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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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verschämt dreinzuschauen und sofort alles rundweg zu leugnen, grinste Kaye und warf ihr Haar in den Nacken. »Tja, vielleicht kann ich nicht anders. Das weckt er eben in mir.«
    »Du musst dennoch vernünftig sein.« Tilly fühlte sich gezwungen, das zu sagen. Schließlich war sie die Anstandsdame.
    »Ich weiß, ich weiß! Das bin ich ja auch!« Fröhlich vollführte Kaye noch einen Hüpfer, gefolgt von einer Drehung.
    »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Über Parker? Alles!«
    »Nein, über Jack.«
    Kaye hörte auf, sich im Kreis zu drehen. »Was hat Jack über ihn gesagt?«
    »Nichts. Will heißen, er findet ihn ganz in Ordnung.«
    »Ist es zu fassen, dass Max ihn geschickt hat, um Parker in Augenschein zu nehmen?«
    »Was ich dich zu Jack fragen will, hat nichts mit Parker zu tun.« Tilly versuchte es erneut. »Hör zu, weißt du noch, wie Max und du euch getrennt habt?«
    Kaye zog ihre Nase kraus. »Warum?«
    »Du hast mir erzählt, dass du mit Jack geschlafen hast.«
    »Ja-a.«
    »Hast du das wirklich?«
    »Wie bitte?« Kaye klang verwirrt. »Habe ich wirklich was?«
    »Mit Jack geschlafen.«
    »Natürlich habe ich mit Jack geschlafen.« Ungläubig fragte Kaye: »Warum sollte ich das behaupten, wenn es nicht stimmt?«
    Tja, genau.
Genau
. Und es stand außer Frage, Kaye nicht zu glauben. Die Sache war nur die, sie glaubte auch Jack. Tilly zog Betty von einem weggeworfenen Schokoladenpapier fort und wartete, dass Kaye sie fragte, warum sie sich dafür interessiere.
    »Hör zu, Parker wollte hier eine Woche Urlaub machen, aber jetzt will er versuchen, es auf zwei Wochen auszudehnen. Ist das nicht
phantastisch

    So viel zum Thema Neugier. Kaye hatte offensichtlich Wichtigeres im Kopf. Tilly lächelte ihr zu: »Phantastisch!«
     
    Max war bereits von dem Treffen in Bath zurück, briet Eier und Speck und schmierte braune Soße auf ein Stück Brot. Er winkte zur Begrüßung mit dem Pfannenheber. »Lou ist schon im Bett. Wie ist es mit dem Stalker gelaufen?«
    »Gut. Sie treffen sich morgen Abend wieder. Aber dieses Mal will sie keine Anstandsdame. Sie sagt, sie sei erwachsen, Sie seien nicht ihr Vater, und Sie sollten ihr und Parker gefälligst Zeit füreinander lassen.«
    »Ist gut.«
    »Ehrlich?« Tilly war verblüfft. Sie hätte nicht erwartet, dass er sich so schnell fügen würde.
    Max zuckte mit den Schultern. »Sie dürfen zusammen ausgehen. Aber nicht zu zweit allein sein.«
    »Tja, das ist ein Anfang. Kaye wird sich freuen.« Tilly staunte über seinen Sinneswandel. »Ist noch genug Speck für mich und Betty übrig?«
    »Ja.« Als er die Speckschnitten wendete, klingelte sein Handy auf dem Küchentisch. »Sehen Sie doch mal nach, wer das ist.«
    Tilly lugte auf das Display. »Es ist Kaye. Soll ich rangehen?«
    Bemühte er sich etwa gerade, keine Miene zu verziehen? »Nur zu.«
    »Ist Max bei dir? O mein Gott, du wirst nicht glauben, was er getan hat.« Kaye brüllte in den Hörer. »Sag ihm, er ist ein absoluter Mistkerl!«
    »Sie sind ein absoluter Mistkerl«, leitete Tilly pflichtschuldigst weiter. »Warum, was hat er getan?«
    »Er hat in Parkers Büro angerufen und jeden einzelnen Mitarbeiter befragt! Das ist ja so
peinlich
«, kreischte Kaye. »Was sollen die jetzt nur denken? Parker hat bereits von zwei seiner Architekten, von seiner Sekretärin und von der Büroputzfrau Anrufe erhalten. Das kriegt er bis ans Ende seiner Tage zu hören – sie werden ihn bis zu seinem Ableben damit aufziehen.«
    »Na schön.« Max nahm Tilly das Handy ab und meinte lakonisch: »Du kannst kreischen, so viel du willst, aber ich halte das zufällig für eine sehr vernünftige Vorgehensweise. Sie hätten ja auch zu mir sagen können: ›Parkers Freundinnen? Oh, das ist ganz seltsam, nach einer Woche scheinen sie alle wie vom Erdboden zu verschwinden … o ja, jetzt wo Sie es erwähnen, unter den Dielen in seiner Wohnung riecht es tatsächlich ein wenig merkwürdig.‹«
    Max sprach mit New Yorker Akzent. Tilly musste ein Lächeln unterdrücken, während sie sich um den Speck kümmerte. Jetzt war sie es, die Kayes blechernes Kreischen aus dem Handy hörte.
    »Nein«, sagte Max, wieder mit seiner normalen Stimme, »wie sich herausstellte, sagte das keiner von ihnen. Sie meinten, er sei ein netter, normaler Kerl, alle mögen ihn, keine Vorfälle, bei denen er Frauen zu kleinen Häppchen zerhackte.« Pause, blechernes Kreischen. »Tja, ich dachte, es würde dich freuen, das zu hören.« Pause, blechernes Kreischen. »Hör

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