Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
haben.«
    Da Erin zögerte, erwiderte Tilly: »Das wäre toll, hervorragend. Nicht wahr, Erin? Die perfekte Lösung. Genau das hat Stella sich gewünscht.«
    Als die Frau weitergegangen war, flüsterte Tilly triumphierend: »Na also, Problem gelöst.«
    Erin war bekümmert. »Aber was, wenn das gar nicht der Wunsch von Stella war? Was, wenn sie mir sagen wollte, dass
ich
Bing ein gutes Zuhause geben soll?«
    »Das hast du doch gerade.«
    »Du weißt, was ich meine!«
    »Du willst doch wohl nicht mit einer Katze zusammenleben?« Schon gar nicht mit Bing, der ständig eine Aura der verächtlichen Herablassung verströmte.
    »Ich weiß, aber wenn Stella es so wollte, dann sollte ich vielleicht versuchen …«
    »Nein.« Tilly schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein, nein,
nein
. Hör mir zu, du hast genug für Stella getan. Mehr als genug. Sehr viel mehr, als sie verdient hat. Und jetzt kannst du damit aufhören. Soll sich jemand anderes um Bing kümmern.«
    Erins Schultern lockerten sich ganz langsam vor Erleichterung, wie ein Blatt, das sich entfaltet. »Ist gut, das werde ich beherzigen. Danke.«
    »Du musst keine Schuldgefühle haben.«
    »Ich weiß. Vom Kopf her weiß ich das.« Erin brachte ein schiefes Lächeln zustande und nahm einen Schluck Wein. »Ich kann nicht anders. Denn ich bin immer noch hier, und Stella nicht, und ich werde das Leben führen, das sie sich gewünscht hat.«
    Jemanden zu heiraten, den man liebt, Kinder zu haben, zu sehen, wie sie groß werden und selbst Kinder bekommen, verheiratet zu bleiben, bis dass der Tod einen scheidet … tja, dieses Märchen wünschten sich Millionen Menschen, aber wie oft kam das tatsächlich vor? Es gab keine Garantien. Man sehe sich nur Max und Kaye an, Jamie Michaels und Tandy. Und wie war das mit Jack und Rose?
    Tillys Blick wanderte hilflos durch das Pub. Die exotisch aussehende junge Frau flirtete immer noch wie wild, warf ihr Haar von einer Seite zur anderen, einem Fohlen nicht unähnlich. »Wer unterhält sich da gerade mit Jack?«
    »Oh, Stella war Mitglied in einem Fitnessclub in Cheltenham. Ich war Mittwochabend dort und habe allen erzählt, dass heute die Beerdigung ist. Ich glaube, sie unterrichtet Ashtanga-Yoga.«
    Hmm. Dann war sie also gelenkig.
    Erin beobachtete die beiden und meinte amüsiert: »Es sieht so aus, als hätte Jack sein Unterhaltungsprogramm für heute Abend geregelt.«
    Damit hatte sie zweifellos recht. Tilly bemühte sich angestrengt, sich nicht die akrobatischen und höchst unwahrscheinlichen Positionen vorzustellen, die eine Yogalehrerin womöglich einnehmen konnte. Ihre Aufmerksamkeit wandte sich einem Gespräch zu, das rechts von ihr eine kurvenreiche Blondine in einem smaragdgrünen Sommerkleid mit einem rothaarigen Hungerhaken in Schwarz führte.
    »… ehrlich, ich weiß, man soll über die Toten nichts Schlechtes sagen, aber sie konnte manchmal schon ziemlich einschüchternd sein«, beichtete die Blondine.
    Ihre Freundin erwiderte: »Und wie! Sie hat mir bisweilen regelrecht Angst eingejagt.«
    Erin versetzte Tilly einen Stups und ließ sie damit wissen, dass auch sie dem Gespräch lauschte.
    »Stella hat mich aufgefordert, den Chirurgen zu verklagen, der mir diese Nase verpasst hat.« Die Brünette schüttelte den Kopf. »Ich sagte ihr, dass ich mich nicht an der Nase hätte operieren lassen. Darauf sagte sie, dann sei es wohl an der Zeit, dass ich das nachhole!«
    »Aber wenn man ihr dann sagte, wie gemein sie ist, dann war sie ehrlich überrascht.« Die kurvenreiche Blondine nickte. »Sie meinte immer, sie sei nur ehrlich. Sie hatte ein unglaubliches Selbstbewusstsein, oder nicht?«
    »Ich sag dir was«, flüsterte die Brünette. »Meine Tante Jean macht mir immer die Haare. Sie schneidet und färbt sie in ihrer Küche. Aber als Stella mich fragte, wo ich mir die Haare machen lasse, wusste ich, dass sie darüber nur lachen würde. Also sagte ich, bei Toni und Guy.«
    Tilly musste Erin angrinsen. War Stella wirklich so furchteinflößend gewesen?
    »Tja, du rätst nie, was ich mal getan habe«, konterte die Blondine. »Letztes Jahr wollte Stella, dass ich sie in dieses neue Wellnesszentrum in Cirencester begleite. Kannst du dir das vorstellen? Stella, die in ihrem Bikini umwerfend aussieht, während bei mir die Cellulite unter dem Badeanzug schwabbelt? Und Stella, die auf meine Speckrollen zeigt und mich auffordert, ich solle etwas dagegen unternehmen? Nee, bloß nicht! Also sagte ich ihr, ich könne nicht

Weitere Kostenlose Bücher