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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Verdammt, worüber hatten sie doch gleich geredet? O ja, Kaye.
    »Sie hat Angst«, sagte Tilly.
    »Schau genau hin.« Jack zog sie zur Seite und nickte in Richtung Dorothy Summerskill, die Kaye gerade einer ausgelassenen Gruppe von Männern vorstellte. »Sie wird gleich in den Schauspielerinnenmodus wechseln. Ha, da, hast du es gesehen?«
    Und er hatte recht. Kaye hatte einen Schalter umgelegt und war, bildlich gesprochen, angeknipst. Für den beiläufigen Beobachter schien sie selbstsicher, strahlend und vollkommen unbeschwert, während sie lachte und plauderte und mühelos die Gruppe völlig Fremder für sich einnahm.
    »Guter Trick«, staunte Tilly. »Dabei ist sie innerlich starr vor Angst.«
    »Das nennt man ›eine Fassade aufbauen‹.«
    Tilly schluckte. Was glaubte er denn, was sie selbst gerade machte? Sie zwang sich zu einem sonnigen Lächeln. »Sag mir nicht, dass du heute Abend hier allein bist?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Meine Begleitung wurde aufgehalten. Sie kommt später. Siehst du den dicken Mann mit den schlohweißen Haaren?« Er zeigte auf die Männer, die sich um Kaye versammelt hatten. »Das ist Mitchell Masters. Ihm gehört die Hälfte aller Nachtclubs diesseits von London. Er ist ungeheuer reich.«
    Das mochte sein, aber dennoch hatte er einen Bauch wie der Weihnachtsmann. Ohne nachzudenken, scherzte Tilly: »Er sieht schwanger aus.«
    Hoppla.
    »Keine Sorge.« Jack klang amüsiert. »Ich bin sicher, das ist er nicht.«
    Er nahm einen Schluck von seinem Drink, scheinbar ungerührt von ihrem Fauxpas. Ob er dachte, dass sie die Neuigkeiten noch nicht gehört hatte? O Hilfe, jetzt, wo sie angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören. Es platzte aus Tilly heraus: »Und was ist mit Amy?«
    Jack sah sie fest an. »Wie ich hörte, ist Amy definitiv schwanger.«
    »Hast du schon mit ihr geredet?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nein.«
    »Aber du könntest der Vater sein!« Tilly, überrascht von seiner Das-ist-nicht-mein-Problem-Einstellung, hob unwillkürlich die Stimme. »Sie ist in der zwölften Woche! Du hast damals mit ihr geschlafen. Was, wenn es dein Baby ist?«
    Ein vorbeikommendes Paar warf ihnen Blicke zu. Jack murmelte: »Bist du sicher, dass du kein Megaphon willst?«
    O Gott, sie verwandelte sich in eine Xanthippe. Mit größter Anstrengung riss Tilly sich zusammen. »Aber es könnte doch sein. Macht dir das gar nichts aus?«
    Jack sah jedenfalls nicht so aus, als würde es ihm etwas ausmachen. »Ich hörte, dass sie noch mit zwei anderen Männern geschlafen hat. Ich bezweifle, dass das Kind von mir ist.«
    Wie konnte er nur
so
sein?
    »Willst du damit sagen, du hast verhütet und glaubst, deswegen kämst du nicht in Frage? Nichts ist zu einhundert Prozent sicher«, erklärte Tilly. »Höchstens eine Kastration.«
    Er schien amüsiert. »Aua.«
    »Das ist nicht komisch«, protestierte sie. »Was machst du, wenn sich herausstellt, dass es doch dein Kind ist? Wirst du Amy heiraten?«
    Jack hob eine Augenbraue. »Ich denke, diese Frage können wir ganz sicher mit Nein beantworten.«
    »Wirst du mit ihr zusammenziehen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    War ihm gar nicht klar, wie verstörend sie seine Einstellung fand? Wenn sie an Amys Stelle gewesen wäre, hätte er sie jetzt zurückgewiesen. Verzweifelt fragte Tilly: »Wirst du das Baby wenigstens sehen wollen?«
    Jack hob abwehrend die Hände. »Glaubst du ernsthaft, dass ich so ein Scheißtyp bin? Das bin ich nämlich nicht. Also gut, ich verspreche dir etwas. Falls sich herausstellen sollte, dass ich der Vater bin, werde ich das Baby sehen wollen und es finanziell auch unterstützen. Pfadfinderehrenwort.«
    Als ob es nur darauf ankäme. Tilly war immer noch durcheinander. »Geld ist nicht alles.«
    Jack grinste. »Wenn du das jetzt gerade zu Kaye sagen würdest, dann würde sie dir womöglich widersprechen.«
     
    Der wesentliche Programmpunkt des Abends folgte nach dem Essen. Es war eine fröhliche, unzeremonielle Angelegenheit, begleitet von reichlich Schmeicheleien, Erpressung und Gelächter. Erst wurden die kleineren Preise versteigert: ein Abendessen für sechs Personen in einem indischen Restaurant, ein signiertes Fußballertrikot, ein selbstgestrickter Pulli mit einer Cartoonfigur der eigenen Wahl.
    »Komm schon, Mitchell, zeig uns, was in dir steckt!« Dorothy Summerskill lief auf der Bühne neben dem Auktionator zur Höchstleistung auf.
    Mitchell Masters streckte gehorsam den Arm in die Luft, bot 200  Pfund und sicherte

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