Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
hat?«
    »Natürlich habe ich das. Ich war höflich und dankbar. Aber ich schwöre, ich habe ihn in keinster Weise ermutigt.« Kaye rang erregt die Hände. »Ich hätte nie gedacht, dass er so etwas tun könnte.«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Herzchen, aber Sie sollten vorsichtig sein«, riet Monica. »Der Mann zahlt 5000  Pfund, um mit Ihnen auszugehen. Wenn Sie mich fragen, bedeutet das, er hat eine Schraube locker.«

45. Kapitel
    Es war bereits Viertel nach elf, und Lou konnte nicht schlafen. Um halb elf waren alle zu Bett geschickt worden, die Erwachsenen aber blieben unten in der Bar. Sie überlegte kurz, kroch so leise aus dem Bett, dass sie Nesh nicht aufweckte, zog sich rasch ein T-Shirt und Jeans über und schlich sich aus dem Zimmer.
    In der Bar war noch viel los, aber sie konnte Max nirgends sehen. Auch Mr. Lewis nicht. Nur Miss Endell und Mrs. Trent waren noch dort, saßen an einem kleinen Tisch und wurden von zwei Franzosen mittleren Alters beflirtet. Was an sich schon vollkommen krass war. Miss Endell sah aus, als ob sie es genoss, wohingegen Mrs. Trent ihren Orangensaft fest gegen ihre Brust presste. Lou fragte sich, ob ihr Vater und Mr. Lewis in eine andere Bar gegangen waren. Sie blieb einige Sekunden in der Tür stehen, dann ging sie zu dem Tisch.
    »… Gott, nein, das sind nicht unsere Ehemänner, Himmel hilf!« Sophie Trents Mutter klang, als würde allein der Gedanke sie schon schockieren. »Wir sind hier auf einem Schulausflug. Ich begleite die Klasse nur. Der mit der Brille ist
schwul

    »Und ich bin nicht mit dem anderen verheiratet. Noch nicht.« Miss Endell kicherte. Sie hatte eindeutig schon ein paar Glas Wein intus. Dann zwinkerte sie doch tatsächlich den Franzosen zu. »Aber ich arbeite daran! Im Moment hat er noch eine Freundin, doch ich glaube, die werde ich los. Kein Problem!«
    Das war einfach lächerlich und vollkommen ausgeschlossen, wenn man bedachte, dass Claudine, die Freundin von Mr. Lewis, viel hübscher war als Miss Endell.
    »Ähem.« Mrs. Trent entdeckte Lou, räusperte sich und meinte laut: »Hallo, Louisa, du solltest eigentlich schon schlafen.«
    Lou verzog keine Miene. Na, wie peinlich war das denn für Miss Endell?
    »Tut mir leid, ich wollte mit meinem Dad sprechen. Ich dachte, er wäre hier bei Ihnen.«
    Miss Endell fummelte an dem Knopf herum, der sich auf geheimnisvolle Weise an ihrer Bluse geöffnet hatte.
    »Er ist nach oben gegangen vor … oh, vor ungefähr zwanzig Minuten. Mit Mr. Lewis«, sagte Mrs. Trent. »Sie waren beide müde. Ich nehme an, dein Vater schläft schon tief und fest. Was du ebenfalls tun solltest, mein Mädchen.«
    Was du ebenfalls tun solltest. Echt, nur Mrs. Trent konnte so etwas sagen. Und das auch noch mit erhobenem Zeigefinger, als ob Lou sechs Jahre alt wäre.
    »Ist ja gut, ich gehe wieder nach oben.« Lou dankte ihrem Schutzengel, dass sie nicht die Tochter von Mrs. Trent war.
    »Und sofort ins Bett.« Der Wein mochte aus Miss Endells schräg gehaltenem Glas schwappen, aber sie betonte sorgfältig jedes Wort. »Und gleich schlafen. Wir sehen uns dann morgen früh.«
    »Ja, Miss.« Nur dass ich morgen keinen furchtbaren Kater haben werde, dachte Lou schadenfroh, Sie aber schon.
    Natürlich schlief ihr Vater noch nicht. Es war erst halb elf, und er ging nie vor Mitternacht zu Bett. Lou ging wieder nach oben, erreichte den dritten Stock und schritt durch den langen, stillen Flur mit dem dicken Teppich. Sie zählte die Türen zur Linken. Zimmer 303 , das war Mr. Lewis. Dann kam 305 , das Zimmer von Miss Endell. Schließlich die 307 , in dem Mrs. Trent wohnte. Endlich kam sie zu Zimmer 309 , dem Zimmer ihres Vaters.
    Lou klopfte. Sie musste ihn sehen.
    Keine Antwort. Er war doch sicher noch nicht eingeschlafen? Sie versuchte es erneut. »Dad? Ich bin’s.«
    Schließlich ging die Tür auf. Max sagte: »Hallo, Schatz, was ist los? Alles in Ordnung?«
    »Ja, danke.« Lou folgte ihm ins Zimmer. Ihr Vater putzte sich die Zähne zu Ende, dann kam er aus dem Badezimmer. Er hatte im Bett gelesen. Sie nahm das zerfledderte Taschenbuch zur Hand. »Ist das gut?«
    »Jedenfalls viel besser, als unten in der Bar mit Fenella und Josie zu sitzen.« Er schauderte und stieg wieder ins Bett. »Ich musste da einfach weg.«
    »Ich weiß, ich habe sie gesehen. Miss Endell ist angetrunken und quatscht mit Franzosen. Aber deswegen bin ich nicht hier.« Lou sprang zu ihm auf das Bett und kniete sich hin.
    »Aua! Sag mir nicht, dass du

Weitere Kostenlose Bücher