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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gewürz seien in dem Prospekt unter den Flaschen zu finden. Dieser erging sich in Einzelheiten darüber, welches Wesen welches Gewürz und in welchen Mengen zu sich nehmen dürfe und welche Wirkungen nach dem Genuß einträten. Sie reichten von appetitverderbend und leicht ätzend im schlimmsten Fall bis zu aphrodisiakisch im besten. In den vielsprachigen Anweisungen hieß es auch, die Gewürze würden in einem großen Gebiet der Republik und vielleicht sogar jenseits ihrer Grenzen vertrieben. Wenn das maschinengravierte Kästchen ein Anhaltspunkt war, dann handelte es sich bei den Gewürzen um einen Massenartikel. Das stimmte aber nicht damit über ein, daß sie als Luxus waren verschifft worden waren. Na ja, vielleicht war der alte Mann ganz wild auf largessische Gewürze und wollte sichergehen, daß sie gut ankamen.
    Malcolm kostete den Inhalt der ersten Flaschen, nachdem er den Prospekt zu Rate gezogen hatte, ob sie nichts enthielt, das ihn umhauen würde. Die dunkelbraunen Körnchen hatten einen süßscharfen Geschmack, eine aufregende Mischung zwischen gemahlenem schwarzen Pfeffer und weißer Minze.
    Malcolm überlegte, was er tun sollte. Er konnte sitzenbleiben und die ganze Nacht hindurch Gewürze probieren. Das führte zu nichts. Von einem war er immer noch überzeugt: Keiner der beiden Männer, die er überrascht hatte, war ein verrückter Meister koch auf der Jagd nach Zutaten, was man hätte glauben können, falls alle grünen Flaschen nichts als Gewürze enthielten. Das Metallkästchen war zwar hübsch, aber auf gar keinen Fall wertvoll – obwohl Legierungen einen täuschen konnten. Am wahrscheinlichsten war immer noch, daß die Ware, um die Rose sich so verzweifelte Sorgen machte, sich unter diesen Gewürzen befand. Wenn es Drogen waren, sollte er lieber mit dem Kosten aufhören.
    Es gab noch die andere Möglichkeit, daß die Liste irgendeine kodierte Botschaft enthielt. Dann würde Rose jetzt nach ihr weinen. Malcolm klemmte sich das Kästchen unter den Arm. Er wollte Japurovac das Zeug geben. Mal sehen, was sie damit anfangen konnte.
    Er machte einen Schritt nach links, und mehrere Quadratmeter des Fußbodens in seiner Nähe explodierten in Nebel und superheißen Staub. Malcolm warf sich hinter den nächsten Warenstapel, rollte sich ab und rannte weiter, sowie er wieder auf die Füße kam. Er floh durch Schluchten von Bergwerksmaschinen, um Monolithen aus frischem Obst und Pyramiden aus Fischkonserven. Ihm war klar, was geschehen war. Offenbar waren die beiden Diebe nicht allein gewesen. Der Überlebende mit dem verletzten Arm war mit Freunden zurückgekommen. Kein Wunder, daß er bereit gewesen war zu sprechen! Jetzt wollte er dafür sorgen, daß seine Schwatzhaftigkeit wiedergutgemacht wurde. Ganz bestimmt war er nicht erfüllt von dem Wunsch, Malcolm zu verzeihen.
    Ein Jammer, daß du ein so friedlicher Bursche bist, alter Junge, denn andernfalls würdest du selbst eine Waffe bei dir tragen. Immerhin war die Wirkung des Lasers, den er sich ausgeborgt hatte, auf kurze Entfernung auch ziemlich scheußlich. Abrupt blieb Malcolm hinter einer Ecke auf der anderen Seite stehen und wartete. Eine undeutliche Gestalt tastete sich mit schußbereiter Waffe blindlings um die umfangreichen Stapel. Im letzten Augenblick dachte Malcolm daran, die Pistole auf todbringende Energie umzustellen. Er zielte sorgfältig und feuerte. Der rote Strahl schnitt den Mann in Gürtelhöhe durch, als sei er aus Papier, und brannte ein schwarzes Loch in die Plastikkisten hinter ihm. Mehrere Sekunden lang blickte der Mann entgeistert an sich herunter. Dann fiel er nach vorn auf den Eisenbetonboden. Malcolm betrachtete das Werkzeug in seiner Hand mit größerem Respekt. Es gab sehr viel mehr Energie ab, als seine Größe vermuten ließ.
    Zwei weitere Gestalten kamen um die Ecke. Sie entdeckten die Leiche und änderten mit bewundernswerter Schnelligkeit die Richtung. Jetzt würden sie ihre Jagd auf Malcolm weitaus vorsichtiger betreiben.
    Malcolm rannte von neuem. Ein gutes Stück links von ihm ging ein weiterer Stapel in knisterndem Rauch auf. Jetzt hatte Malcolm sie so weit, daß sie auf Schatten schossen. Aber früher oder später würde einer von ihnen sich hinter ihn schleichen und auf einen Schatten feuern, der nicht so substanzlos war. Diese Begegnung mußte Malcolm, wenn möglich, bis in alle Ewigkeit hinausschieben.
    Über den Grundriß des großen Gebäudes hatte er nur oberflächliche Kenntnisse. Schiffseigner ließen

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