählen Sie mir alles«, hauchte Miles. »Warum Sie?«
    »Er kam zu uns … über unsere gewöhnlichen Frachtagenten. Wir dachten, es wäre in Ordnung. Wir hatten ein Schiff. Gras-Grace und Firka und Hewlet und ich besaßen 283
    dieses Schiff. Hewlet war unser Pilot, aber Gras-Grace war das Gehirn. Ich hatte ein Talent, Sachen zu reparieren. Firka führte die Bücher und kümmerte sich um Vorschriften und Pässe und neugierige Beamte. Gras-Grace und ihre drei Ehemänner, so nannten wir uns. Wir waren eine Ansammlung von Ausschuss, aber vielleicht bildeten wir zusammengenommen einen wirklichen Gatten für sie. Ich weiß es nicht. Einer für alle und alle für einen, denn es war verdammt sicher, dass eine Mannschaft flüchtiger Jacksonier ohne Haus oder Baron im Rücken von niemandem sonst im Nexus eine Chance bekommen würde.«
    Gupta erregte sich, wahrend er seine Geschichte erzählte. Miles. der mit äußerster Sorgfalt zuhörte, hoffte, dass Venn so vernünftig sein würde, ihn nicht zu unterbrechen.
    Zehn Leute schwebten in dem Raum, doch er und Gupta, gegenseitig hypnotisiert von der zunehmenden Intensität des Geständnisses des Amphibiers, hätten fast in einer eigenen Blase aus Zeit und Raum schweben können, getrennt von diesem Universum. »Also, wo haben Sie denn diesen Cetagandaner und seine Fracht überhaupt aufgenommen?«
    Gupta blickte überrascht auf. »Sie wissen von der
    Fracht?«
    »Wenn es dieselbe ist, die sich jetzt auf der Idris befindet, dann ja. Ich habe einen Blick darauf geworfen. Ich fand sie ziemlich beunruhigend.«
    »Was hat er wirklich da drinnen? Ich habe sie nur von außen gesehen.«
    »Ich möchte es zu diesem Zeitpunkt lieber nicht sagen.
    Was hat er Ihnen darüber gesagt?«
    »Gentechnisch veränderte Säugetiere. Nicht, dass wir 284
    Fragen gestellt hätten. Wir wurden dafür extra bezahlt, dass wir keine Fragen stellten. Das war die Abmachung, dachten wir.«
    Und wenn es etwas gab, was die ethisch flexiblen Bewohner von Jackson’s Whole für nahezu heilig hielten, so war es die Abmachung. »Ein guter Handel, oder?«
    »Es sah so aus. Zwei oder drei Fahrten mehr wie diese, dann hätten wir das Schiff abbezahlt gehabt und es hätte ohne Einschränkungen und eindeutig uns gehört.«
    Miles gestattete sich in dieser Hinsicht einen Zweifel, wenn die Mannschaft sich für ihr Sprungschiff bei einem typischen jacksonischen Finanzhaus verschuldet hatte.
    Aber vielleicht waren Guppy und seine Freunde

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