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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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verändern sollten.
     
    Der Mann an der einzigen im Raum benutzbaren Waffe, die die Zollkorvette an Bord hatte, geriet in Panik und wollte feuern. Glücklicherweise war das Zielverfolgungsgerät geistesgegenwärtig genug, dem tödlichen Laser die Energiezufuhr abzustellen. Als der Kanonier sah, was dem Schiff, auf das er beinahe geschossen hätte, folgte, fiel er ohnmächtig um.
    Die AAnn-Schlachtflotte, sechzig Schiffe stark, schwenkte präzise in einen synchronen Orbit um Repler ein. In dem Raumabschnitt, den Baron Riidi WW auswählte, waren nur wenige Handelsfahrzeuge vorhanden, und diese begaben sich schleunigst anderswohin. Die Eindringlinge verzichteten auf jede Feindseligkeit. Trotzdem sah ein erfahrener Händler sofort, daß sie nicht zu ihrem Vergnügen gekommen waren. Das verriet schon die Formation und die Tatsache, daß so viele AAnn-Kriegsschiffe seit dem letzten Konflikt zwischen Menschen-Thranx und AAnn nicht mehr beieinander erblickt worden waren.
    Die Fähre, die den Baron und eine ausgewählte Gesellschaft von Wissenschaftlern und Offizieren beförderte, sank langsam auf den sich unter ihr drehenden Planeten nieder. Unglaubliche Wassermengen, dichte Massen feuchter Luft und die tropische Vegetation bewiesen die Unwirtlichkeit dieser Welt. Der Baron empfand ganz gegen seine Art Mitgefühl für den hiesigen Kommandanten. Auch unter den günstigsten Umständen war dies kein angenehmer Aufenthaltsort. Volkstümlich ausgedrückt war es ein Höllenloch.
    Ja, bei einem Versagen oder nachgewiesener Unfähigkeit auf diesem Planeten würden die schrecklichen klimatischen Bedingungen mit in Rechnung gestellt werden müssen.
    Ein Zweiter Kommunikator betrat die luxuriöse Hauptkabine und salutierte.
    „Sir, das Flaggschiff gibt bekannt, daß der Gouverneur der Menschen-Thranx-Kolonie ein zweites Mal versucht hat, Kontakt aufzunehmen.“
    „Ich glaube, ich habe Kapitän Elbraack angewiesen, die Standardbotschaft über Energieversagen, technische Störungen und dergleichen zu senden.“
    „Ich bitte um Entschuldigung, Sir, aber Kapitän Elbraack sagt, genau das habe er getan, doch der Gouverneur wolle sich damit einfach nicht zufriedengeben.“
    „Und wieso stört das den Kapitän? Der Gouverneur ist weit von uns entfernt. Ich hatte ausdrücklichen Befehl gegeben, mich nicht zu belästigen, bis ich Zeit gehabt habe, die Situation auf der Planetenoberfläche abzuwägen. Eine wirksame Methode habe ich dem Kapitän genannt. Informieren Sie ihn, wenn er meint, der Situation nicht gewachsen zu sein und bei jeder kleinen Schwierigkeit wie ein frisch aus dem Ei geschlüpftes Kind zum Kommunikator laufen zu müssen, werde ich ihn nur zu gern durch jemanden ablösen lassen, der anders denkt.“
    „Jawohl, Baron.“ Der Kommunikator verschwand mit solcher Hast, daß er zu salutieren vergaß.
    Riidi rief den Nye nicht zurück. Auf manchen Schiffen in der kaiserlichen Marine wäre das Unterlassen einer Ehrenbezeugung vor einer Person im Baronsrang mit einem kurzen Aufenthalt bei den Schmerzgebern oder einer Degradierung bestraft worden. Unter seinesgleichen war der Baron wegen seiner Laschheit in Fragen der Disziplin berüchtigt. Das und einige andere Eigenheiten hätten genügt, ihn schon vor langer Zeit aus der Marine zu verstoßen. Aber er hatte auch Qualitäten, die einen Ausgleich schufen. Nicht die unwichtigste war die Tatsache, daß der Baron brillant war.
    Damit ist nicht gemeint, daß er ein Genie war, sondern daß er über instinktsichere Schläue verfügte. Er hatte die Fähigkeit, eine große Menge an Informationen aufzunehmen, zwingende Tatsachen auf markige Lösungen zurückzuführen, die Alternativen zu prüfen und abzuwägen und dann das einzig Richtige zu tun.
    In gefährlichen Situationen konnte man sich auf ihn verlassen. Das machte ihn wertvoll genug, um ihn all die kleinlichen Eifersüchteleien überleben zu lassen, von denen behauptet wurde, sie täten den AAnn mehr schaden als sämtliche Maßnahmen der ihnen feindlichen Rassen.
    Die Landung wurde praktisch ohne Hilfe vom Boden aus durchgeführt, da die paar noch lebenden Reptilien in der Enklave nicht imstande gewesen waren, mehr als das Allernotwendigste aus den Trümmern wiederaufzubauen. Ungeachtet intensiven Kampftrainings war der Pilot auf soviel Nebel und Nässe nicht vorbereitet. Außerdem war die Insel schon bei klarem Wetter ein sehr kleines Ziel. Deshalb war es eine harte Landung, aber Riidi sagte nichts. Er war zufrieden, daß sie

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