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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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einen Scheck ausstellen, der ihr Konto überziehen würde …
    »Zweihundert Pfund.« Jacks Stimme trug quer durch den Raum, seine Verbitterung war für alle deutlich zu hören.
    Oh, Gott sei Dank!
Tilly fühlte sich wie ein Fisch, der auf wundersame Weise vom Angelhaken loskam und sich retten konnte. Sie schüttelte verneinend den Kopf, als der Auktionator zu ihr sah, nahm einen großen Schluck Wein und atmete erleichtert aus. Wenn Jack es so sehr nötig hatte, sie zu schlagen, dann nur zu.
    Es gab keine weiteren Gebote. Marjorie weinte mittlerweile schon fast vor Erleichterung. Der Auktionator klopfte mit seinem Hämmerchen und ging zu Auktionslos 15 über.
    »O Gott, danach bin ich an der Reihe.« Kaye schob ihren Stuhl zurück. »Ich muss noch mal aufs Klo.«
    Kaum war sie gegangen, kam Jack und glitt auf den leeren Stuhl. »Vielen Dank auch!«
    »Was?« Empört sagte Tilly: »Du hast doch gewonnen, oder etwa nicht? Du hast bekommen, was du wolltest.«
    »Ich habe nur versucht, dir aus der Patsche zu helfen. Warum hast du geboten?«
    »Weil mir die Frau leidtat!«
    »Und kannst du dir vierzig Pfund leisten?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Genau. Ich wollte dir nur aus der Bredouille helfen.« Jack schüttelte den Kopf. »Du hättest nicht weiterbieten sollen.«
    »Oh.« Erkenntnis dämmerte. »Mist. Ich dachte, du wolltest mich übertrumpfen.«
    »Wollte ich auch, aber auf gute Weise, weil Max zufällig am Telefon erwähnte, dass du pleite bist. Ich wollte dir helfen.«
    »Verstehe. Tut mir leid.« Und am Ende hatte sie ihn zweihundert Pfund gekostet.
    »Ich kann nicht glauben, dass du einfach immer weitergeboten hast«, sagte Jack.
    »Ich wollte nicht, dass du gewinnst.«
    »Tja, du schuldest mir was.« Er klopfte ihr auf den Handrücken. »Ehrlich gesagt, könntest du mir einen Gefallen erweisen.«
    Die Möglichkeiten waren endlos. Tilly betrachtete ihn misstrauisch. »Was für einen Gefallen?«
    »Geh mit der Autorin essen.«
    »Das ist wirklich nett von dir. Aber das kann ich unmöglich tun.«
    »Warum nicht?«
    »Ich will nicht! Sie hat ein Buch über englische Kirchhöfe geschrieben. Ich würde vor Langeweile sterben.«
    »Ich will aber auch nicht mit ihr essen gehen«, erklärte Jack.
    »Pech. Du hast für sie geboten und den Zuschlag erhalten.«
    »Aber …«
    »Selbst schuld. Da kommst du jetzt nicht mehr raus. Oh, schau nur. Sie ist hingerissen. Sie winkt dir zu!«
    »Wer winkt ihm zu?« Kaye kam von der Toilette zurück und schob Jack von ihrem Stuhl.
    »Marjorie. Da drüben am Bühnenrand.« Tilly nickte, und sie sahen, wie die ältliche Autorin wild gestikulierte und Jack begeisterte Kusshände zuwarf.
    »Du hast das große Los gezogen«, konstatierte Kaye.
    »Hm, sieht aus, als ob ich für mein Geld etwas bekomme.« Er zwinkerte den beiden zu. »Ich gehe besser zurück an meinen Tisch, bevor meine Verabredung eifersüchtig wird.«
    Tilly konnte sich nicht zurückhalten. »Wenn du mit Mrs. Kirchhof ausgehst, dann versuche bitte, sie nicht zu schwängern.«
    »Ich werde mich bemühen«, versprach Jack.
    Schon war das nächste Los versteigert, und Kaye war an der Reihe. Dorothy hielt eine wunderbare Einführungsrede, bat sie dann auf die Bühne und heizte den Applaus an. Einige Tische von Tilly entfernt steckte Mitchell Masters seine Wurstfinger in den Mund und gab ohrenbetäubende Pfiffe von sich. Das ließ hoffen. Von der Bühne aus lächelte Kaye ihm dankbar zu.
    Hinter Tilly murmelte eine Frau: »Kaye wer? Nie von ihr gehört.« Tilly hätte ihr am liebsten einen Kaffeelöffel an den Kopf geworfen, aber sie riss sich zusammen und applaudierte extra laut.
    Erneut verbarg Kaye ihre Nervosität, als der Auktionator mit seinem Spiel begann. Dankenswerterweise gab es dieses Mal keinen peinlichen Moment der Stille, bevor die Gebote anfingen. Mitchell Masters brachte die Gebote ins Rollen, zwei andere Leute schlossen sich ihm an, und dann hörte Tilly, wie Jack aus dem hinteren Teil des Saales 300  Pfund bot.
    » 400 !«, rief Mitchell.
    Tilly entspannte sich. Na also, Kaye konnte aufhören, sich Sorgen zu machen. 400  Pfund waren eine absolut respektable Summe. Sie würde nicht öffentlich gedemütigt und unter Gelächter von der Bühne gejagt.
    » 500 ? Höre ich 500 ? Ja!«, rief der Auktionator und wies nach hinten. »Dankeschön, Sir. Wir haben 500  Pfund.«
    Meine Güte, Jack hängte sich voll rein, offenbar wild entschlossen, Mitchells Gebot in die Höhe zu treiben.
    » 600 «, bellte

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