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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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an ihren Tisch.
    »Hallo.« Tilly strahlte. »Lass mich raten, Max hat dich angerufen.«
    Jack nickte. »Ja, hat er.«
    Eifrig schob Tilly ihr Glas Orangensaft, die leere Chipstüte und ihre Handtasche aus dem Weg.
    »Ich kann nicht bleiben.« Er schüttelte den Kopf. »Heute Abend ziehen neue Mieter in die Farrow Road. Ich habe ihnen versprochen, sie dort in einer halben Stunde zu treffen.«
    Wie bitte? Sie musste eine Hand über ihre Augen halten, um sich vor der Sonne zu schützen, die hinter seinem Rücken unterging. »Warum bist du dann überhaupt gekommen?«
    Jack hob eine Augenbraue. »Weil Max mich darum gebeten hat. Ist schon in Ordnung. Was erste Eindrücke angeht, bin ich ziemlich gut. Fünf Minuten reichen mir, um ihn unter die Lupe zu nehmen und zu wissen, was er für einer ist.«
    Dann war er also nicht ihretwegen hier. Wie dumm stand sie jetzt da? Tilly sah zu, wie Jack zu dem Tisch ging, an dem Kaye und ihr Stalker saßen. Er begrüßte Kaye mit einem Kuss, schüttelte Parker die Hand und setzte sich.
    »Ich geh dann jetzt.« Vier Minuten später stand Jack wieder an ihrem Tisch.
    »Nur eins, bevor du gehst.« Tilly platzte mit der Frage heraus. Den ganzen Tag schon hatte sie sich damit verrücktgemacht. »Da ist noch etwas, das ich
wirklich
nicht verstehe. Warum sagt Amy, dass sie mit dir geschlafen hat, wenn das gar nicht stimmt?«
    Er schüttelte den Kopf, lächelte andeutungsweise. »Keine Ahnung.«
    Was natürlich hieß, dass er es
sehr wohl
wusste.
    »Und wenn es stimmt, dass du nicht mit ihr geschlafen hast, warum hast du mir das dann nicht
gleich
gesagt, sondern hast mich glauben lassen, du hättest es getan?«
    »Also gut, hör mir mal zu.« Jack sah sie fest an. »Was habe ich dir schon vor Monaten gesagt? Ich sagte, ich spreche nie über mein Sexleben. Das habe ich noch nie, und das werde ich auch nie. Ich habe nämlich gewisse Maßstäbe.« Seine Augen blitzten. »Wenn du und ich … eine Beziehung welcher Art auch immer hätten, würdest du dann wollen, dass ich jedermann davon erzähle? Dass ich mit allen Details aufwarte? Nun, würdest du das wollen?«
    Tilly wurde rot und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Nein, würdest du nicht. Das möchte keine Frau. Also respektiere ich das und sage nichts.« Pause. »Ich hätte dir das mit Amy heute Morgen nicht sagen sollen, aber diese ganze Babykiste geriet außer Kontrolle. Also schön, das ist meine Antwort. Bist du jetzt glücklich?«
    Tja, jetzt wusste sie also Bescheid. Tilly fühlte sich gründlich gemaßregelt, und frustrierenderweise wusste sie jetzt nicht mehr als vorher. Sie scheuchte ein Insekt beiseite und murmelte: »Ja.«
    »Gut.« Jack zog seine Autoschlüssel aus der Tasche, wollte gehen. Mit einem Augenzwinkern fügte er noch hinzu: »Wer hätte geahnt, dass ich moralische Maßstäbe habe? Sag nicht, du wärst nicht insgeheim beeindruckt.«
    Nachdem er sie derart gemaßregelt hatte? Keine Chance. Tilly ignorierte seinen Einwurf. »Wie fällt dein Urteil über Kayes Stalker aus?«
    »Scheint ganz in Ordnung. Heult jedenfalls nicht den Mond an. Kaye mag ihn.«
    »Nur ein wenig.«
     
    Zu sagen, dass Kaye Parker Price mochte, war eine Untertreibung. Sie war hingerissen. Als er sich an diesem Abend nach Lokalschluss von ihr verabschiedete, merkte man deutlich, dass sie sich wünschte, er würde sie küssen. Wenn Tilly nicht dagewesen wäre, dann hätte er das vielleicht sogar getan. Aber eine Anstandsdame wurde ihrer Aufgabe nicht gerecht, wenn sie das zuließ, darum hatte Tilly diskret in einigem Abstand gewartet, war aber nicht gegangen.
    Dann brachte ein Taxi Parker zurück in sein Hotel, und Tilly und Kaye gingen die kurze Strecke zur Stadtmitte von Roxborough.
    Nun ja, Tilly ging. Kaye schwebte vermutlich einige Zentimeter über dem Bürgersteig. Und ihre Aufmerksamkeit zu wecken war in etwa so schwer, wie ein Kätzchen zum Lesen eines Buches zu bringen.
    »Er ist doch einfach entzückend, nicht wahr? Du magst ihn doch, oder? Ehrlich, ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal in Gesellschaft eines Mannes so wohl gefühlt habe. Es ist, als ob wir uns schon seit
Jahren
kennen …«
    »Entschuldige mal.« Tilly klang vorwurfsvoll. »Bist du gerade gehüpft?«
    »Wie bitte?«
    »Gehüpft. Du weißt schon.« Sie wies auf Kayes Füße in den scharlachroten Sandalen. »O mein Gott, du hast es tatsächlich getan, oder nicht? Du hast wirklich und wahrhaftig einen Hüpfer gemacht?«
    Anstatt schuldbewusst und

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