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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Er setzte mich zu Hause ab, gab mir einen Kuss und verabschiedete sich! Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so gedemütigt worden! Also, die Einzige zu sein, an der er nicht interessiert ist, wie erbärmlich ist das denn? Völlige Zurückweisung!« Pause. »Also schön, es tut mir leid. Aber ich habe mich so furchtbar geschämt. Darum habe ich gelogen.«
    Es herrschte Stille. Die arme Erin. Sie hatte immer noch keine Ahnung und suchte in Tillys Gesicht nach Hinweisen, wie sie nun reagieren sollte, aber Tilly schüttelte nur den Kopf und hob einen Finger an die Lippen.
    Warte.
    Warte.
    O Gott, hatte sie einen entsetzlichen Fehler gemacht?
    Dann hörten sie die Wasserspülung, die erste Kabinentür ging langsam auf, und die Rothaarige kam heraus. Wenige Augenblicke später kam auch Deedee heraus. Erst warfen sie sich verlegene Blick zu, dann sahen sie Tilly an. Tilly hielt den Atem an.
    »Also schön«, platzte es aus Deedee heraus. »Du bist nicht die Einzige, der das passiert ist.«
    Die Rothaarige presste die Hand auf den Mund und kreischte ungläubig auf. » WIE BITTE ? Ist das dein Ernst? Das wollte ich auch gerade sagen!«
    Jaaaaa!
Bingo. Tilly atmete langsam aus und schickte ein Dankgebet nach oben für die zungenlösenden Eigenschaften von Moët-Champagner.
    Deedee und die Rothaarige starrten einander an.
    »Dir auch?«
    »Mir auch! Ich dachte, ich wäre die Einzige! Ich kam mir vor wie ein
Troll
 …« Die Rothaarige lachte ungläubig und rief dann: »Aber das konnte ich ja nicht zugeben, oder? Also tat ich so, als sei es passiert …«
    »Und alle anderen hatten gesagt, wie toll er im Bett sei, darum sagte ich das auch.« Deedee schüttelte den Kopf.
    »Weil er dich dann höchstwahrscheinlich nicht als Lügnerin bezeichnen würde«, schlussfolgerte Tilly.
    »Einen Moment mal.« Erin betrachtete sie amüsiert. »Seid ihr sicher, dass ihr hier alle über Denselben sprecht?«
    »Aber natürlich. Jack Lucas.« Deedee bekam riesige Kulleraugen. »O mein Gott, das ist doch nicht zu glauben. Uns ist allen dreien genau dasselbe passiert.«
    »Wir sind zu viert.« Tilly sah Erins erstaunten Blick. »Nicht du – Amy. Sie hat auch nicht mit ihm geschlafen.«
    »Wisst ihr was? Ich fühle mich gleich viel besser«, quietschte die Rothaarige, als die Tür aufging und jemand Neues die Toilette betrat. »Kirsten! Das musst du dir anhören! Du weißt doch, dass wir angeblich alle Sex mit Jack hatten? Tja, wir haben gelogen! Keine von uns hatte Sex mit ihm!«
    Sie sahen es Kirstens Blick aus den dick getuschten blauen Augen sofort an. Schuldgefühle mischten sich mit Erleichterung. »Oh, Gott sei Dank, ich dachte, mit mir würde etwas nicht stimmen.«
    Dann redeten alle auf einmal. Lautes Lachen hallte von den Fliesenwänden wider. Erin sah Tilly an und flüsterte: »Woher wusstest du das?«
    »Ich wusste es nicht. Zumindest war ich mir nicht sicher. Aber ich wusste, dass Amy nicht mit ihm geschlafen hat.« Im Spiegel über dem Waschbecken sah Tilly, dass sie rote Wangen bekommen hatte. »Dann hörten wir diese beiden jungen Frauen, die sich darüber unterhielten, wie sehr Stella sie eingeschüchtert hatte. Und dass sie sie wegen der Frisur und der Oma angelogen hatten, und plötzlich dachte ich,
was wäre wenn
 …?«
    »Und du hattest recht. Mein Gott.« Erin dachte kurz darüber nach, dann meinte sie verwirrt: »Soll das heißen, dass Jack … schwul ist?«
    Sie sagte es leise, aber nicht leise genug. Kirsten wirbelte herum. »Das ist es! Natürlich ist er schwul! Das erklärt
alles

    Deedee klang triumphierend: »Ha, kein Wunder, dass er sich so gut mit Max Dineen versteht.«
    Weia, das geriet außer Kontrolle. Tilly mochte sich nicht vorstellen, wie Jack reagieren würde, wenn ihm zu Ohren kam, wer ihn versehentlich geoutet hatte. Hastig rief sie: »Er ist nicht schwul. Er hat definitiv mit einer Freundin von mir geschlafen.« Besser nicht erwähnen, dass es sich bei der Freundin um Kaye handelte, deren Erfolgsbilanz nicht gerade leuchtend war, wenn es darum ging, Hetero von Homo zu unterscheiden.
    Aber das Problem, das seit Monaten an ihr nagte, war endlich gelöst. Dank weiblicher Unsicherheit und der Sucht der Frauen, mit anderen mitzuhalten, hatte sich Jack einen Ruf als legendärer Frauenheld zugelegt, und er hatte nichts unternommen, um die Öffentlichkeit eines Besseren zu belehren.
    Warum sollte er auch? Die Gerüchte, die die Frauen über seine Schlafzimmertalente verbreitet hatten, waren

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