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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ein Freudengebrüll aus, das noch auf Alpha C zu hören war.
    Die Silberplastik eines besonders glänzenden Behälters fing seinen Blick ein. Er entdeckte sein Spiegelbild auf der Leiste, lächelte und ging im Geist noch einmal die erwarteten Einnahmen durch.
    Das Spiegelbild auf dem Plastikbehälter. Malcolm Hammurabi war ein gewichtiger Mann. Sein nicht besonders großer Körper war ähnlich gebaut wie ein Lexikon der Symbo-Sprache – ein ungekürztes. Oder eine Sammlung von Spielklötzen, die aufs Geratewohl zu einem Rechteck zusammengeworfen und in halbflüssigen Leim getaucht worden waren. Sein rötlich-braunes Haar war im Nacken gerade geschnitten und wich ein wenig von der hohen Stirn zurück, die tiefliegende bernsteinfarbene Augen überschattete. Alles Übrige an diesem Gesicht war eine verrückte Kollektion ungenauer Winkel, Vorsprünge und Spitzen. Die einzige ehrliche Kurve in dem Durcheinander bildete der dicke Walroß-Schnurrbart, der unter der Nase herabhing. Zusammen mit seinem bemerkenswerten Körperbau sah der Kapitän wie eine surrealistische Kreuzung zwischen einem Landtank und einem Bassethund aus.
    Ebenso wunderlich war die Reihe von Pfefferminzstangen, die aus der linken Tasche seiner Lederjacke hervorlugten. Hammurabi rauchte und spritzte nicht. Seine Laster beschränkten sich auf milde alkoholische Getränke wie Ale oder feine wie Brandy und auf Süßigkeiten … nicht immer Pfefferminz und nicht immer in Stangenform.
    Es war eine Menge an Waren da. Die Reihen der Kisten und Behälter waren lang, hoch und schattig. Deshalb bemerkte er die Diebe erst, als er schon vor ihnen stand.
    Es waren zwei, und sie konzentrierten sich ganz darauf, den Inhalt einer gelb-orangefarbenen Plastikkiste, die mit Metallbändern geschlossen war, durchzuwühlen. Der Behälter hatte die Größe und die Form eines Sarges, war aber keiner. Malcolm wußte genau, daß er keine Leiche an Bord gehabt hatte. An einem Ende, wo die Diebe das Siegel weggebrannt hatten, war die Plastik geschmolzen.
    Malcolm hätte Verschiedenes tun können. Er hätte noch zwei Schritte vorwärts machen und mit seiner unheilverkündenden Kapitänsstimme fragen können, was die Herren hier vorhätten. Er hätte vorbeigehen und eine beiläufige, vielleicht sogar spitze Bemerkung fallen lassen können. Er hätte sich leise wegstehlen und die Hafenpolizei rufen können.
    Aber Männer, die ihr ganzes Leben im Sattel eines künstlichen Feldes mit der Masse einer Sonne reiten, wissen a), wann Leute auf Befehle im Sinnes des Befehlenden reagieren werden und wann nicht, sind sich b) bewußt, daß das tollkühne Handeln von Drei-D-Helden, im wirklichen Leben praktiziert, einem Selbstmord gleichkommt und schreien c) nicht um Hilfe.
    Folglich versammelte Hammurabi seine einhundertfünfundzwanzig Kilogramm unter einer Packkiste, die nicht ganz so groß war wie er selbst, wuchtete sie hoch und schleuderte sie in die Richtung der beiden Gauner, die nur Augen für ihre Arbeit hatten. Er verfolgte damit das Ziel, sie umzuwerfen.
    Unglücklicherweise hatte der Schiffseigner wieder einmal seine Kraft unterschätzt. Die Kiste wurde von dem Schädel des ihm nächststehenden Mannes abgefangen, der sich diesen Augenblick ausgesucht hatte, um Hammurabis Anwesenheit zu spüren und mit der Waffe in der Hand herumzufahren. Es war ein ungleicher Kampf, den der Mann verlor. Mann und Kiste krachten zu Boden.
    Der andere Eindringling tauchte nach dem seinem Gefährten entfallenen Laser und wollte ihn gerade fassen, als Malcolm auf seinem Rücken landete. Der Dieb gewann die Waffe und verlor gleichzeitig die Luft aus seinen Lungen. Er zappelte.
    Malcolm pflanzte ein Knie fest auf das Schultergelenk seines Gegners, so daß dieser seinen Arm nicht mehr bewegen konnte. Als Malcolm den Arm faßte und ihn ein klein wenig hob und senkte, stieß der Mann einen schrillen Schrei aus und ließ die bösartig aussehende Pistole fallen.
    Vorsichtig beugte Mal sich vor und hob die Waffe auf. Der Lauf war noch warm. Offenbar war vor kurzem daraus geschossen worden. Mal hoffte, nur zum Schmelzen der Plastikkiste.
    Der Dieb war fünfzehn Zentimeter kleiner und gute sechzig Kilo leichter als der Schiffseigner. Er warf, soweit seine hilflose Lage es ihm gestattete, wilde Blicke um sich und stöhnte. Er mußte wohl seinen Gefährten entdeckt haben. Gnädiger weise verbarg die Kiste ihn zum größten Teil, aber die große rote Pfütze, die sich auf ihrer einen Seite auf dem Eisenbeton

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